Vorherbstgedanken

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Alina

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Vorherbstgedanken


Das lichte Grün ist längst verschwunden.
Obwohl die Luft von Hitze schwer,
dreht kaum ein Storch noch seine Runden,
und Schwalben fliegen auch nicht mehr.

Sie haben sich in großen Schwärmen,
auf ihren langen Weg gemacht,
dorthin , wo sie sich winters wärmen,
und ihnen stets die Sonne lacht.

Gern wär ich früher mitgezogen,
in jenes unbekannte Land,
verborgen hinter Meereswogen,
mit seinem palmgesäumten Strand.

Nur frage ich mich heut bisweilen,
ob ich denn dort willkommen bin,
wo Menschen nur die Armut teilen,
und jede Hoffnung ohne Sinn.

Denn hinter all den bunten Farben,
mit denen sie sich gerne schmücken,
sieht man sie kaum vor Hunger darben,
und welche Ängste sie bedrücken.

Drum glaube deshalb von uns keiner,
dass sie das Fernweh zu uns treibt.
Aus seiner Heimat flieht nur einer,
dem nirgendwo ein Ausweg bleibt.

Die Dummheit schleicht auf leisen Sohlen,
sich oft ganz unbemerkt heran,
und will das letzte Mitleid holen,
wo doch ein jeder helfen kann.

Solch Sorgen mich jetzt stets begleiten,
wenn kalt der Wind aus Norden weht,
und sich das Rad der Jahreszeiten,
für alle spürbar schneller dreht.



© Alina 26. 08. 2015
 

Alina

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Vorherbstgedanken

Danke Patrick. Ist ein kleiner Versuch, meine Gedanken in einer ansprechenden Form zum Ausdruck zu bringen. GLG Alina
 



 
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