Verlorene Himmelwelten(Erster Versuch ein Sonett zu schreiben) (gelöscht)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Sonett beginnt "normal" und in Gedankenschwere.
Die Welt ist einfach schön und in Harmonie, unterstrichen durch den sonettypischen Jambus.
Ist "Farbgerinnsel" wirklich männlich? Ich denke, es ist sächlich, denn alle Diminutive sind sächlich (das Gerinnsel).
Oder gab es hier einen Sprachwandel?

Das Terzett vernichtet die Traulichkeit, die Gemütlichkeit, indem es Chaos in die Welt bringt, sie erschreckt und verstört. Unterstrichen wird das durch den aufgebrochenen Rhythmus, der den Eindruck der Bedrohung verstärkt.

In diesem Gedicht kann ich ihn deshalb akzeptieren, in anderen Sonetten wäre er eher falsch.
 

Walther

Mitglied
moin Bernd und Paul,

dem muß ich deutlichst widersprechen. nach dem ersten quartett wars das mit den sonettigen. weder metrum, noch reim und innere struktur gehen zusammen.

ich möchte, bevor ich beginne, von kunstgriffen zu sprechen, vom autor erstmal ein sonett lesen, das hinten und vorne eine art hat!

lg w.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin zusammen
Ich gebe ja zu das dieses "Sonett" nicht wirklich gelungen ist.
Das liegt zum großem Teil aber einfach am meiner Unerfahrenheit.
Ich schreibe erst seit 4 Monaten und das hier war mein erster Versuch mit einem Versmaß zu schreiben.
Ich denke ein Sonett war für den Anfang einfach zu hoch gegriffen.
 
Hallo Walther,
falls du mit Paul mich meinen solltest: ich kann tatsächlich keine Sonette schreiben.

Ansonsten stimme ich dir aber in allem, was du geschrieben hast, voll zu.
Gruß
Paul.
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Ich denke ein Sonett war für den Anfang einfach zu hoch gegriffen.
Das ist eine sehr schöne Einsicht, Patrick Schuler! Du kannst in unserem Forum 'Theoretisches' nachlesen, wie sich welche Formen entwickeln lassen.

Anspornende Grüße von Zeder
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Patrick,
ich möchte noch ein paar konkrete Hinweise geben.


Am Morgen malen [blue]G[/blue]ottes zarte Hände
Den Himmel traumhaft voll mit großem Pinsel
[blue]Das[/blue] bunte träumerische Farbgerinnsel
[blue]Läuft[/blue] zwi[blue]s[/blue]chen [blue]weiche[/blue] Wolken ohne Ende

[blue]Als wären sie nur andrer Welten Zeichen[/blue] (umgestellt wegen Reim
In denen alle Blumen immer blühen
Und alle Blätter aller Farben sprühen
Als würde dieses Leben niemals [blue]weichen[/blue]

(Im 19. Jahrhundert wurden Reime "aufgeweicht", auch Assonanzen verwendet, insbesondere bei Übersetzungen, hier wirkte der Reim "Welten-Welken" aber bereits zumindest verstörend.


[strike]Doch Welten dieser Arten Leben bedroht [/strike](Satzstellung, nicht so leicht reparierbar)
[blue]Von Welten dieser Art wird Leben bedroht[/blue]("Bedroht" liegt noch "neben dem Rhythmus".)
Es gab sie ewig lange bevor Atem
Aus unsern Mündern in [strike]die[/strike] Natur entfloh (Rhythmus)

Der [blue]all [/blue]die Menschen ihre Saaten nahmen (Rhythmus)
Auf dieser Erde herscht nur [strike]noch[/strike] rege[strike] die [/strike][blue]N[/blue]ot
[blue]wenn[/blue] Welten [blue]dieser Art das Leben [/blue]bedroht (Rhythmus noch falsch)


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Die unsauberen Reime in den letzten zwei Strophen habe ich gelassen.
 
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