Vorsinnflutiges

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Ralf Langer

Mitglied
Vorsinnflutiges

Die Welt ein Raum
Gerüst aus Taten, Gegenwarten.
Nichts ist Metapher
in der Zeit der ersten Dinge
sind Ursachen, Wirkungen
wie Beute und Jäger,
noch kommutativ.

Auch die Worte
noch nichts seßhaftes
wohnt in ihrem Klang:
Silben, Raunen, Mythenklänge
wer mit den Herden zieht
weiß, wenn er spät am Abend
vor dem Feuer singt,
noch vom Auszug
aus dem Paradies.

Vorbei, verwirkt, die Zeit
der Feuerstellen längst erloschen
Erinnerungen : Asymptoten
nichts berührt uns mehr
im Raum sind die Unendlichkeiten
längst vermessen
ernten wir nicht mehr:
was wir sehen
ist Form, ist Hülle
und Nachts im Traum
ein Abgrund : tief.
 

Ralf Langer

Mitglied
Vorsinnflutiges

Die Welt ein Raum
Gerüst aus Taten, Gegenwarten.
Nichts ist Metapher
in der Zeit der ersten Dinge
sind Ursachen, Wirkungen
wie Jäger und Beute,
noch kommutativ.

Auch die Worte
noch nichts seßhaftes
wohnt in ihrem Klang:
Silben, Raunen, Mythenklänge
wer mit den Herden zieht
weiß, wenn er spät am Abend
vor dem Feuer singt,
noch vom Auszug
aus dem Paradies.

Vorbei, verwirkt, die Zeit
der Feuerstellen längst erloschen
Erinnerungen : Asymptoten
nichts berührt uns mehr
im Raum sind die Unendlichkeiten
längst vermessen
ernten wir nicht mehr
- was wir sehen
ist Form, ist Hülle
und Nachts im Traum
ein Abgrund : tief.
 

Ralf Langer

Mitglied
Vorsinnflutiges

Die Welt ein Raum
Gerüst aus Taten, Gegenwarten.
Nichts ist Metapher
in der Zeit der ersten Dinge
sind Ursachen, Wirkungen
wie Jäger und Beute,
noch kommutativ.

Auch die Worte
nichts seßhaftes
wohnt in ihrem Klang:
Silben, Raunen, Mythenklänge
wer mit den Herden zieht
weiß, wenn er spät am Abend
vor dem Feuer singt,
noch vom Auszug
aus dem Paradies.

Vorbei, verwirkt, die Zeit
der Feuerstellen längst erloschen
Erinnerungen : Asymptoten
nichts berührt uns mehr
im Raum sind die Unendlichkeiten
längst vermessen
ernten wir nicht mehr
- was wir sehen
ist Form, ist Hülle
und Nachts im Traum
ein Abgrund : tief.
 
A

AchterZwerg

Gast
Vor dem Sinn war das Wort. Und vor der (immerwährenden?) Überschwemmung (Sint) Wort und Sinn (?).
Die Erinnerung an jene spätparadiesischen Tage, als sich die Sinnfrage gar nicht stellte, weil einfach alles Sinn machte und Sinn war, ist im Erlöschen begriffen.
Vielleicht hält sie sich noch einige Zeit bei den wenigen Ethnien, die als Nomaden leben. Zumeist ernähren sich diese aber inzwischen von den Müllhalden der urbanen Außenräume.
Was geblieben ist, erscheint uns leicht im Lichte des Erbärmlichen.

In deinem gelungenen Versen widmest du dich in diesem Zusammenhang der Sprache. Und tatsächlich ist auch hier - betrachten wir Lyrik einmal als Krone ihrer Entwicklung - dieses Geschehen nachzuvollziehen.
Es würde zu weit führen, hakte ich hier all die Stufen bis zur zeitenössischen Lyrik ab ... möchte aber einen großen Einschnitt nicht unerwähnt lassen.
Es war meines Wissens Petrarca, der sich in seinem Programm entschieden vom dunklen Medium Aevum abkehrte und mithin der volkssprachlichen Versdichtung, die noch die innigen Elemente erhielt, die vor seiner Zeit ein wärmendes Herdengefühl erzeugen konnten. In der Musik war eine ähnliche Tendenz zu erkennen (Soli-Gesänge).
Dem Vorherigen kann man durchaus nachtrauern. Doch sind Entwicklungen nicht umkehrbar und gehen mit dem jeweiligen Stand der Ökonomie eine unheilige Allianz ein.
Parallel zu dieser Entwicklung steht die Vereinsamung des Individuums. Im positiven Sinne aber seine Befreiung mit finalem Preis.

Heidrun
 



 
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