verlückung

verlückung

in das chaosgeflecht
meiner blühenden heimat
pflanzt mancher wicht
seine glittergirlanden
so ein wucherndes nest
aus stahlfantasien
ach, ich wehre sie nicht
lass die bulldozer ziehn
doch es sticht in den venen
es hakt in den nerven
ein klettverschluss schließt
auch die wildesten Gärten
ein lückenschluss hier
und ein neubaublock dort
am ufer gehn leute
mit fußpilsen fort
nur ich bleib am fenster
der dämmerung stehn
da ist noch was blaues
im hinterhof frei
ein fetzen der jugend
ein sonnenstrahlspiel
ein bild auf der straße
ein schnurrbartgesicht
es tanzt mit mir, spricht

manchmal von der sonne
manchmal vom beton
und meist für die tonne
doch immer
berlin

Hallo lapismont,

könnte ein Abgesang auf eine idyllische Vorortromantik sein, die zunehmend der Verstädterung anheim fällt.
Getränketechnisch kenne ich eine "Berliner Weiße", unter einem "Fußpils" kann ich mir allerdings nichts vorstellen.
Ansonsten gefällt mir die bildstarke Beschreibung gut.
LG
Manfred

Fußpils oder Wegebier holt man sich unterwegs beim Späti und zieht durch die Stadt, durch die Nacht.

War auch mal eine Neuheit.

Hallo lapismont,
ja, die Fantasie wird lückenlos zugebaut. Und der Blick in den Himmel wird begrenzter...
Herzliche Grüße
Karl