Verschweißt

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Karneol

Mitglied
Du möchtest ganz besonders sein,
da stimm´ ich gerne mit dir ein,
dass manches Leid dich schon berührte
und tiefer, als die andren spürte
auch deine Seele ~ Unbehagen,
ohne ~ fortgesetzt zu klagen…

Du hast mir Treue angeboten
ohne, jemals zu benoten,
was ich bin oder noch kann
zogst mich nicht in deinen Bann
hast mich friedlich atmen lassen
begann, Vertrauen fix zu fassen…

Sag´ dir meinerseits, du bist
was kein andrer für mich ist
jederzeit ein Mensch an sich
der niemals den Eifer bricht
den man gegenseitig braucht
bis das Leben ausgehaucht…

Manchmal ist das Licht schon blass
und wenn ich es in Worte fass
dann rußte beider Lebenslicht
doch unsre Freundschaft dadurch nicht
vergaß sie nie, die schönen Stunden
wo wir den Augenblick gefunden…

Der alles überwinden konnte
und dauerhaft im Herzen wohnte
dir, ganz viel Würde zuerkannte
und dich fast, mein Schicksal nannte
so ganz besonders, wie du weißt
hat uns das Firmament verschweißt…
 

Walther

Mitglied
lb. karneol,

liebesgedichte zu kritisieren, vor allem, wenn sie erkennbar persönlich sind, gehört mit zum heikelsten. ich möchte es dennoch versuchen und beim formalen bleiben.

das problem deines gedichts ist das metrum. daher fehlt der sprache der singende-swingende fluß, der gerade für gefühlvolle reimtexte so wichtig ist. er betont die verwandschaft des gedichts mit dem lied. die sprache selbst wird zur musik in den ohren. darin hat dieses geflügelte wort auch seinen ursprung.

Ich nehme einmal die ersten beiden strophen und lege ein silbenbild darunter, wobei X betonte und x unbetonte silben kennzeichnet:
Du möchtest ganz besonders sein,
xXxXxXxX
da stimm´ ich gerne mit dir ein,
xXxXxXxX
dass manches Leid dich schon berührte
xXxXxXxXx
und tiefer, als die andren spürte
xXxXxXxXx
auch deine Seele ~ Unbehagen,
xXxXxXxXx
ohne ~ fortgesetzt zu klagen…
XxXxXxXx - hier fehlt der jambische auftakt (x)

Du hast mir Treue angeboten
xXxXxXxXx
ohne, jemals zu benoten,
XxXxXxXx - hier fehlt der jambische auftakt (x)
was ich bin oder noch kann
XxXxX - hier fehlt der jambische auftakt (x)und ein ganzer takt dazu (xX)
zogst mich nicht in deinen Bann
XxXxXxX - hier fehlt der jambische auftakt (x)
hast mich friedlich atmen lassen
XxXxXxXx - hier fehlt der jambische auftakt (x)
begann, Vertrauen fix zu fassen…
xXxXxXxXx
mein rat: lege das silbenbild komplett unter den text und bearbeite das gedicht danach.

das rhythmische gespür erhält man nur durch beharrliches üben und das lesen guter reimlyrik.

in diesem sinne frohes dichten!

lg w.
 

Karneol

Mitglied
[blue]Sorry Walther,

in einem authentischen Freundschaftsvermächtnis, hat Deine altertümliche Reim-Maschinerie wirklich nichts zu suchen.

Schade, um die Mühe, die Du Dir gemacht hast, aber nach drei Schlaganfällen (sagt mir meine Rest-Logik) können die lockeren Schrauben, leider nicht mehr zu Deiner Wunscherfüllung herhalten.

LG, Karneol
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Walther

Mitglied
werte/r karneol,

zwei dinge vorab:

(1) ich habe den inhalt nicht angetastet und auch nicht kommentiert
(2) ich bin froh, bisher keinen schlaganfall bekommen zu haben, und wünsche dir gesundheitlich alles gute.

das alles vorausgeschickt gestatte ich mir abschließend einen nicht ganz unwichtigen hinweis: wer seine gedichte nur um des lobes willen veröffentlicht, hat sich verrechnet. öffentlichkeit bringt kritik mit sich. und authentizität hat nichts, aber auch gar nichts, mit schlechter metrik zu tun.

und wenn du gut gemeinte und sachlich fundierte ratschläge nicht magst, dann solltest du das öffentliche schreiben einfach lassen. oder deine eigene homepage erstellen, die keinen kommentar zuläßt.

lg w.
 

Karneol

Mitglied
[blue]Walther, vermutlich sind wir auch jetzt nicht ~ auf einer Wellenlänge.

Authentisch kann ich keineswegs sein, wenn ich mir in irgendwas reinreden lasse und vor allem nicht mehr zeitgemäß denken oder schreiben darf.

Deine Art, die Sprache zu drehen, um Deinem Silbenanspruch gerecht zu werden, würde man bei mir “sofort” als Verbiegung bemerken.

Zudem veröffentliche ich keine Gedichte, um des Lobes willen. Wer nicht weiter ist als ich ~ könnte mich ohnehin nicht weiter bringen!

Außerdem hab´ ich eine Homepage, die Gästebuch- oder Mail-Anmerkungen zulässt. Sie ersetzt aber nicht, was wohl auch Du in diesem Forum ersehnst. Leider stehst Du meiner Emanzipation dabei im Wege.

Kommentare lasse ich durchaus zu, nehme aber nicht alles unhinterfragt oder kraftlos hin. Bist Du Dir überhaupt darüber im Klaren, dass Du so tust, als könntest Du andere belehren, ohne selbst zugänglich zu wirken?

LG, Karneol / (weiblich)
[/blue]
 

Walther

Mitglied
lb. karneol,

deine anmerkung ist das übliche gelabere dessen, der meint, seine texte seien nicht verbesserbar und er/sie verlöre die autorenschaft, wenn er/sie hinweise entgegennähme. zweitens: ich nehme verbesserungsvorschläge gerne an, wenn sie sachlich begründet sind. manche hinweise lassen sich nicht umsetzen, weil sie inhalte verändern.

ich habe nicht eine einzige änderung vorgeschlagen, sondern dir die deutlichen handwerklichen mängel dargelegt, die im übrigen auch deine anderen einträge hier durchziehen. vielmehr habe ich dir überlassen, die versmaßmängel zu heben und zu beseitigen.

das hat im übrigen mit wellenlänge nichts zu tun, sondern damit, ob jemand seine schreibe verbessern will oder nicht. du willst nicht, das ist ok. aber höre mit der absolut unirdischen begründung auf, heute schriebe man formgedichte in form von aneinandergereihten metrikkatastrophen. das ist barer unsinn und beleidigt den intellekt des gegenübers.

kurz und gut: du gehörst zu den unbelehrbaren. das weiß ich jetzt. gehab dich also wohl.

w.
 

Karneol

Mitglied
[blue]Letztmals Walther (obschon ich Dir keine Rechenschaft schuldig bin), die Mängel die Du grundsätzlich siehst, sind immer selbiger Art und erschließen sich aus Deiner eigenen Manie, Texte so zusammen zu klappern, dass sie dem heutigen Leser ~ wie einen Beleidigung an die „Deutsche Sprache“ erscheinen müssen.

Ich würde mir trotzdem nicht herausnehmen, Deinen Schreibstil oder die Inhalte derart zu kritisieren und zugleich auf Veränderung zu drängen. Mir ist klar, dass ich nur Gestaltungsfreiheit ~ an meiner eigen Arbeit habe.

Und ~ meine Texte, die ich noch für verbesserungswürdig halte ~ vermag ich nicht Dir, sonder besser der Zeit zum Fraß vorzuwerfen.

Dein „Ich Würde“ zwingt mich also nicht, es Dir gleich zu machen. Zerstückle und verbiege Deine eigen Texte und erwarte nicht, dass ich DIR Beteiligung an meiner Textur einräume. Daran ~ bin allein ich Herr & Schöpfer!

Knechte sonst wen, mit Deinem althergebrachten Stil. Du darfst rechtlich nichtmals ~ eine Interpunktion bei mir verschieben. Außerdem hab ich mit Deiner Kritik-Sucht keinen Vertrag und bin auch an keinerlei Reim-Maschinerie gebunden.

Ich bediene mich dem erworbenen Sprachschatz und empfinde es schon (um der Versfüße willen) als besonders lästig, dem Text etwas Form zu verpassen. Wer zählt denn schon Silben, wenn es darum geht, sich mitzuteilen?

In der heutigen Zeit ist es auch nicht zwingend, seine Arbeit nach Gefallen einzelner auszurichten. Man schreibt um, den Kopf zu bemächtigen, etwas mitzuteilen ~ unabhängig davon, ob es gerade jemanden interessiert.

Und zum Schluss, die zeitgemäße Lyrik unterliegt leider keiner stilistischen Form und somit schon “gar nicht” irgendwelchen Jamben xXxXxXxXx Hilfs-Zeichen und Ähnlichem. Das beabsichtige ich auch nicht ~ beim Schreiben zu übernehmen.

[red]ZITAT von ENachtigall: Als Redakteure dieses Forums möchten wir euch zu wagemutigen Experimenten ermuntern – sowohl den Inhalt als auch die Form betreffend. Gerne dürft ihr auch solche Gedichte einstellen, bei denen die Silben nicht gezählt sind und die vielleicht sogar etwas schräg anmuten. Natürlich sollten dabei Sprache, Klang und Geist zusammen wirken, sodass ein nachhaltiger Eindruck zunächst bei euch selbst, aber ebenso bei den Lesern entstehen kann. [/red]

Nicht grundlos ~ hab ich hier vor Jahren dieser Rechthaberei & Selbstherrlichkeit “vereinzelter” den Rücken gekehrt, die wohl zu meinen scheinen, dass ihr Schreiben der “Maßstab” für alle zu sein vermag.

Und was ich damals schon ahnte ~ ist auch geschehen. Die Anzahl der Schreiberlinge hat sich drastisch reduziert! Vermeintliche Anfänger ~ wurden & werden ja so lange in diese Schubladen geschoben, bis sie das Feld “zum Nachteil der Forenvielfalt” räumen.

Vielleicht bin ich tatsächlich, eine der wenigen Schreiberinnen, die ein emanzipatorisches Denken mitbringt, das bei gewissen Betonköpfen noch gewöhnungsbedürftig ist. (?) Erspare mir also demzufolge bitte, Deine unempathische Aufschneiderei, an meinen Kreationen.

LG, Karneol
[/blue]
 



 
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