Vermessen

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Walther

Mitglied
Vermessen was zu vermessen wär
der wurf des schals über der schulter
der schatten einer strähne im licht
die beugung deiner schläfe wenn

du ruhst im sessel & nach innen
schaust da will trauer mich umfassen
das nicht mehr sehen das verloren
gehen mit der zeit die schnellt die

katarakte hinunter verwirbelt sich
in gedankenseen & ich ich lächle
dich an der du stumm nach innen
blickst wo ich verloren bin in dir
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Walther,

wenn ich das richtig interpretiere, dann geht es hier um einen geliebten alten Menschen,( vielleicht die Mutter?) und um Alzheimer.
So ist jedenfalls mein Eindruck.
Falls anders gemeint, verzeih mir.

Lieben Gruß,
Carina
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther,

auch ich bin der Meinung wie Carina, dass es hier um einen geliebten Menschen geht, der sich in der Zeit und sich selbst verloren hat und die Gegenwart nicht mehr wahrnimmt.

Insgesamt möchte ich dir noch sagen, dass du hier gerade Gedichte schreibst, die eine Mischung aus Melancholie und magischer Schönheit sind und mir regelmäßig eine Gänsehaut erzeugen.

Danke dafür und liebe Grüße
Manfred
 

Walther

Mitglied
Lb Carina,

in der Tat kann man dieses Gedicht so lesen. Es war allerdings viel profaner gemeint. Man sitzt, z.B. vor dem Fernseher, und der liebste Mensch nickt ein, "sieht nach innen", und stellt darüber Betrachtungen an. Aber man kann dieses Bild auch allgemeiner verstehen und interpretieren. Diese Zwischenebenen zuzulassen und zu eröffnen, war Teil dessen, was in den Text einfließen sollte.

Danke, daß Du das herausgelesen hast. Damit lag ich wenigstens nicht ganz falsch. :)

LG W.

Lb. Franke,

Dir ganz herzlichen Dank für Kommentar und Wertung. Es ist wunderbar, wenn das Gefühl, das man beim Schreiben hat, sozusagen "überspringt".

Ich freue mich sehr, Dich angeregt und berührt zu haben.

LG W.
 



 
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