Guten Abend Paulina,
ich weiß nicht, ob du eher in der Lyrik oder doch mehr in der Prosa zu Hause bist, doch dieses Gedicht macht auf mich den Eindruck, als würdest du noch nicht viel Übung im Gedichteschreiben haben. Freilich kann ich mich irren und ich möchte dir keinesfalls zu nahe treten, aber ich würde dir gern die Gründe für meine Einschätzung nennen.
Zum einen empfinde ich dein Gedicht, gemessen an dessen Aussage
und der Verdichtung, als viel zu lang. So wird es beim Lesen schnell langweilig und ich habe nach der Hälfte des Textes nicht mehr die Hoffnung, noch auf interessante Aspekte und wertvolle Sprachkunst zu treffen. Eher denke ich mir: Wen interessiert das?
Auch sprachlich wirken deine Zeilen auf mich eher unreif. Da jagt eine Inversion die nächste, die Anaphern sind schnell abgegriffen und die Wortwahl, welche im Gedicht doch so dicht wie möglich oder wenigstens nötig für die lyrischen Effekte sorgen sollte, wirkt erstickend auf mich. Werfe ich einen Blick auf das gesamte Werk, ohne es richtig zu lesen, fallen mir sofort unzählige Artikel, Partikel, und staubige Begriffe oder Abstrakta auf. Das bläst schon das Feuer aus, bevor es entzündet wurde.
Entschuldige die Kritik, Paulina, aber ich denke, du kannst das deutlich besser.
Liebe Grüße
DerKleinePrinz