Von den Dächern gepfiffen

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Walther

Mitglied
Von den Dächern gepfiffen


Am Ende dieses Ganges liegt im Schatten,
Was vor dir steht: Dort leben Furcht und Angst.
Auch wenn du gar nicht weißt, warum du bangst.
Im Dunkel lauert‘s hinter glatten Latten,

Die, durch die Leuchten angestrahlt, leicht schimmern.
Du spürst, dass du zu viel von dir verlangst,
Verrätst, wem du das ganze Glück verdankst,
Und meinst, es ziehe leise, zart, ein Wimmern,

Wie wenn ein Kind, in Einsamkeit gestürzt,
Die eigne Not mit halber Stimme würzt:
Du ahnst, dass du es bist, der schlotternd klagt.

Auf einmal trippeln durch die Nacht die Ratten,
Die auf dein leckes Schiff gewartet hatten:
Ihr Pfeifen selbst war dir vorhergesagt.
 
O

orlando

Gast
Hallo Walther,

ein gutes und zutreffendes Gedicht; leider gibt es noch immer zu wenige, die "die Schrift an der Wand" sehen und erkennen ...

Liebe Grüße
orlando
 



 
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