von was wir träumen

Perry

Mitglied
von was wir träumen

wir schwimmen ein lebenlang im meer der geborgenheit
ohne jemals die klippen an der küste zu erklimmen
wir könnten aber auch aus den wellen steigen und dem

wind den glanz unseres schuppenkleids zeigen so aber
träumen wir weiter vom singen der gräser in den dünen
einem zärtlich wärmenden sonnenstrahl auf der haut

wollen wir das leben in seiner vielfalt erfahren müssen
wir der unendlichkeit des meeres entsteigen und uns
für die bittersüße vergänglichkeit des seins entscheiden
 

sufnus

Mitglied
Hi Perry!
Sprachlich gefällt mir das sehr gut, der Text ist mir nur ein bisschen zu sehr im Selbst-Erklärungs-Modus verfasst, d. h. es wird hier eben nicht nur ein Bild entworfen oder ein Sachverhalt geschildert usw. sondern der Text liefert - andeutungsweise bereits in S.1 und S.2, aber besonders deutlich dann in S3 - auch gleich die Erklärung "was der Autor hiermit sagen wollte" mit.
Hmmm... sowas ist mir grundsätzlich etwas zu enganliegend... fühlt sich für mich persönlich ein bisschen wie ein kratziger Pullover an.
Andere sehen das aber sicher ganz anders und melden sich hoffentlich zu Wort, um diesem meinen Kommentar argumentativ den Garaus zu machen (keine Ironie - nur Freude am freundlich (!) gemeinten Diskurs). :)
LG!
S.
 

Perry

Mitglied
Hallo Snufus,
Lyrik wandelt oft auf dem Grat des Nachvollziebaren.
Vermutlich sind es meine "altersgereiften" Gedanken, die hier eher "wegweisend" zum Ausdruck kommen. ;)
Danke fürs konstruktive Auseinandersetzen mit den Wortbildern!
LG
Manfred
 

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Mitglied
Die ersten beiden Strophen wie immer 1A-Perry, lieber Manfred!

Besonders gefällt mir

so aber
träumen wir weiter vom singen der gräser in den dünen
Strophe drei will dann auch für mein Gefühl zu viel bzw. den Leser zu sehr an der Hand nehmen und das auf zu direkte Art.

Wirklich stoße ich mich aber am Titel. "von was" ist einfach ungelenk (und das bin ich gerade von dir nicht gewohnt...im Gegenteil).

wovon wir träumen
wäre korrektes Deutsch. Gibt es einen Grund, weswegen du das "von was" gewählt hast, der mir entgeht?

LG,
Claudia
 

Perry

Mitglied
Hallo Claudia,
danke fürs konstruktive Feedback.
Da es bereits ein Lied "Wovon sollen wir träumen (von Frida Gold) gibt, wollte ich einen Bezug darauf vermeiden.
Was genau gefällt Dir an der Frage, von (wem oder) was wir träumen, nicht?
Ist sie grammatikalisch falsch oder gefällt Dir nur der Ausdruck nicht?
Mal sehen, ob mir eine Alternative einfällt. ;)
LG
Manfred
 

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Mitglied
Ah, die Frida Gold kenne ich gar nicht und daher auch nicht ihr Lied...aber auch wenn, würde mich eine Ähnlichkeit nicht stören, da ja Sprache, Inhalt und Darreichungsform doch gänzlich unterschiedlich sind.

"Von was" ist - da hör ich noch die DeutschkollegInnen deutlich vor meinem inneren Ohr - kein schönes, gehobenes Deutsch. Und ich stimme ihnen da zu.
Wäre der Rest des Textes oder deine üblich verwendete Sprache weniger geschliffen, wäre das durchaus stimmig. Aber so fällt es aus dem Rahmen.

Wie gesagt...."wovon wir träumen" empfinde ich in keinster Weise als Titelparallele. Aber ev. könnte ich es auch nicht so formulieren, würde ich besagtes Lied kennen. ;) Wer weiß....

LG,
Claudia
 



 
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