Vom sinnlosen Schafe zählen

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anbas

Mitglied
Vom sinnlosen Schafe zählen

Heute will ich früher schlafen,
hab darum ein Date mit Schafen.
Werd' mich durch die Herde quälen
und die ganzen Viecher zählen.

Dafür brauch ich eine Taktik
und entscheid' mich für die Praktik,
all den Schafen beizubringen,
über einen Zaun zu springen.

Aber leider dummerweise
sind da stets Gedankenkreise,
die mich permanent behindern
und das "Schäfchen zähl'n" verhindern.

Ganz egal, was ich auch tue,
ich komm einfach nicht zur Ruhe.
Kann die Schafe noch so treiben –
es bringt nichts, ich lass es bleiben.

Auch die Tipps von meiner Süßen:
"In Kalt-Wasser mit den Füßen
oder Kreuzworträtsel lösen
bis du anfängst wegzudösen",

schlagen fehl. Es ist zum Fluchen,
muss was anderes versuchen.
Mach, was ich dann sonst oft treibe:
Setz' mich vor die matte Scheibe.

Sink' dann endlich müd zu Bette,
schlaf fast ein… muss zur Toilette…
leg mich hin… was soll ich sagen –
hör 'nen Kater draußen klagen.

Starte noch mal "Schäfchen zählen",
doch ich will mich nicht mehr quälen.
Werde ihre Anzahl raten -
träum' ab jetzt von Hammelbraten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Matula

Mitglied
Das ist entzückend ! Vielleicht hilft's, wenn Du jedes einzelne über einen Zaun springen läßt ...

Herzliche Grüße,
Matula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
oder Strophen zählen - auf jeden Fall klappt es mit Auswendiglernen:

 

anbas

Mitglied
Hallo Matula,

schön, dass Dir diese Zeilen gefallen. Das "über den Zaum springen" hatte ich im Gedicht vergessen. Dank Deiner "Erinnerung" habe ich noch einen Vers dazugezimmert.

Vielen Dank für Deine Rückmeldung und die Besternung.



Hallo Hansz,

das Gedicht hatte ich auch schon entdeckt. Allerdings finde ich, dass Du als Foren-Redakteur mit spöttischen Bemerkungen (und so empfinde ich Deinen Beitrag) etwas zurückhaltender sein solltest.



Liebe Grüße

Andreas
 

anbas

Mitglied
Danke, Matula!


wegen Hebungsprall klänge es besser ... und träume dann...
So würde aber an der Stelle die Metrik nicht mehr passen, die sonst durchgehend gleich ist. - Habe es aber im Sinne Deines Vorschlags ändern können. - Allerdings überlege ich noch, ob "träume nun von Hammlebraten" oder "träum' ab jetzt von Hammelbraten" bessere Alternativen sind. Mal sehen, ich werde noch etwas die Gedanken kreisen lassen.

Danke für Deine Rückmeldung und die Sterne.


Liebe Grüße an Euch beide

Andreas
 

anbas

Mitglied
Hab's entsprechend Deiner Empfehlung geändert. Nochmals Danke!


Hallo Hansz, Danke für die Besternung.


Liebe Grüße

Andreas
 

Pennywise77

Mitglied
Moin Anbas,
ich musste wirklich schmunzeln. Du führst hier metrisch flott durch die Reime. Da ist kein Stolpern und kein Stottern drin. Sowas mag ich. Das Thema ist schön umgesetzt. Erinnert mich ein bißchen an Heinz Erhard, den ich mit seinen kurzen Gedichten sehr geschätzt habe. Ich finde auch nicht, dass hier zu viele Strophen verwendet wurden.
Einzig an dem Reim "behindern - verhindern" störe ich mich ein wenig, denn im Grunde reimt sich ja jeweils "hindern". Das ist mir gleich. Das ist aber auch alles.
Gern gelesen.

Gruß

Pennywise
 

anbas

Mitglied
Moin Pennywise,

freut mich, dass dieses Gedicht bei Dir ankommt. Der Punkt mit dem "hindern" ist mir gar nicht aufgefallen - normalerweise achte ich auf sowas. Mal sehen, ob ich eine Lösung finde, ohne die Stelle zu verschlimmbessern.

Danke für Deine Rückmeldung und die Besternung.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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