heike von glockenklang
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Ich hoffe, ich habe mit nmeine Vorschläge nicht zu sehr in Deine Geschichte eingegriffen... Wenn sie mir nicht gefiele, würde ich mir nicht so viel Arbeit damit machen .Es war früher Mittag, die Sonne stand hoch und brannte mir heiß aufs Haar, [red]kein Umbruch [/red]während sich in meinem Herzen Regenwolken verdichteten. [blue](Diese Formulierung gefällt mir sehr gut)[/blue]
Du fehlst mir so, ich [blue](hier würde ich das Komma durch ein Ausrufezeichen ersetzen und dann einen neuen Satz beginnen)[/blue]wollte dich schon lange besuchen, aber ich wusste nicht, und weis[red]s[/red] es noch immer nicht, wo ich dich am intensivsten erlebe. Immer noch bist du mir so nah[red], [/red]als wärst du niemals weggegangen.
Du rumorst fast täglich in meinem Bauch, lebst in meinen Träumen[red],[/red] doch dein Schlafzimmer hast du auf dem Friedhof eingerichtet. Du scheinst dort schön zu wohnen, denn unsere Anne sagt, dass sie dein Grab mit wundervollen Pflanzen geschmückt hat.
Zwischen alten Gemäuern unserer kleinen Stadt schlenderte ich durch die Gassen, meinen Blick aufs Pflaster gesenkt, das wie immer staubig, grau in grau, holprig, Stein an Stein, allerlei Menschen, auch dich und mich[red] Komma [/red]durch unsere Lebensabschnitte führte.
Ich konnte an nichts Konkretes denken, lie[red]ß[/red] mich [blue]einfach nur da[/blue]hintreiben (Punkt) [red][strike], wohin diese Straße mich führte.[/strike][/red] [blue](Der gestrichene Satzteil ergibt sich schon aus den vorhergehenden Worten)[/blue] Wäre ich ein wenig aufmerksamer gewesen, hätte ich [red]sogleich[/red] gemerkt, dass ich mit wenigen Schritten vor der alten Schule stand, in der du einstmals das Schreiben und Lesen gelernt hast. So aber stieß ich unsanft mit der rechten Schulter an das Hinweisschild Heimatmuseum: „Alte Schule“. Der Schmerz lie[red]ß[/red] mich verharren und aufblicken. Ich rieb mir die schmerzende Stelle, schimpfte mit mir und kämpfte wütend mit den Tränen. Blöde Kuh, blödes Schild, blöde alte Schule. Für den Moment von ein paar Sekunden [blue](hier fände ich "für einen kurzen Moment" oder nur "Für ein paar Sekunden" besser)[/blue] war ich aus meiner Trance gerissen, [red](Punkt?) [/red] [red][strike]doch nur so lang, wie[/strike][/red] [red]Doch dann glitt [/red]mein Blick über die Fensterfront bis zur großen Eingangstüre [red][strike]glitt[/red][/strike].
Das Eingangsportal war im Krieg unversehrt geblieben und man hatte es bis in die heutige Zeit sehr pfleglich behandelt, sodass die Geschichte jeden Besucher schon an der Straße begrüßte. Ich hielt einen Moment die Luft an, spürte einen magischen Sog [red]Komma[/red] der all deine Erzählungen von damals in meinem Inneren wie einen Film [red][strike]abspielte[/strike]abspulte[/red].
Ab und an vorbei eilende Passanten nahm ich nicht mehr wahr.
Ich konnte meinen Blick von der doppelflügeligen Schultüre nicht abwenden, sah die schwere Türe aufgehen[red]Komma[/red] hörte die Scharniere quietschen [red]Komma[/red] und du kamst heraus gehüpft.
Der braune Lederschulranzen, den [red]Komma[/red] wie du immer wieder betontest, deine älteren Schwestern schon getragen hatten, hopste Stufe für Stufe mit. Es muss ein guter Schultag gewesen sein [red]Punkt[/red][red][strike],[/strike][/red] [red]I[/red]ch sah, wie deine grünen Augen funkelten, deine Wangen glühten, die kastanienbraunen Zöpfe [red][strike]waren [/strike][/red]halb aufgelöst und dein damals heiß geliebtes rotes Strickkleid verrutscht war[red]en[/red]. Wie immer liefst du geradewegs über die Straße. Drei Häuser weiter wohntet ihr, deine Mutter lehnte schon aus dem Fenster. Sie wartete stets auf dich und deine Schwestern. In der Küche roch es nach nassem, im Feuer[red][strike],[/strike][/red] schwelgendem Holz. Einige Tage vorher hattet ihr es zusammen im Wald gesammelt und mit einem Handkarren nach Hause gefahren. Auf dem Herd köchelte Hafergrütze. Obendrauf gab es die frischen Himbeeren, die du emsig gesammelt hattest. Meine[red]?[/red] Mutter, Oma Flender, betete vor jedem Essen. Sie dankte Gott, dass er ihnen trotz der Armut weit und breit, den Tisch wieder reichlich gedeckt hatte. Sie erzählte, es sei Post vom Vater von der Front gekommen. Er gäbe die Hoffnung auf, seine Familie noch mal in diesem Leben wieder zusehen.
Von Hans habe sie immer noch nichts gehört [red]Punkt[/red] [red][strike], [/strike] I[/red]hr einziger, geliebter Sohn, [red][strike]er [/strike][/red]war doch erst siebzehn. Gott behüte ihn, bettelte sie stets, und sie forderte ihre Mädchen auf, ihren Bruder jeden Abend brav ins Gebet einzuschließen.
So gingen ein paar Jahre dahin, bis du Papa im Lazarett kennen lerntest. [blue](Hier hast Du plötzlich einen Perspektivwechsel eingebaut. Du erzählst nicht mehr über Deine Mutter, sondern sprichst sie direkt an. Das irritiert meinen Lesefluss.)[/blue] Sein durch Granatsplitter heftig verletztes linkes Bein wurde entfernt. Er hatte gerade seinen sechzehnten Geburtstag dort gefeiert. Papa war ein so schöner blonder Jüngling, dass du sofort verliebt [red]in[/red] ihn warst. Auch du imponiertest ihm mit deiner fröhlichen, lebensbejahenden und pragmatischen Art. Es war toll; für euch beide; das Du im Lazarett angestellt warst und ihr euch täglich treffen konntet. [blue](Hier würdest Du meiner Meinung nach mit einer kleinen Umstellung eine bessere Wirkung erzielen: Dass du im Lazarett angestellt warst, war toll für euch beide. So konntet ihr euch täglich treffen.) [/blue]Nach einigen Wochen gab es den ersten Ausgang für Vater. Endlich Zeit[red][strike],[/strike][/red] fürs Liebesabenteuer, für erste Berührungen, hitziges Geflüster im Heu und unter der Bettdecke, so sehr, das ihr nicht einmal die Sirenen vom Bombenalarm wahrnahmt und man euch unsanft aus den „Federn zerren musste“.
Woher ich das von dir und [red]P[/red]apa weiß? Die Tante Irene hat es mir mal erzählt.
Lach, Mama, aber auch du hattest ja von deinen Schwestern so manche Story zu erzählen.
[red]D[/red]eine Schwester[red][strike]n[/strike][/red] Irene war inzwischen flügge geworden. Sie war eure Jüngste, die [red]k[/red]leinste, [red]n[/red]aivste und [red]s[/red]üßeste, wie du immer erzähltest.
Fast zur gleichen Zeit, wie du [red][strike]und [/strike]den[/red]Papa, lernte sie den Albert kennen, der sie abends immer fein nach Hause brachte und sich vor der Haustüre gern leidenschaftlich von ihr verabschiedete.
Im Elternhaus durfte nicht geknutscht werden, das hätte eure gestrenge und gläubige, Pflicht beflissene Mutter nicht erlaubt. Sie wollte, dass ihr bis zur Hochzeit in Keuschheit lebtet.
Wieder einmal hatte Albert Irene zu später Stunde nach Hause gebracht, man hörte sie vor der Türe draußen in einer wispernden angeregten Unterhaltung. Plötzlich stieß [blue](flog?)[/blue]die Türe auf und Irene stürzte mit hochrotem Kopf, völlig aufgeregt[red],[/red] in die gute Stube. Sie hatte den Pullover hoch geschoben, die Brüste entblößt und stammelte: “Mutter, Mutter, der Albert will was von mir, darf er das?“
[blue](Hier fehlt irgendwie ein Übergang. Vielleicht solltest Du ein "plötzlich" einschieben, schon ist er hergestellt)[/blue]Ich erschrak heftig, durch ein lautes schallendes Lachen, neben mir bellte ein Hund, wodurch mir erst mal wieder bewusst wurde, das es mein eigenes schallendes Lachen war, und mein Hund bellte, der mich in seiner liebenden, treuen Freundschaft die ganze Zeit in meinem komischen Zustand schweigend begleitet hatte. [blue](Außerdem empfinde ich diesen Satz durch seine Länge als regelrechtes Ungetüm) [/blue]Durch unser Getöse waren [blue](wurden?) [/blue]die Tauben vom Hausdach gegenüber aufgeschreckt und flatterten über meinen Kopf. Ich schaute himmelwärts und sah, dass es weiße Tauben waren.
Seltsam, nicht wahr Mama, dachte ich [red]Punkt[/red] „ Morgen, Mama, Morgen werde ich dich auf dem Friedhof besuchen."
Ein ausdrucksvoller Satz. Der aber durch dessen Länge den Effekt etwas verliert.Meinen Blick aufs Pflaster gesenkt, das wie immer staubig, grau in grau, holprig, allerlei Menschen, auch dich und mich, durch unsere Lebensabschnitte führte.
Passt das zu Tod und Friedhof?…dein Schlafzimmer hast du auf dem Friedhof eingerichtet.
-Z.B. "…, Ruhestätte, Zubettgehen nun mehr hier auf dem Acker Gottes oder Gottesacker…" Was meinst Du?