Verliert mit mir den Verstand

Papalagi

Mitglied
Verliert mit mir den Verstand
Sät Wahnsinn pur und erntet Sand
Verliert mit mir den Verstand
Zerreißt das dünne rote Band
Wir werden tanzen nackt und heulen
Bewerfen uns mit Stühlen, Keulen
Die Erde beugt sich uns geschwind
Wir herrschen dann so wie wir sind
Und unter uns verschwimmt das Land
Verliert mit mir den Verstand
Verliert mit mir den Verstand

Wählt Kommunisten, NPD
Den linken und den rechten Rand
Verliert mit mir den Verstand
Verliert mit mir den Verstand

Hass sollte herrschen und die Wut
Mit Vorurteilen Hand in Hand
Wir werfen raus all die Brut
Verliert mit mir den Verstand

Ist es vollbracht
Tilgt Schuld die Spuren
Vergessen…
Schlussdebattenland
Und neu gemischt sind Schachfiguren
Verliert mit mir den Verstand

Verliert mit mir den Verstand
Sät Wahnsinn pur und erntet Sand
Verliert mit mir den Verstand
Zerreißt das dünne rote Band
Wir werden tanzen nackt und heulen
Bewerfen uns mit Stühlen, Keulen
Die Erde beugt sich uns geschwind
Wir herrschen dann so wie wir sind
Und unter uns verschwimmt das Land
Verliert mit mir den Verstand
Verliert mit mir den Verstand
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Rumtoben macht Spaß

Die Anfangsstrophe, die mit der Endstrophe identisch ist, genügt schon.
Das Gemüse dazwischen kann gut wegbleiben.
Und zwar deshalb, weil dieser (wiederholte) Hauptteil zunächst offen läßt, ob das mit Verachtung und Ärger herausgeschrieen ist oder ob es einfach anarchistisch rumtrollt. Die Zwischenzeilen sind dafür zu eindeutig abwertend gemeint und geben der Lust am Chaos keinen Raum mehr. Sie mischen Tagespolitik hinein - "Wählt ...!" - und werden parteiisch und pauschal zugleich. Das Neumischen von Schachfiguren paßt auch nicht zum Verstandverlieren, da man das Intrigen-Schach (was da wohl gemeint ist - also wieder eine Wertung unterhalb des spielerischen Tumults -) nur klug spielen kann, mit Verstand.

Ich würde es auf den Rundgesang der Hauptstrophe zurückkürzen und die allzu vorurteilige Wertung herausnehmen.
 



 
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