verheißung

3,00 Stern(e) 4 Bewertungen
H

Heidrun D.

Gast
Oh,

da zündelt noch Glut im Auge des Kraters ... ;)
---

Ich habe eine Frage du deinem interessanten Reimschema: Ist denn diese sehr freie Form "gebräuchlich" und falls ja, bei wem? Vielleicht kannst du mir andere Lyriker nennen, die Dichtung in dieser Art betreiben?

Fragende Grüße
Heidrun
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Heidrun,

das Schema habe ich nicht nach einem Vorbild gewählt, es wird aber sicherlich schon von irgendwem erfunden und benutzt worden sein.
:')
 
B

bluefin

Gast
ein bisschen dies und a bissl das, alt und kalt, sorgen und morgen, scheinen und greinen, glut und gut, alles a bissl ungerührt. frühmorgendliche katerstimmung?

sorry - hier wird keine fackel sichtbar, sondern nur ein flämmchen: spirituskocher statt verheißungsvolle inspiration.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
H

Heidrun D.

Gast
N`Abend lap,

so richtig überzeugt mich das volkseigene System nicht; es erscheint mir arg asymmetrisch ... mmmh.

Nach meinem Dafürhalten sollte doch nach:

verheißung

mit dem morgen
gehn die sorgen
ist es angezündt
und ich brenne
in der glut
erst die alten
dann die kalten
all das hab und gut
was ich kenne
was wir sind [blue]ab hier sollten m. E. wieder 2 ger. Verse folgen[/blue]
keine sonne wird mehr scheinen
so wie gestern
in den nestern
glüht es und wird ewig greinen

fackelt sie ab

fackelt sie ab.

Der Schluss ist dann wieder grandios. Willst du nicht nochmal überlegen?

Liebe Grüße
Heidrun
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Heidrun,

nun hab ich ne Weile überlegt, welche Intention Du hattest.

Wenn ich das richtig interpretiere, möchtest Du die Form symmetrischer gestaltet sehen.
Die beiden Verse, die Dir da vorschweben, gibt es eigentlich schon, es ist der Schluss.
Quasi besteht der Text aus einem Rahmen und zwei Kapseln:

mit dem morgen
gehn die sorgen

ist es angezündt
und ich brenne
in der glut
erst die alten
dann die kalten
all das hab und gut
was ich kenne
was wir sind

keine sonne wird mehr scheinen
so wie gestern
in den nestern
glüht es und wird ewig greinen

fackelt sie ab
fackelt sie ab.


Vielleicht kein besonders spannender Aufbau, aber es stand ja die Form nicht im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit. Es wird auch nicht die letzte Auseinandersetzung mit dem Thema sein, da es mich gerade ziemlich beschäftigt. Das hier war so eine Art literarischer Wutschrei über den Zustand dieser Beschäftigung.

cu und Danke fürs Lesen
lap
 
H

Heidrun D.

Gast
Die Wut kann ich verstehen.
Gerade eben jetzt.

Liebe Grüße
Heidrun
 

MuusTri

Mitglied
Hallo Lapismond,

eine gute Idee mit diesem aufgreifenden "fackelt sie ab"
kommt dezent unerwartet, genau richtig also.

Allerdings hat man beim Lesen des Gedichtes kein Gefühl mehr für die Komplexität des Reimschemas, weil Reime nur eine Wirkung im Hirn erzeugen, wenn sie entweder im Abstand von unter fünf Zeilen erklingen, oder aber, wenn zwischen ihnen nur Paarreime stehen.

So gefällt mir dein Gedicht nur aus künstlerischer Sicht.

Gruß,

Tristan
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Tristan,

da ist etwas Wahres dran. Ein weitverteiltes Reimschema klingt schon stark nach l'art pour l'art.
Mein Problem ist aber, dass ich zum einen nicht so der große Melodiker bin und zum anderen einfache Reime mich nicht so reizen.
Aber ich versuch es ja auch nicht oft.

Dank Dir!

cu
lap
 



 
Oben Unten