Von der Feder, die in einer Pfütze ertrank

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namibia

Mitglied
Sie war allein dorthin geschwebt
auf den kühlen Stadtasphalt.
im heftigen Sturm hat sie gebebt,
im Regen war´s ihr bitter kalt.

Einst hatte sie – die zarte Weiße
den schwarzen, weichen Leib geziert
des Blesshuhns, das auf seiner Reise
die Sehnsucht nach dem Mehr gespürt.

Sie war´s, die sanft sein Herz erwärmte,
die stets den Weg begleitet hat
und auch, wenn sie noch von ihm schwärmte,
so liegt sie nun – ertrunken matt.

Das Blesshuhn ist der Trauer voll,
ihm fehlt die Feder – fein und klein,
und wenn es sich was wünschen soll,
dann wär es, federleicht zu sein.
 
Hallo Anna,
ein sehr poetisches Stück Natur, in das du uns bzw. mich auf dem Umweg über den Asphalt entführt hast. Zum Glück ist das Blesshuhn nicht nur Kosmopolit, sondern auch noch Generalist, was die Ernährung anbetrifft und würde auch dann, wenn es federleicht wäre und nicht mehr tauchen könnte, nicht verhungern. Und die Feder wird es ersetzen.
Gruß Paul.
 

namibia

Mitglied
Lieber Paul ,

Vielen Dank für deine Rückmeldung . Ich finde immer wieder, es sind die Kleinigkeiten , die Großes erzählen können...

Alles liebe

Namibia
 

anbas

Mitglied
Hallo Anna,

ja, es poetisches Stück das mir gefällt! Gerade diese Alltagspoesie spricht mich an.

Doch es gibt auch ein paar "Baustellen":

Sie war allein dorthin geschwebt
auf den kühlen Stadtasphalt.
[red]I[/red]m [blue][strike]heftigen[/strike][/blue] [blue]starken (?, wegen d. Metrik)[/blue] Sturm hat sie gebebt,
im Regen war´s ihr bitter kalt.

Einst hatte sie – die zarte Wei[red]ße[/red]
den schwarzen, weichen Leib geziert
des Blesshuhns, das auf seiner Rei[red]se[/red] [blue](kein sauberer Reim, schade - hab leider keine Lösung parat)[/blue]
die Sehnsucht nach dem Mehr gespürt.
Das wars dann aber auch - zumindest von mir...

Liebe Grüße

Andreas
 

rogathe

Mitglied
Hallo Namibia,
die letzte Strophe verstehe ich nicht. Das Blesshuhn bedauert den Verlust einer Feder, die ja mit einer geringen Gewichtsabnahme einhergeht - wünscht aber sich gleichzeitig federleicht zu sein.
Federschwer erschiene mir logischer.

LG rogathe
 

namibia

Mitglied
Sie war allein dorthin geschwebt
auf den kühlen Stadtasphalt.
im starken Sturm hat sie gebebt,
im Regen war´s ihr bitter kalt.

Einst hatte sie – die zarte Weiße
den schwarzen, weichen Leib geziert
des Blesshuhns, das auf seiner Reise
die Sehnsucht nach dem Mehr gespürt.

Sie war´s, die sanft sein Herz erwärmte,
die stets den Weg begleitet hat
und auch, wenn sie noch von ihm schwärmte,
so liegt sie nun – ertrunken matt.

Das Blesshuhn ist der Trauer voll,
ihm fehlt die Feder – fein und klein,
und wenn es sich was wünschen soll,
dann wär es, federleicht zu sein.
 

namibia

Mitglied
Liebe Rogathe,

mit der letzten Zeile bin ich schon so lange unglücklich. Was ich ausdrücken möchte, ist, mit der Feder leicht zu sein oder zu zweien endlich glücklich sein oder ....

es gibt noch keine Lösung für mich, aber du hast mit deinem Einwand, so klingt es unlogisch , völlig recht ..

Liebe Grüße

Namibia

Lieber Andreas,

die Verbesserung habe ich eingebaut , für Weiße und Reise habe ich auch keine Lösung parat.



Vielen Dank für euer Mitdenken und lesen und einspüren - es handelt sich übrigens um eine Feder in einer Pfütze vor der Hamburger Uni - jemand hatte mir davon erzählt ..

Liebe Grüße

Namibia
 



 
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