Vergiß Berlin (4), Auszug

4,00 Stern(e) 1 Stimme
I

inken

Gast
Spannend!

Nöööööööööö, Visco, das kannst du nicht machen, an de spannendsten Stelle abbrechen. Bitte stelle den Rest auch noch rein!!!
Haste gut gemacht, sehr spannend auf die Schlußszene hingearbeitet. Gefällt mir richtig gut. Zwischendurch ists sprachlich mal ungenau und zwar an der Stelle, an der du die Wohngegend Rebeccas beschreibst. Beschreibe ein Haus genau, das ist besser. Aber ansonsten, richtig gut!

Liebe Grüße und schönes Wochenende - inken
 

visco

Mitglied
Liebe inken,

tut mir leid, daß ich Dir und allen anderen Lupis das antun muß, aber es gibt ja nicht umsonst die Rubrik "Erotisches", und ich könnte mir vorstellen, daß die Moderatoren mir ins Kreuz springen, wenn ich auch den Rest der Liebesszene hier bringe.
Deine spontane Reaktion zeigt mir aber, daß der Text seine beabsichtigte Wirkung wohl nicht so ganz verfehlt ;-) Das freut mich natürlich sehr!

Vielen lieben Dank für Dein Lob! Das bedeutet mir viel.

Hier noch die Stelle, zu der Du gesagt hast, sie sei sprachlich ungenau.
Die Häuser gegenüber imponierten mit eindrucksvollen wie abwechslungsreichen Fassaden. Jede einzelne war ein Paradebeispiel für Individualität und Einfallsreichtum. Kein Wunder, daß Ricarda sich hier wohlfühlte. Auch mir gefielen die wuchtigen Vorsprünge und Erker, die ornamentalen Verzierungen, die Stukkatur an den Fenstern und die elegant geschwungenen Balkone, die wie Vogelnester an der Fassade klebten.
Bitte hilf mir. Wo genau ist es ungenau? Oder anders gefragt, weshalb meinst Du, ich sollte mich auf die Beschreibung eines Hauses beschränken? (Ich persönlich halte es für fast unmöglich, in einer Straße mit Hausfassaden im Jugendstil eine einzige Hausfront losgelöst von den anderen zu betrachten. Es entsteht m.E. unweigerlich ein Gesamteindruck. Außerdem neigt man dazu, das Auge wandern zu lassen, um in den anderen Fassaden weitere außergewöhnliche Details zu entdecken.)

Vielleicht noch etwas zum Jugendstil. Dazu der tschechische Kunstkritiker Frantisek Xaver Salda:
...Zweck ist, an der Verschönerung des Lebens zu arbeiten, am Ganzen zu wirken und dem Ganzen zu dienen...Einheit von Kunst und Leben, wird Gegenstand unseres Hoffens...Wir wollen...eine neue Ehe zwischen Kunst und Leben, eine neue Weihe des Alltags, eine neue Einheit von Schönheit und Arbeit, von Schönheit und Wirklichkeit, eine neue Religion der Menschlichkeit...die dauernd auch in den kleinsten unserer Häuser und in den unruhigsten unserer Gassen, in unseren Gärten, in unseren Uferstraßen, an unseren niederen Schulen und Hochschulen, in unseren Werkstätten und in unseren Krankenhäusern Wohnung nehme...
Man sagt den Jugendstilkünstlern nach, es sei die Suche nach einer neuen Identität in einer sich rasch verändernden Welt gewesen, die ihrem Bestreben nach einer neuen, eigenständigen Ausdrucksform zugrunde lag. In dem Begriff Art nouveau (Neue Kunst), wie die Franzosen sagen, wird die Aufbruchstimmung deutlicher. Typisch für den Jugendstil ist die Verwendung symbolischer Gestalten, z.B. symbolträchtiger Tiere wie Adler und Eule oder historische Gestalten, die für bestimmte Tugenden oder Ziele stehen. Auch das Moment von Verklärung und Mystik ist ein wichtiges Merkmal des Jugendstils. So erscheinen die dargestellten Frauen meist engelhaft, wie von überirdischem Wesen, und sind häufig auf ein sinnliches Dasein reduziert. Die junge, verführerische Frau ist eines der Hauptmotive.

Nun hat meine Protagonistin, die ja Bankangestellte ist, keine überdurchschnittlichen Kenntnisse auf den Gebieten Kunst und Architektur. Deshalb kann ich nur beschreiben, was sie sieht und wie es auf sie wirkt. Durch den engeren Kontakt zu Ricarda aber mag sich das noch ändern.

Nach Teil 4 dürfte nun - auch für die Protagonistin - klar sein, für wen ihr Herz schlägt. Ob sie sich aber auch für eine lesbische Lebensgemeinschaft entscheiden kann, und welche Hürden auf dem Weg zum Lebensglück noch zu nehmen sind, mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich die Folgeteile.

Ganz lieb grüßt,
[ 6]visco
 



 
Oben Unten