Vom traurigen Schicksal einer Mücke auf einer Brücke

Label

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Mückentötolin!!

ich bewundere deinen Reichtum an Einfällen und habe mich bei diesem ü-lastigen Gedicht bestens amüsiert.

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James Blond

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Lieber Bernd,

um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Für das nachgereichte link zu Preil und Herricht bin ich Dir weitaus dankbarer, als für das zuerst veröffentlichte Gedicht.

Während ersteres eine mir bis dahin unbekannte Tür zur DDR-Komik öffnet, langweilt mich Deine Reimübung auf 'ücke', die wohl besser in die Kinderabteilung der 'Fingerübungen' gepasst hätte, wäre man dort nicht gerade hoffnungslos verwurmt. ;)

Aber die Sketche der beiden haben mich (spät) darüber aufgeklärt, dass es auch in der DDR etwas zu lachen gab. Und sie haben eine Komik bewahrt, die an Traditionen von Karl Valentin, Heinz Ehrhardt und Peter Frankenfeld anknüpft, die sonst im deutschsprachigen Raum kaum noch anzutreffen ist, was ich sehr bedaure.

Vielen Dank dafür! :)

Gruß
JB
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Freut mich, dass Dir die beiden gefallen.
Leider ist Rolf Herricht schon früh verstorben. Preil und Herricht waren und sind für mich der Maßstab im Komik-Bereich. Comedy ist was andres, kommt selten mit.

Mein Gedicht tritt aber nicht in Konkurrenz.


Es ist eine hohe Ehre, dass Du mich für würdig hältst, für Kinder zu schreiben.
 

James Blond

Mitglied
Würdig? :)

Wohl eher harmlos! :D

Was übrigens auch das Kennzeichen dieser Art Komik ist: Harmlosigkeit. Bloß nirgends anecken, bloß keine politischen Bezüge - was auf die Dauer gar nicht so leicht ist.

Aber einer vom Stamme der Hutschenreuther tut sich vermutlich sehr schwer mit Porzellanzerschmeißen ...
;)

Grüße

JB
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, James, nicht jedes Werk muss anecken. Und Werke, die es nicht zu tun scheinen, tun es doch.

Ich habe auch schon viele politische Werke geschrieben, auch Werke, mit denen ich angeeckt bin, selbst wenn ich es nicht vermutet hätte.
Dazu gehört der Limerick:

Es war mal ein Jüngling im Harz,
ein entfernter Verwandter von Schwarz,
der entschärfte Granaten
mit Hacke und Spaten,
es war mal ein Jüngling im Harz.

Nach der Lesung wurde ich gefragt, ob ich damit unsere Grenzsicherungsanlagen angreifen wolle. An diese Variante der Interpretation hatte ich überhaupt nicht gedacht, eher an die Sinnlosigkeit solcher Konfrontationen.

In fünf Tagen ist es ein Elefant.
Im Fall des Brückengedichtes passiert ja ausgesprochen viel.

Ich habe mit kleinen Kindern Gedichte gemacht, auch welche vorgesprochen. Diese liebten solche Reimwerke.

Auch ich: Nikolai Nossow, aus Nimmerklug im Knirpsenland:

Unter Schnurzens weißem Kissen
liegt ein süßer Leckerbissen.

und:

Als Rennefix mal hungrig war,
aß er ein heißes Bügeleisen gar.

Nimmerklug eckte damit stark an, denn Rennefix behauptete, dass er nie heiße Bügeleisen äße, während Schnurz sofort zu seinem Kissen rannte, aber leider keine Leckerbissen fand.

In unserm Dialog verkörpere ich mit meinem Gedicht Nimmerklug.
 

James Blond

Mitglied
Ja, da hast Du wahrscheinlich auch Recht: Mitunter ist es gar nicht so leicht, nirgends anzuecken. Vor allem, wenn jetzt auch noch die Harmlosigkeit moniert wird ... ;)

Allerdings: Richtig Boshaftes habe ich von Dir hier noch nicht gefunden. (Muss auch nicht.)

Grüße
JB
 



 
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