Vormittag

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Mitglied
Vormittag


Du lässt los und hälst mich doch gefangen,
die Sehnsuchtskrone, die so weit verzweigt
erlöst die Scham auf deinen Wangen.

Ich bin ein Sehender, der Fragen hört,
du bist die Sprechende, die für mich schweigt
und liebst den Vormittag, der mich betört.

Betörend schön, lieber Hans!

Und die letzte Strophe ist einfach nur.....

Sehr gerne gelesen!
LG,
fee
 

sufnus

Mitglied
Wunderbar, lieber Hans. Jetzt muss ich Dich doch langsam als gewieften Sonettisten sehen; auf der Wiese war mir diese Deine Seite echt entgangen, aber jetzt häufen sich die Variationen über die bekannteste Gedichtform italienischen Ursprungs doch so sehr, dass Du um eine entsprechende Laureierung nicht herumkommst (ich nehm auch echten Lorbeer und keinen Fenchel!).
Und ja, ich bin bei Fee, also diese letzte Strophe... uuuhhh.... aaahhhhhh..... :)
LG!
S.
 
Danke für die Blumen lieber Sufuns,

Es ist so, dass wenn sich ein Medium ausdünnt, weil to much of the same, man sich den Blick verstellt, um sich neuerliche Inspiration zu holen. Zudem ist es ein Akt der Wehmut von so vielen Autoren zu lesen, die schon den letzten Frieden gefunden haben. Insofern schätze ich die Autoren hier, die neue Impulse setzen. Gute, wie auch weniger gute aber das passt auch in das Gesamtbild eines Forums, wie du ja sicher auch festgestellt hast.

Zum anderen ist es so, dass mein Engagement bei den gesellschaftskritischen Texten etwas abgenutzt ist, weil es durch die allgemeine Verblödung und dem permanenten Framing aussichtslos geworden ist eine Bewußtmachung zu erzeugen, auch weil die Windmühlen zu mächtig und zu allgegenwärtig sind. Das führt dazu, dass man wieder die Türen zu sich selbst öffnet und sich darauf besinnt Mensch zu sein. Mensch mit Gefühlen, Wünschen und Erinnerungen. Und Erinnerung war auch der Anlass für dieses Gedicht im sonettigen Gewand.

.... Das heißt aber nicht, dass nicht demnächst wieder ein kantiges Werk kommt, denn Anlässe (Illerkirchen und Messerattacke im Zug) gäbe es genug.

Danke fürs Vorbeischauen
Beislgrüße
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Hans,

Dein Gedicht ist wirklich schön und zart - und Dein Kommentar eine gute 'Einordnung'.
Nicht die schlechteste Art, Windmühlen zu entgehen - erst recht 28 Tage später.

Liebe Grüße
Petra
 
Vielen Dank, liebe Petra, solche Phasen der inneren Klangschalen sind auf die Dauer trotzalledem nichts für mich aber dennoch wohltuend wie ein Lavendelaufguss. Cocooning hat für mich nach Jahren des Bühnenklamauks dennoch an Bedeutung gewonnen und das braucht es auch zum Schreiben. Wie Hesse mal gesagt hat, " wer schreibt, kann gar nicht einsam genug sein".
Schönen Sonntag
Beislgrüße
 



 
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