Vernunft = Zukunft

3,80 Stern(e) 8 Bewertungen

Sta.tor

Foren-Redakteur
Vernunft = Zukunft

Wir erleben eine Krise,
keine war so schlimm wie Diese.
Panik paart sich mit Gewalt,
Mord und Totschlag folgen bald.

Länder gehen einfach pleite,
schrammen nur um Haaresbreite
an der Anarchie vorbei.
Bonds sind nun der letzte Schrei.

Krisen gab es immer schon,
Kriege folgten ihr als Lohn,
um das Töten zu erlauben
und mit Waffen abzustauben.

Wird es diesmal auch so sein?
In der Tat, es hat den Schein,
das am Schluss, wenn alles knallt
wieder einmal niemand schnallt,

dass wir nur verschaukelt werden.
Und wir wetzen mit den Herden
ahnungsloser Allesfresser
uns’re Schweizer Taschenmesser.

Doch vielleicht geht’s auch gescheiter
und wir denken heute weiter
als die Bonzen es gern hätten.
Das kann uns die Zukunft retten!
 

Trasla

Mitglied
Hmm, handwerklich gut, aber spricht mich irgendwie inhaltlich nicht so an. Vielleicht habe ich in letzter Zeit einfach zu viele Krisengedichte gelesen... da fehlt mir irgendwie die Überraschung, das Besondere drin.
 
K

koollook

Gast
Klare Gedanken, schön formuliert und strukturiert präsentiert.

Habe ich gerne gelesen.
 

anbas

Mitglied
Hallo Sta.tor,

mir geht es wie Trasla. Ich hänge beim Lesen irgendwo zwischen "Ja, genau so isses", "...und nu?" und einem fast schon müden "kenn ich doch, weiß ich doch".

Sorry, aber der Text erreicht mich nicht wirklich.

Liebe Grüße

Andreas
 
B

Beba

Gast
In der Tat sollte man, packt man ein solches Thema an, schon mit etwas Besonderem kommen. Das hier aber hat man schon oft genug gelesen, so dass die darin enthaltenen traurigen Wahrheiten beinahe langweilig rüberkommen. Gerade zugestimmt, hat man den Text auch schon wieder vergessen. Da fehlen eindeutig Salz und Pfeffer.

LG
Beba
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Tja, so ist das mit den einfachen Wahrheiten: sie langweilen.
Keine Sorge, das vergeht.

Danke fürs Kommentieren!

Viele Grüße
Sta.tor
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Ja, das Gedicht ist an sich gut gereimt. Aber genau dadurch - und natürlich auch durch die scheinbar unvermeidlichen pc-Lösungsvorschläge - saust das "Geschoss" weit, weit am Ziel vorbei... Man kann eine globale Krise, die ja Ausdruck komplexester Entwicklungen/Verwerfungen ist, nicht mal so eben in ein paar Reime packen. Höchstens eine Stimmung... Kennt noch wer das Weltuntergangsgedicht von Jakob van Hoddies? Er ließ dem Bürger den spitzen Hut vom Kopf fliegen, z.B. Mit solchen Bildern gelingt mehr, als es mit miese-Krise-Reimen möglich ist. Tiefgründige Analysen sind nix für Poeten und Reimeschmiede, dafür eignet sich das Genre einfach nicht.

P.
 
A

Architheutis

Gast
Ich hatte bei den ersten zwei Zeilen diese Frischkäsewerbung im Kopf: "hmmhmm, Exkrisa, keiner schmeckt mir so wie dieser..."

oder so ähnlich. :)

Ich kann der Grundaussage des Textes nicht ganz zustimmen. Es wird "denen da oben" unterstellt, sie würden uns bewusst für ihre Zwecke manipulieren, ausbeuten. Ich denke, dass "die da oben" längst den Überblick verloren haben und nicht mehr wissen, was sie tun. Die Regierenden werden vom Geld regiert, und Geld hat kein Gewissen.

Aber das ist eher was für eine politische Debatte, denn eine Kritik in lyrischer Hinsicht. Handwerklich gibts nüscht zu meckern.

Gruß,
Archi
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Sta.tor,

ich habe Ähnliches versucht und bin auch auf Kritik gestoßen.
Es ist aber auch nicht einfach, das, was Prosakünstler über hunderte von Seiten versuchen, uns zu verwirren, in einem Gedicht und in Reimen kurz und bündig verständlich zu machen.
Da ist vieles zwischen den Zeilen zu lesen und zu verstehen.

Liebe Grüße

Helmut
 
B

Beba

Gast
Lieber Sta.tor,

ich habe Ähnliches versucht und bin auch auf Kritik gestoßen.
Es ist aber auch nicht einfach, das, was Prosakünstler über hunderte von Seiten versuchen, uns zu verwirren, in einem Gedicht und in Reimen kurz und bündig verständlich zu machen.
Da ist vieles zwischen den Zeilen zu lesen und zu verstehen.

Liebe Grüße

Helmut
Es ging bei der Kritik hier doch weniger um den Inhalt bzw. die Aussage, sondern um das Wie. Die Aussage ist sicherlich angekommen. Da muss man gar nicht so viel zwischen den Zeilen lesen. ;)

LG
Beba
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Danke Helmut,

ich habe die Diskussion um Dein Werk auch mit Stirnrunzeln verfolgt. Das bestehende System in Frage zu stellen kommt nicht bei jedem gut an. Da wird schon mal ganz schnell mit Kompetenzmangel argumentiert. Als wenn wir es nicht besser wüssten. Also, weiter so!

Viele Grüße
Sta.tor
 
A

Architheutis

Gast
Hallo Sta.tor,

Das bestehende System in Frage zu stellen kommt nicht bei jedem gut an.
Die Aussage ist schlichtweg nicht richtig. Jeder der Vorredner hat explizit gesagt, dass die Botschaft angekommen ist. Es geht allen um den Stil. Da Du den Text in ein lyrisches Forum reingestellt hast, musst Du halt damit leben, wenn primär diese Qualität ins Gericht genommen wird. Sonst stell es halt ins Lupanum.

Ich sagte ja bereits: Handwerklich gibt es nix zu meckern. Der Rest ist Geschmacksfrage.

Einzig der Umgang mit der Kritik nervt. Gerade "unbequeme" Themen sind das Salz, das wir uns alle in die Suppe streuen. Dein Hinweis ist für mich nicht nachvollziehbar.

Der Text wurde ja ordentlich bewertet. Die Mission "lyrisch ansprechenden Text reinstellen" ist damit erfüllt.

Ich lese Deine Texte sehr gerne. Ich freue mich auf Dein nächstes "rein lyrisches" Werk. :)

Gruß,
Archi
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Sta.tor,

ein paar kleine handwerklich noch "wunde Stellen" habe ich angestrichen; wäre schön, Du würdest da noch "feinschleifen".

LG Elke

Vernunft = Zukunft

Wir erleben eine Krise,
keine war so schlimm wie [red]D[/red]iese.
Panik paart sich mit Gewalt,
Mord und Totschlag folgen bald.

Länder gehen einfach pleite,
schrammen nur um Haaresbreite
an der Anarchie vorbei.
Bonds sind nun der letzte Schrei.

Krisen gab es immer schon,
Kriege folgten [red]ihr[/red] als Lohn,
um das Töten zu erlauben
und [red]mit[/red] Waffen [red]abzustauben[/red].

Wird es diesmal auch so sein?
In der Tat, es hat den Schein,
[red]das[/red] am Schluss, wenn alles knallt
wieder einmal niemand schnallt,

dass wir nur verschaukelt werden.
Und wir wetzen mit den Herden
ahnungsloser Allesfresser
uns’re Schweizer Taschenmesser.

Doch vielleicht geht’s auch gescheiter
und wir denken heute weiter
als die Bonzen es gern hätten.
Das kann uns die Zukunft retten!
Das Abstauben mit Waffen klingt unglücklich formuliert.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Vernunft = Zukunft

Wir erleben eine Krise,
keine war so schlimm wie diese.
Panik paart sich mit Gewalt,
Mord und Totschlag folgen bald.

Länder gehen einfach pleite,
schrammen nur um Haaresbreite
an der Anarchie vorbei.
Bonds sind nun der letzte Schrei.

Krisen gab es immer schon,
Kriege waren deren Lohn,
um das Töten zu erlauben
und mit Waffen abzustauben.

Wird es diesmal auch so sein?
In der Tat, es hat den Schein,
dass am Schluss, wenn alles knallt
wieder einmal niemand schnallt,

dass wir nur verschaukelt werden.
Und wir wetzen mit den Herden
ahnungsloser Allesfresser
uns’re Schweizer Taschenmesser.

Doch vielleicht geht’s auch gescheiter
und wir denken heute weiter
als die Bonzen es gern hätten.
Das kann uns die Zukunft retten!
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Danke Elke, für Deine Hinweise.
Mit Waffen kann man ganz schön Kriegsgewinne abstauben, ich glaube das war verständlich, oder?
"dass am Schluss, wenn alles knallt" hat Word vehement abgelehnt und das dass auf ein s reduziert. Man kann sich auf nichts mehr verlassen.

Viele Grüße
Sta.tor
 

ENachtigall

Mitglied
Mit Waffen kann man ganz schön Kriegsgewinne abstauben, ich glaube das war verständlich, oder?
Nicht, dass ich es nicht verstanden hätte, Sta.tor. Ich finde es trotzdem merkwürdig formuliert, wenn ich so sagen darf. Aber das ist beim Reimen die große Schwierigkeit: es so auf den Punkt zu kriegen, dass es auch noch stimmige Bilder im Betrachter/Leser hervorruft.

Danke für´s Annehmen der Kritikpunkte.

Liebe Grüße,

Elke
 

Label

Mitglied
Hallo Sta.tor

wichtiges Thema gut eingefangen und verreimt.

ein Vorschlag:

Krisen gab es immer schon,
Kriege waren deren Lohn,
die das Töten dann erlauben
und durch/mit Waffen Geld abstauben.

und ein lieber Gruß
Label
 



 
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