Lukas Westphal, im wesentlichen schließe ich mich Etma an.
Schön die Figur der Ephipher (Lärm - Lärm am Versende), so etwas freut mich, wenn Stilfiguren im Gedicht eingesetzt werden.
Du beschreibst eine Szene aus dem Römischen Reich. Eine genaue Zeit ist nicht ermittelbar. Sklaven mit einem Pferdefuhrwerk auf dem Weg zu den "Anderen". Hier hätte ich gern genau gewusst, wer die "Anderen" sind, zum Beispiel der Senator Pompejus Crassus. Immer konkret sein, das ist wichtig für das Verständnis des Lesers, er kann sich dann besser ein Bild machen. Auch hier wieder eine Stilfigur (geschundene Pferde - geschundene Sklaven), eine Gleichsetzung des Wertes der Sklaven, wobei die Pferde, zeitlich bedingt, mitunter wertvoller waren als die Sklaven. Sehr gut! Sie sind auf dem Weg zum "Palast". Diesen Begriff würde ich für das Römische Reich nicht benutzen, denn die Behausungen selbst der Reichen waren in der Mehrzahl doch recht bescheiden: mit einem Laden im Parterre, dann die eigentliche Wohnung, und in der nächsten Etage und höher wohnten die armen Römer - ungefähr so war das in Rom.
Im letzten Vers wiederholst du die "Glut", mit der du das Gedicht eröffnest. Das schließt dann einen Ring um die Szene. Wobei mir "Glutofen" nicht so recht gefallen will. Die Römer hatten keine Öfen.
Eine kritische Anmerkung hätte ich trotzdem, obwohl mir diese kleine Szene gut gefällt. Sie kann nämlich nur die Einleitung zu einer folgenden Handlung sein, die dann das eigentliche Thema des Gedichts ist. Das erst würde ein Gedicht ausmachen.
Nun kannst du natürlich sagen, ich wollte zeigen, wie das Leben der Sklaven in Rom war. Dann hättest du die Handlung aber in die Szene einbauen müssen. Ohne sie sagt man sich nach dem Lesen lediglich: Ja, so muss das mit den Sklaven in Rom gelaufen sein. Das ist meiner Ansicht nach zuwenig. Hab keine Scheu vor einem längeren, erzählenden Gedicht.
blackout