W enn der Sommer sich ankündet (Leistengedicht)

5,00 Stern(e) 1 Stimme

lillii

Mitglied
Wenn der Sommer sich verkündet,
Rosenknospe sich entzündet,
Wer mag solches Glück entbehren?
(Johann Wolfgang von Goethe)



W enn der Sommer sich ankündet,
e inzug hält in der Natur
n eu die Sonne morgens zündet -
n ährt den Himmel mit Azur.


d ann kann auch mein Tag beginnen,
e r erscheint mir wonniglich -
r uhig, leicht die Stunden rinnen;


S ieh, die Sonne scheint für Dich;
o b ich mich mal treiben lasse;
m it dem Sonnenwinde gar-
m ich mit Leichtigkeit befasse –
e ines ist mir ganz schnell klar:
r uhig leicht die Wolken fliegen-


s chweben fort in weite Höhn,
i n die Lüfte mich zu ziehen
c (k)ann und wird wohl kaum gescheh‘n.
h erzlich gern hätt ich auch Flügel;


v ogelgleich, dahinzugleiten.......
e insam über Tal und Hügel;
r eichlich kühn, nicht zu bestreiten.
k ritisch mahnt es mich sogleich:
ü ber Allem mich erheben;
n ie könnt dieses Glück mir bringen.
d ank dem HERREN, darf ja leben.
e r lässt mich in vielen Dingen:
t äglich Möglichstes erstreben.

© Luzie Rudde (lillii)
 

HerbertH

Mitglied
Hi, es ist eine schöne Form, aber welche Feste Form ist mir nicht ganz klar

Vielleicht könntest Du auch die anderen Zeilen des Goethe-Gedichtes ähnlich benutzen? Das Ergebnis würde mich interessieren :)

LG

herberth
 

lillii

Mitglied
Hallo, diese Form nennt sich Akrostichon. es freut mich, dass sie Dir gefällt.
Ich hab auch schon daran gedacht mit der nächsten Zeile weiter zu machen, es ist kein leichtes Unterfangen und geht sicherlich nicht auf die Schnelle

Lieben Gruß
Luzie
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, diese Form nennt sich Akrostichon. es freut mich, dass sie Dir gefällt.
...
Genau.
Danke.
---
Ich habe die Form mit angefügt, obwohl das bei dieser Form bereits eine Art "Spoiler" ist.

Ein Akrostichon (von altgriechisch ἄκρος ákros, ‚Spitze‘, und στίχος stíchos ‚Vers‘, ‚Zeile‘) ist ein Gedicht (meist in Versform), bei dem die Anfänge von Wort- oder Versfolgen (Buchstaben bei Wortfolgen oder Wörter bei Versfolgen, auch Anfangssilben) hintereinander gelesen einen eigenen Sinn, beispielsweise einen Namen oder einen Satz, ergeben. Die deutsche Bezeichnung für diese literarische Form ist Leistenvers oder Leistengedicht.

PS:
Ich habe es in die deutsche Bezeichnung geändert, die ist wesentlich unbekannter. Ich kannte sie nicht.
 



 
Oben Unten