Vorwort

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Ralf Langer

Mitglied
Vorwort

Erst das Ich, das von der Welt Getrennte - Leben
verspürt den Schmerz: das Freie und sein Leid
und sehnt sich wohl zurück, es sehnt sich heim
in einen Garten ohne Äpfel – hinter Eden,
wo Gott uns hieß , den Dingen Namen geben,
und Adam, stumm geblieben, dachte : „Nein“.

Ach Adam, wo weilt das unverschämte Glück:
Wir suchen Heil seit dem wir nackt sind
in der Flucht nach vorne : erst aus den Bäumen
und weiter dann - auch aus dem Fell;
bis ins Atom , zerkleinern wir Materie,
doch in den Raum des Schweigens,
ins Unbenannte führt kein Weg zurück.
 

mavys

Mitglied
Ralf!

Ich mag solche Sachen. Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass es kein zurück ins Unbekannte gibt.
Sprachlich finde ich das sehr gelungen, fließt.

Alles liebe mavys
 

Ralf Langer

Mitglied
hi mavys,
dank für deine meldung
nur des verständnisses wegen:
ich schrieb ins unbenannte nicht unbekannte

für mich macht das einen unterschied

lg
ralf
 
A

AchterZwerg

Gast
Lieber Ralf,
wieder ein interessanter Text, gut betitelt.
Kritisch möchte ich anmerken, dass du mehrere Satzzeichen falsch gesetzt hast, bzw. im freien Raum schweben lässt. ;)
Auch könntest du noch einmal darüber nachdenken, ob "unverschämt" genau das trifft, was du aussagen willst:

Erst das Ich, das von der Welt Getrennte - Leben
verspürt den Schmerz: das Freie und sein Leid
und sehnt sich wohl zurück; es sehnt sich heim
in einen Garten ohne Äpfel - hinter Eden,
wo Gott uns hieß, den Dingen Namen [blue]zu[/blue] geben,
und Adam, stumm geblieben, dachte: „Nein!“

Ach Adam, wo weilt das unverschämte Glück?
Wir suchen Heil, seitdem wir nackt sind, [blue] stets
[/blue]in der Flucht nach vorn: erst aus den Bäumen
und weiter dann - auch aus dem Fell.
Bis ins Atom zerkleinern wir Materie,
doch in den Raum des Schweigens,
ins Unbenannte, führt kein Weg zurück.
Der Text arbeitet mit der jüdisch-christlichen Vorstellung des Sündenfalls und des Garten Edens. Die Sünde tritt bekanntlich mit der Erkenntis ins Dasein des Menschen. Jene wiederum hängt mit der Fähigkeit zu sehen zusammen, zu differenzieren, den Dingen einen Namen zu geben.
Spannend ist, dass sich ähnliche Vorstellungen durch die Mythen (fast) aller Völker ziehen.
Die Aborigines beispielsweise glauben, dass ihre Ahnen singend durch das Ur-Land zogen und so den Dingen ihre Namen gaben, sie in das Da-Sein holten. Freilich teilen sie den Begriff der Sünde oder gar Erbsünde nicht mit uns, die Glücklichen.
Wir sehen aber, dass auch sie von einer Zeit (gewissermaßen vor dem Beginn der Zeit gelegen) berichten, die eine schweigende gewesen sein muss.
Vielleicht war das eine, in der "nur" gefühlt werden konnte, vermutlich aber intensiver als dies heute möglich ist. Wenn sich alle Sinne in einem vereinten, kann das nicht anders gewesen.

Herzliche Grüße
Heidrun
 
B

Beba

Gast
Ich empfinde ähnlich wie der Zwerg: Text und Inhalt leiden unter der Zeichensetzung. Da ist Verwirrung angesagt.

LG
Beba
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo heidrun, hallo beba

unverschämt kontra schamlos
im ursprünglichen sinne liegen beide begriffe nah beinander:
das unverschämte glück ist eben das leben ohne schambegriff.
denn adam versteckte sich vor gott, weil er wußte das er nackt war. vorher bei der namensgebung der tiere war er noch nackt,
und wußte es nicht...

da werde ich nochmal nachdenken.

bei" gott uns hieß, den dingen namen(zu) geben,
beugte ich die grammatik der deutschen sprachen
um einen besseren klang zu bekommen.

auch hier werde ich noch einmal nachdenken.

die interpunktion?
vielleicht sollte ich sie ganz weg lassen
so das der leser seine pausen selber setzt.

herzlichen dank
ich werde noch mal denken...
 

rogathe

Mitglied
"unbeschämt" käme deiner Intention vielleicht nahe - gibt es zwar (noch) nicht offiziell, fände ich passend.
 
A

AchterZwerg

Gast
Rogathes Vorschlag finde ich ausgesprochen gut! :)
Denn darum geht es, um eine Zeit vor der Scham.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo ihr lieben,

ich werd es so lassen:
nicht weil es sich nicht lohnte
nachzubessern, aber weil ich auf der spur bin
nach etwas, das hier in diesem stück, nicht wirklich aufgegangen ist.

ich bleibe auf der suche nach dem "besseren"
gedanken "vor worten"

lg
ralf
 



 
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