Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, was andere für Erfahrungen damit gemacht haben, eine Leseprobe eines unveröffentlichten Werks auf Internetseiten wie
http://www.romansuche,
http://www.autorenboerse, literaturportal oder anderen online für Verlage, Lektoren und Literaturagenen zu stellen. Die Chance, für ein Manuskript einen Publikumsverlag zu finden, wenn man seine Manuskripte auf gut Glück an Verlage schickt, die möglicherweise von ihrem früheren Verlagsangebot in Frage kommen könnten, ist selbst dann, wenn man das Manuskript nach vorheriger Absprache aufgefordert abschickt, ziemlich gering. Vor allem sollten das Manuskript, vor allem aber das Expose´ wirklich perfekt sein, bevor man es Verlagen oder Agenturen anbietet. Erfahrungsgemäß ist man nach Fertigstellung eines Buchs, zumal des ersten Romans, geradezu berauscht vom eigenen Opus, daß es manchmal an der nötigen Selbstkritik mangelt. Aber auch wenn einem wirklich ein gutes, authentisches Buch gelungen ist, heißt das noch lange nicht, daß man als begabter, unbekannter Autor damit auch einen Verlags- oder Agenturvertrag bekommt. Es ist einfach zu teuer, einen unbekannten Autor zu vermarkten und bewerben, zumal, wenn man nur ein oder zwei Werke geschrieben hat. Manchmal ist es aber hilfreich, sich dann auf ein andere Projekte zu konzentieren. Ich habe mein Lieblingsprojekt, ein sehr krasses "Szenebuch" zurückgestellt und meinen ersten historischen Roman vollständig überarbeitet. Erst jetzt taugt er wpirklich, um ihn auf die Öffentlichkeit losgelassen zu werden. Oft entdeckt man sein wahres Talent auch erst durch Erfahrung. Eine ehemalige Kollegin von mir war geradezu versessen auf historische Romane. Sie hat bestimmt fünf Romane von über 500 Seiten geschrieben, ich mußte zwei davon lesen, und hab es nicht übers Herz gebracht, ihr meine wahre Meinung zu sagen. Kein einziges Kapitel wurde bis jetzt je veröffentlicht. Dafür hatte sie aber Erfolg mit einem Kochbuch. Sie hat inzwischen schon drei Kochbücher veröffentlicht, dabei kann sie, im Vertrauen gesagt, überhaupt nicht kochen.
Nachdem jetzt die VG Wort auch für Diplom- und Magisterarbeiten eine Tantieme zahlt, bringe ich jetzt mein erstes Fachbuch "Räuber und Gauner ganz privat" heraus. Ein Druckkostenzuschuß lohnt sich wirklich nur bei wissenschaftlichen Werken. Die Qualität der Arbeit ist nachprüfbar durch das Prüfergebnis, man diskreditiert sich nicht dabei. Das kostet etwa 400 Euro, und man kann das Geld durch die Tantieme von der VG Wort wieder hereinbekommen. Bei den Zuschußverlagen, oder "Dienstleisterverlagen" wie sie sich selbst nennen, wird das bedeutend teurer. Zwischen 5.000-20.000 Euro. Da sollte man sich auch nicht von großen Namen und noblen Adressen beeindrucken lassen. Die werden einem dann freilich erzählen, daß Goethe und Schiller ihre Werke aus eigener Tasche drucken ließen etc. etc. Damals waren das aber nur ein paar Reichstaler und ganz sicher nicht 800.ooo Manuskripte jährlich wie heutzutage. Verdienen wird aber nur der Verlag daran, denn alle, die etwas von der Literaturbranche verstehen, sagen, daß man sich durch eine Veröffentlichung bei Zuschußverlagen diskreditiert, und kaum Chancen bestehen, sich durch eine solche Veröffentlichung auf dem Literaturmarkt zu etablieren.