Waldparkplatz Mord

Heinrich VII

Mitglied
Er hatte sich nieder gekniet und schlug mit der Faust auf den leblos da liegenden Körper. Auf die Brust zuerst, dann ins Gesicht. Der Körper reagierte kaum noch, zuckte nur ein paar Mal, aber ohne zu sich zu kommen. Er schlug wieder und wieder auf ihn ein. Dann zog er ein Messer aus der Innentasche seiner Jacke. Er hielt einen Moment inne und betrachtete den da liegenden Körper, als wolle er ihn nochmal unversehrt ansehen. Prüfte dann die Schärfe der Klinge, indem er bedächtig mit dem Daumen über die Schneide fuhr und stieß im nächsten Moment zu. Immer wieder, wobei sein zügelloser Zorn in eine Art Raserei ausartete. Wütend stach er auf den bereits leblos daliegenden Körper ein, als gelte es, ihn von oben bis unten systematisch zu durchlöchern. Übertöten würde man das später bei der Polizei nennen.

1. Silke stapfte an der Friedhofsmauer entlang in Richtung Wald. Normalerweise gehörte es nicht zu ihren Gepflogenheiten, sonntags in aller Herrgottsfrühe draußen rumzulaufen. Aber sie hatte schlecht geschlafen und die halbe Nacht keine Ruhe gefunden. Gegen morgen, als sie erneut wach geworden war und nicht mehr einschlafen konnte, war sie kurzerhand aufgestanden. Frische Luft würde vielleicht helfen. Ihrer Schäferhündin Sally half es allemal. Die tollte herum, schnüffelte hier und da und fühlte sich bei diesem viel zu frühen Ausflug pudelwohl. Auch Silkes Laune besserte sich mehr und mehr. Eine Weile gelaufen, summte sie sogar ein Liedchen vor sich hin.
Als die beiden den Waldparkplatz erreicht hatten, stand ein großes, schwarzes Auto dort. Silke grinste. Vielleicht auch jemand, der nicht schlafen konnte? Da niemand zu sehen war, als sie daran vorbei lief, ging sie weiter. Im Laufen fischte sie einen grünen Gummiball aus der Jackentasche: „Sally, sieh mal was ich hier habe!“ Aber Sally kam nicht, um den Ball zu fangen. „Wo bist du denn?“ Silke sah sich um. Bis sie das Winseln hinter sich hörte, das jetzt in Bellen umschlug. Es kam aus der Richtung des geparkten Autos.
„Auf Sally, komm her!“
Aber Sally reagierte nicht. Silke lief zurück und fand ihre Hündin hinter dem schwarzen Auto. Sie bellte immer noch und schnüffelte an etwas. Als Silke näher kam und sah was es war, stockte ihr der Atem: Heilige Scheiße!
Einen Moment stand sie da, wie in Gips gegossen. Gerade war sie ahnungslos an diesem Fahrzeug vorbei gelaufen. Sie zog den Hund weg und leinte ihn an. Gleich danach fischte sie mit zitternden Fingern das Handy aus der Jackentasche, entriegelte die Tastensperre und wählte 110.

Julia goss sich zuhause gerade eine Tasse Tee ein, als der Anruf kam. Nach einem Blick auf das Display, verzog sie das Gesicht. Polizisten sind eben doch mit ihrem Job verheiratet. „Leichenfund auf dem Waldparkplatz, Steinheimer Straße“, hörte sie, als sie das Gespräch annahm.
„Ich komme.“
Sie drückte auf beenden. Ihren Tee ließ sie stehen, nahm aber das Croissant mit. Im Flur riss sie die Jacke vom Haken und saß eine Minute später im Auto.
Am Tatort angekommen, lief ihr als erster Hauptwachtmeister Schmidt entgegen. „Eine Frau, schätzungsweise Mitte vierzig“, erklärte er, „unzählige Messerstiche.“ Die Kommissarin verzog das Gesicht. „Wurden Papiere gefunden?“ Schmidt verneinte.
„Der Gerichtsmediziner hat außerdem festgestellt, dass sie eine große Wunde am Hinterkopf hat; eventuell von einer Schlagwaffe.“
„Gibt es Zeugen?“
„Nein, nicht. Eine Frau, die mit ihrem Hund hier spazieren ging, hat die Leiche gefunden.“
„Ist sie noch da?“
„Steht da drüben.“

Julia Berndt zeigte den Ausweis.
„Sie haben die Leiche gefunden?“
Silke schüttelte den Kopf: „Eigentlich mein Hund.“
Die Kommissarin lächelte - ein Witz zur unrechten Zeit.
„Aber mal im Ernst, kennen sie die tote Frau?“
Silke nickte. „Flüchtig, sie wohnte bei mir in der Nähe. Gelnhausener Straße glaube ich, die Nummer weiß ich nicht mehr.“
„Und der Name, wissen sie den vielleicht noch?“
„Sie hieß Anna Leibold.“
Die Kommissarin notierte sich Namen und Strasse, verlangte Silkes Ausweis und notierte sich auch deren Personalien.
„Ihre Telefon -“
Silke gab ihr die Nummer.
„Halten sie sich zu unserer Verfügung.“
Silke nickte.
Die Kommissarin gab ihr zu verstehen, dass das vorläufig alles wäre.

„Der Fundort scheint auch der Tatort gewesen zu sein“, sagte der herbei geeilte Gerichtsmediziner.
Julia Berndt, die neben ihn getreten war, erwiderte: „Ich erwarte umgehend ihren ausführlichen Bericht.“
„Den bekommen sie, wie immer, Frau Kommissarin.“
Der Mediziner schaute ihr kopfschüttelnd nach, als sie weg lief. Als ob ich den nicht immer zeitig und ausführlich geliefert hätte.
Als nächstes wurde die Zentrale instruiert, die Hausnummer der Toten rauszusuchen. Die Antwort kam postum: Gelnhausener Straße 147.
Die Kommissarin schwang sich ins Auto und fuhr auf dem kürzesten Weg dorthin.

Ein Mann öffnete. Er trug einen Jogginganzug und war barfuß. Seinen ungekämmten Haaren nach, musste er gerade aufgestanden sein - was nicht weiter verwunderlich war, an einem Sonntagmorgen um 8 Uhr.
Julia zeigte den Ausweis.
„Die Kripo?“
„Entschuldigung, dass ich so früh störe.“
„Was ist denn?“
„Sind sie Herr Leibold?“
Der Mann nickte.
„Können wir vielleicht reingehen?“
„Meine Frau tot? Anna nicht mehr am Leben?“ Die Stimme des Mannes klang fassungslos.
Julia Berndt nickte und drückte ihr Mitgefühl aus. Hans Leibold stand auf und ging eine Weile händeringend im Wohnzimmer auf und ab.
Dann öffnete er die Bar, schenkte sich ein Glas mit Kognak ein, setzte sich wieder und trank. „Wollen Sie auch einen?“
Die Kommissarin lehnte ab.
„Stimmt“, murmelte Leibold geistesabwesend, „Sie sind ja im Dienst.“
Als er noch einen Schluck nahm, sah Julia, dass seine Hand zitterte. Sie wartete einen angemessenen Moment, ehe sie weitere Fragen stellte:
Zum Beispiel, warum er seine Frau bis dato noch nicht vermisst habe -

Nächsten tags war Frank wieder im Büro, Julia Berndts Mitarbeiter. Er war ein paar Tage krank geschrieben, wegen einer Grippe. Jetzt schien es ihm wieder gut zu gehen. Er saß vor dem Computer und druckte gerade das Gutachten zur mutmaßlichen Identifizierung der Tatwaffe aus, das die Gerichtsmedizin angefertigt hatte.
„Und?“, fragte die Kommissarin.
Sie saß hinter ihrem Schreibtisch und hatte die Füße hochliegen.
„Was hat die Nachforschung ergeben?“
Frank warf noch mal einen Blick auf den Ausdruck und sagte: „Die Stiche stammen vermutlich von einem Militärmesser.“
Julia sah ihn an: „Wie sicher ist das?“ „Ziemlich sicher“, sagte Frank, „aber nicht so sicher, als wenn wir die Tatwaffe gefunden hätten.“
„Woher will der wissen, dass es ein Militärmesser war?“
Frank sah Julia an: „Er war ein paar Jahre Berufssoldat, bevor er ...“
„Schon gut“, unterbrach ihn Julia, „hätte ich wissen müssen, ist ja allgemein bekannt.“
Sie überlegte einen Moment und sagte: „Frank, kriegen Sie als nächstes raus, ob in der Kaserne bei uns solche Messer benutzt werden. Lassen Sie sich in dem Fall eins geben, die Gerichtsmedizin soll dann feststellen, ob es zu den Wunden passt. Und nach der Tatwaffe soll natürlich weiter gesucht werden.“
Frank nickte.
Die Kommissarin lief zum Kaffeeautomaten und ließ sich eine Tasse voll laufen. Dann packte sie das mit gebrachte Croissant aus und frühstückte im Stehen nach Polizistenart. Anschließend saß sie im Wagen und war auf dem Weg nach Frankfurt. Hans Leibold hatte verlauten lassen, dass seine Frau am Tag vor ihrem Tod ins Kosmetikstudio Mauerfeld wollte. Vielleicht konnte die Kosmetikerin etwas Wissenswertes berichten, wenn das zutraf.


2. Julia Berndt zeigte den Ausweis.
„Die Kripo?“
Die Kommissarin nickte.
„Moment, ich werde sofort…“
Das Mädchen lief weg, ohne den Satz zu beenden.
Eine Minute später sah die Kommissarin eine Frau auf sich zukommen, die ihrem forschen Schritt nach die Chefin sein musste.
„Mauerfeld, ja bitte?“
Julia zeigte erneut ihren Ausweis. „Ist es möglich, dass wir irgendwo ungestört reden?“
Die Frau nickte und ging voran. Die Kommissarin folgte ihr. Beide saßen wenig später in einem Hinterzimmer, dessen Tür geschlossen war.
„Kennen sie Frau Anna Leibold?“
„Sie ist eine Stammkundin.“
„Gestern Morgen wurde sie tot aufgefunden.“
„Was, Anni ist tot?“
Die Kommissarin nickte. „Sie ist ermordet worden.“
Frau Mauerfeld holte tief Luft. Die Kommissarin sah, wie sie bleich wurde. Ihre Oberlippe zuckte merklich, als sie sagte: „Das ist doch nicht möglich.“
„Leider doch.“
Julia wartete einen Moment. Frau Mauerfeld hatte nach ihrer Handtasche gegriffen, eine Packung Zigaretten hervor geholt und sich mit fahrigen Bewegungen eine angesteckt. Die Kommissarin ließ sie einen tiefen, ersten Zug machen, ehe sie fragte: „War Frau Leibold am Samstag bei ihnen?“
Die Studiochefin nickte.
„War sie vielleicht in Gesellschaft? Ich denke da an Männergesellschaft.“
Frau Mauerfeldt zögerte.
„Wenn Sie etwas wissen, sagen Sie es!“
„Ich mische mich nicht gern in die Angelegenheiten anderer, aber wenn es um Mord geht. Ja, ein Mann hat sie hin und wieder hier abgeholt. Gute zehn Jahre jünger und ziemlich gut aussehend. Ich habe gesehen, dass er draußen auf sie gewartet hat. Die beiden sind dann immer zusammen weggefahren.“
„Wann zum letzten Mal?“
„An besagtem Samstag.“
„Wissen Sie vielleicht den Namen oder die Autonummer?“
Frau Mauerfeld zuckte mit den Schultern. „Eine Frankfurter Nummer, denke ich.“
Sie überlegte einen Augenblick. „Etwas anderes fällt mir wieder ein: Sie hat ihn mal Heribert genannt. Ich hab´s zufällig gehört, als die Tür offen stand.“

Am nächsten Morgen war Frank bereits anwesend, als Julia Berndt ins Büro kam. Sie hatte ihn abends noch zuhause angerufen, er solle die Straftäterkarteien nach einem gewissen Heribert durchgehen. Frank hielt einen Ausdruck in der Hand: „Hier ist was, das könnte passen. Heribert Grohe, verurteilter Heiratsschwindler. In der Szene als der starke Heribert bekannt.“
Die Kommissarin nahm das Blatt an sich. „Der starke Heribert?“
„Ja, er war Oberleutnant bei der Bundeswehr, hat Kampfeinheiten ausgebildet.“
Die Kommissarin pfiff durch die Zähne. „Das passt wiederum zu unserem Militärmesser.“
„Und als er beim Militär fertig war, hat er sich als Heiratsschwindler einen Namen gemacht.“
Julia lachte und sagte: „Genug Verdachtsmomente, um dem wackeren Burschen mal auf den Zahn zu fühlen.“

Heribert Grohe war nicht zuhause. Frank hatte erst unten geklingelt. Dann hatte Julia vorgeschlagen, mal nach oben in den 17. Stock zu fahren. Das Apartment 347 war leicht zu finden, doch niemand öffnete. Die Kommissarin klingelte erneut, dieses Mal Sturm. Dann klopfte Frank mit harter, energischer Faust gegen die Tür, aber es tat sich nichts. „Ausgeflogen, der schillernde Vogel.“
Julia nickte.
Einer der Fahrstühle kam gerade hoch. Ein Mann stieg aus und lief in die Richtung, aus der Julia und Frank gerade gekommen waren.
„Folgen!“, flüsterte die Kommissarin.
Sie ließen ihm etwas Vorsprung und folgten. Der Mann schloss wie vermutet die 347 auf. Julia Berndt preschte vor, hielt den Ausweis hoch und fragte:
„Sind Sie Heribert Grohe?“
„Kripo?“
„Ganz recht.“
„Und was wollen Sie?“
„Kennen sie Frau Anna Leibold?“
Heribert Grohe sah Julia einen Moment lang an. Dann ließ er die halb offene Tür im Stich, ließ sogar den Schlüssel stecken, drehte sich um und rannte in Richtung Treppenhaus. Die Kommissarin riss den Revolver heraus und verfolgte ihn.
„So bleiben sie doch stehen, hat doch keinen Zweck!“
Aber Grohe rannte weiter, erreichte die Treppen und hetzte Stockwerk um Stockwerk nach unten. Dort rannte er über den Hof, schaffte es bis zum Parkdeck, stieg in seinen Wagen und raste mit quietschenden Reifen davon.
Julia Berndt konnte nur noch die kleiner werdende Rückfront des Autos sehen, mit dem Grohe die Straße runter jagte, als sie draußen ankam. Sie rang nach Luft. „Scheiße!“ Mit einer unwilligen Bewegung steckte sie den Revolver zurück ins Halfter.

Frank war im Haus geblieben, hatte sein Handy gezückt und sofort Verstärkung angefordert: „Zwei Streifenwagen, ja, in die Hafenlohrstraße 78.
Richtig, das Hochhaus.“
Als die Streifenwagen vor Ort waren, war Grohe längst über alle Berge. Es war nicht möglich gewesen, den Polizisten schon im Voraus zu melden,
wohin Heribert Grohe geflohen war. Es gab jede Menge Möglichkeiten und er konnte jederzeit die Fahrt-Richtung ändern. Julia deutete die Straße runter,
als die Polizisten vor ihr standen. Sie nickten, stiegen zurück in die Streifenwagen und fuhren mit Blaulicht und erheblichem Tempo ebenfalls diese Straße runter.
„Mach dir nichts draus, den kriegen wir.“
Julia sah Frank an. „So ein verdammter Hurensohn.“
Frank nickte. „Ich verständige sofort die Zentrale: Ringfahndung!“ Er zog sein Handy aus der Tasche und rief die Nummer des Reviers auf.


3. Der Weg hatte sich auf einmal gegabelt, aber er hatte genug Vorsprung, um einen Moment anzuhalten. Die Polizeisirenen waren nur von Weitem zu hören, gute drei Kilometer entfernt. Vermutlich suchten sie in einer ganz anderen Richtung. Dass man Anna ermordet hatte, davon wusste Grohe. Und dass er der ideale Sündenbock war, leuchtete ihm auch ein. Hier im Wald würde er auf Dauer nicht sicher sein. Sie würden Suchtrupps mit Hunden los schicken, Hubschrauber einsetzen. Und sie wussten, dass er sich mit Überlebenstaktiken auskennt.
Er nahm den linken Weg. Als das Auto nicht mehr weiter kam, stellte er den Motor ab, stieg aus und holte das Gewehr, die Munition und den Überlebensrucksack aus einem doppelten Boden im Kofferraum. Er band sich die Wasserflasche um und steckte sich das neue Militärmesser, das er gerade erst gekauft hatte, an den Gürtel. Die Essensvorräte und Konserven würden erst mal reichen. Danach würden ihn Wildkräuter, Wurzeln und Getier am Leben erhalten. Er tarnte das Auto. Sie finden es, das wusste er. Aber nicht gleich, was ihm den nötigen Vorsprung verschaffte.

Die Wohnungsdurchsuchung bei Grohe hatte nichts Bedeutendes zutage gefördert. Ein paar militärische Fachzeitschriften, ein paar abgetragene Armeestiefel und eine Kampfuniform. Das Interessanteste war ein uralter Zeitungsausschnitt über Grohe als überführter Heiratsschwindler. Aber keine konkreten Beweise, dass er mit Anna Leibold in Kontakt war. Die KTU fand jedoch heraus, dass seine Reifenspuren – deren Abdrücke man auf dem Parkdeck gefunden hatte – identisch waren mit denen, die sich am Tatort befanden. Allerdings gab es dort noch die Reifenspuren eines anderen Autos. Die Tatwaffe war bis dahin noch nicht gefunden. Und die Messer des hiesigen Militärs passten nicht zu den Wunden des Opfers, das stand inzwischen auch fest.
Eine Woche lang tat sich so gut wie nichts. Heribert Grohe blieb verschwunden. Hauste vielleicht irgendwo in einer Höhle, ernährte sich von Mäusen und Löwenzahn und zog sich Kleidung aus Gras und Schilf an. So stellte Frank sich das jedenfalls vor. Der gesamte Wald der Gegend war mehrfach mit Suchtrupps und Hunden durchkämmt worden. Helikopter waren im Einsatz gewesen, keine Spur. Das abgestellte Auto Grohes wurde gefunden, lieferte aber keinerlei Hinweise. Grohe konnte inzwischen sonst wo sein.

Marion Hauser, geborene Leibold, die Schwester der Ermordeten, sprach zwei Tage später auf dem Revier vor. Sie glaube nicht, dass Grohe der Mörder sei. Hans Leibold, der Mann ihrer Schwester habe diese Messersammlung, in einer Vitrine in seinem Keller: Bajonette, Kampfmesser, lauter so Mordgerät, wie sie sich ausdrückte. Sie habe ihn im Verdacht, weil er und Anna oft Streit hatten. Er soll sie sogar geschlagen haben. Blaue Flecken und Blessuren waren manchmal zu sehen gewesen, die Anna mit einer dunklen Brille und Make-up zu vertuschen versucht hatte. Sie sprach es nicht direkt aus, ließ aber zwischen den Zeilen verlauten, dass sie ihren Schwager Hans nicht besonders mochte und ihn dringend im Verdacht hatte.
Hans Leibold fuhr gerade aus der Einfahrt des Hauses, als Julia Berndt und Frank auftauchten. Sie hatten das Polizeiauto am Straßenrand geparkt und waren auf dem Weg zur Haustür. Die Kommissarin versuchte Leibold zu stoppen, stellte sich vor dessen Wagen und bedeutete ihm, er solle anhalten. Aber Leibold fuhr um sie herum und schoss auf die Straße, wo er den Wagen mit schleuderndem Heck nach links riss und stadtauswärts raste.
Die beiden Polizisten waren augenblicklich im Auto; nicht schon wieder sollte ihnen ein Verdächtiger durch die Lappen gehen. Julia saß am Steuer, hatte das Auto in einem Powerslide um 180 Grad herum gerissen und drückte aufs Gaspedal. Frank befestigte das Blinklicht auf dem Dach und ließ das Martinshorn heulen. Dann hängte er sich an den Funk: „Verfolgen flüchtigen Verdächtigen, Mainstraße, stadtauswärts. Erbitten Unterstützung!“
Es knackte im Funk …, dann sagte eine Stimme: „Verstanden, wir schicken zwei Streifenwagen zur Verstärkung.“

Hans Leibold wurde gestellt und in Handschellen aufs Revier verbracht.
„Ich bin unschuldig!“, beteuerte er bei der Vernehmung immer wieder.
„Und warum sind Sie dann abgehauen?“, fragte die Kommissarin.
„Das glaubt mir ja doch keiner. Ein Mann namens Heribert Grohe hatte mit Anna ein Verhältnis. Er wird sie ermordet haben, weil sie Streit bekamen
oder so was.“
Julia Berndt sah Leibold an: „Sie haben ihre Frau ermordet, weil sie fremd ging. Sie haben ein Motiv und es fehlt eine Waffe in ihrer Sammlung.“
Leibold stritt alles ab und das Messer sei ihm gestohlen worden. Die Kommissarin ließ ihn in eine Zelle im Revier bringen.

Ein Fußgänger sah den Flüchtigen zufällig und erkannte ihn, als er sich auf eine Bank gesetzt hatte, um ein wenig auszuruhen. Grohe, der in der Nähe Holz sammelte, hatte ihn zunächst nicht bemerkt. Dann war es zu spät, er konnte nicht mehr unerkannt verschwinden.
Eine Kampfeinheit aus der nahen Kaserne wurde mobilisiert, die Grohe fand und aus einem mit Zweigen getarnten Erdloch zog. Bei der Vernehmung auf dem Revier kam nichts heraus. Grohe verweigerte jegliche Aussage – leugnete sogar, dass er Anna Leibold kannte. Damit waren zwei dringend Tatverdächtige hinter Schloss und Riegel, aber keinerlei eindeutige Beweise vorhanden, mit denen man sie überführen konnte.
Schließlich wurde die Tatwaffe gefunden, das Militärmesser.
Fingerabdrücke gab es keine, der Täter musste Handschuhe getragen haben. Man hatte noch etwas gefunden, eine Sprühflasche mit Pfefferspray und ein paar blonde lange Haarsträhnen, die daran klebten. Allerdings konnte man diese zunächst niemandem zuordnen.
„Es war sehr windig in der Mordnacht“, sagte Frank, „deshalb wurden die Sachen vermutlich überall hin verstreut.“
Die Kommissarin nickte. „Bis auf das Messer, das hat der Täter mit Sicherheit ins Gebüsch geworfen.“
Frank sah sie an. „Wieso sprichst du ständig von einem Täter – immerhin haben wir die blonden langen Haare gefunden.“
Julia wurde nachdenklich. Schließlich sagte sie: „Es ist ja nicht gesagt, dass diese Haare etwas mit dem Mord zu tun haben.“
Frank nickte. „Aber rein hypothetisch wäre es wiederum doch möglich. Das Labor wird feststellen, ob es wirklich Frauenhaare sind.“

Nach Dienstschluss fuhr Julia Berndt noch an dem Haus vorbei, in dem Silke wohnte, die die Leiche gefunden hatte. Sie parkte das Auto eine Straße weiter, lief zurück und sah sich den Namen über der Klingel an: Silke Müller. Die Kommissarin musterte das Haus, das eher einer schäbigen, windschiefen Hütte glich. Mein Gott, dachte sie, da wollte ich nicht drin wohnen. Dann drehte sie sich um und sah, dass man von Julias Wohnung aus direkt rüber zu den Leibolds sehen konnte, die in einem schicken Haus mit Garten schräg gegenüber ihr Domizil hatten. Julia erinnerte sich daran, dass Silke damals am Fundort der Leiche gesagt hatte: Frau Leibold wohnte bei mir in der Nähe. Gelnhausener Straße glaube ich, die Nummer weiß ich nicht mehr.
„Sehr merkwürdig“, murmelte Julia vor sich hin. „Wohnt schräg gegenüber, muss aber die Straße raten und weiß die Hausnummer nicht. Und blonde, lange Haare hatte Silke schließlich auch." Sie ging zum Haus zurück und klingelte. Erst einmal, dann mehrmals – aber niemand öffnete.


4. Am nächsten Tag fuhr die Kommissarin nochmals zu Silke´s Wohnung und klingelte. Silke Müller war nicht da. Eine ältere Frau, die im Nachbarhaus aus dem Fenster sah, rief: „Die Silke ist weg!“
Die Kommissarin nickte und lief zu ihr. Sie zeigte den Ausweis und fragte, wo sie denn sei.
„Kommen Sie erst mal rein“, sagte die Frau, „ich mach Ihnen auf.“

Frank saß am Steuer. „Und du bist sicher, dass sie es ist?“
Julia Berndt nickte. „Sie ist momentan auf der Frankfurter Buchmesse, wie mir ihre Nachbarin erzählt hat, die ihren Hund so lange betreut.
Will mal wieder in Sachen Buch machen, soll sie gesagt haben, wie jedes Jahr, sie ist Hobby-Schriftstellerin.“
Beide schwiegen einen nachdenklichen Moment, ehe Silke sagte: „Für mich fügt sich jetzt alles zusammen. Das Pfefferspray und die Haare stammen laut KTU von Silke Müller. Sie geht vermutlich öfter mit dem Hund in den Wald und hat es als Schutz dabei. Und das Militärmesser hat sie Leibold gestohlen, um den Verdacht auf ihn zu lenken.“
Frank drehte sich zu ihr, musterte sie, sah wieder nach vorn und sagte: „Fehlt nur noch das Motiv.“
„Sozialneid! Die Müller´s lebten schon immer in dieser armseligen Hütte und wurden von den Leibold´s von oben herab behandelt, das hat mir die Nachbarin verraten. Die schicke Frau Leibold, die einen dicken Benz fährt, in einem schönen Haus wohnt, nicht arbeiten muss und sich den ganzen Tag um ihr Wohlergehen und ihre Schönheit kümmern konnte. Und Julia Müller sitzt von Montag bis Freitag in einem Supermarkt an der Kasse, kommt mit dem Geld nicht zurande – kann sich nicht mal ein Auto leisten und hat immer diese wohlhabende Frau vor Augen.“
„Und das soll ein Mordmotiv sein?“
Die Kommissarin nickte. „Da hat sich der angestaute Frust von Jahren entladen. Sie hat Anna Leibold bei einem Spaziergang auf dem Parkplatz gesehen und hat die Gelegenheit genutzt.“
Frank sah Julia ungläubig an: „Und das Messer hat sie zufällig mit sich geführt?“
Julia Berndt schwieg. Dann sagte sie: „Das finden wir noch raus.“
Frank gab keine Antwort.
Julia sagte: Die gefundenen Haare und die Fingerabdrücke sind die von Julia, das steht fest. Und die Klamotten, die sie beim Mord an hatte, sind vermutlich auch gefunden. Jedenfalls lagen blutverschmierte Frauenkleider in ihrer Mülltonne.“
„Und wie finden wir diese Silke Müller auf der Buchmesse?“
Julia Berndt lächelte. "Ein Wagen mit vier zivilen Polizisten ist bereits unterwegs. Sie haben Funkgeräte dabei, auch für uns. Wir treffen uns
vor dem Messeturm.“ Die Kommissarin holte tief Luft und fügte hinzu: „Und diesen Grohe behalten wir auch gleich hinter Schloss und Riegel. Er hat Anna Leibold vermutlich im Streit geschlagen, sie ist ungünstig gefallen und er hat sie einfach liegen lassen, als sich Silke näherte.“
Und Silke hat dann das begonnene Werk zu Ende gebracht? , überlegte Frank. Irgendwie kam ihm das hanebüchen vor. Er sah Julia Berndt ungläubig an, gab aber keine Antwort mehr; schließlich war sie seine Chefin.


5. Auf der Buchmesse hatten die Polizisten die Räume in den verschiedenen Stockwerken durchkämmt, ohne Silke zu finden. Wie der Verlag hieß und wo er seinen Stand hatte, konnte Julia von der Nachbarin nicht erfahren. Sie wusste es nicht. Alles deutete darauf hin, dass Silke entweder schon weg oder gar nicht da war. Julia brach die Aktion über Funk ab.
Auf dem Rückweg zum Revier saß Frank auf dem Beifahrersitz. Er hatte sie auf der Messe begleitet. „Was machen wir jetzt?“
Die Kommissarin zuckte mit den Schultern. „Diese Frage ist wirklich gut – nur, ich weiß im Moment keine Antwort darauf.“
Frank nickte und sah geradeaus. Konnte ja wohl nicht sein, dass diese Silke einfach so verschwand und nicht gefunden werden konnte. Ein Streifenwagen war zu ihr nach Hause geschickt worden; es war aber noch keine Rückmeldung von den Polizisten gekommen.

Am nächsten Tag im Büro geschah zunächst nichts, außer ein paar Routineerledigungen. Julia war schon seit einer Stunde da und sah hin und wieder auf die Uhr. „Wo bleibt Frank nur?“ Sie war gerade drauf und dran ihn anzurufen, als die Tür auf ging und ihr Partner herein kam. Er setzte sich und sah Julia einen Moment an, als hätte er sie noch nie gesehen.
„Was ist?“
„Ich war gerade bei der KTU und habe...“
„Was denn?“
„Das schwarze Auto am Tatort.“
„Der Benz von Frau Leibold, was ist damit?“
„Eben nicht“, antwortete Frank. „Es ist nicht das Auto von Frau Leibold.“
„Was? Und das erfahre ich jetzt erst?“
„Ich habe es auch gerade erfahren. Die KTU hat das Auto untersucht und nichts gefunden. Danach haben sie einen Abschleppdienst beauftragt, das Auto auf dem Abstellplatz hinter dem Polizeirevier abgeladen und fertig.“
„Und?“
„Niemand weiß genau was passiert ist. Das Auto ist nicht mehr da. Jemand von der KTU hat es mir gerade mitgeteilt. Ich habe nachgesehen – es war tatsächlich weg. Deshalb bin ich später dran.“
„Und woher weiß man, dass es nicht das Auto von Frau Leibold war?“
„Es wurde ein Foto gemacht, von vorne. Ein Polizeibeamter hat das Nummernschild auf dem Foto mit der tatsächlichen Nummer, die im Bericht steht, verglichen. Sie stimmten nicht überein.“
Julia schlug mit beiden Händen auf die Tischplatte. „Mein Gott – dilettantischer geht es wohl kaum noch. Es lebe die akribische Polizeiarbeit!“
Frank sagte eine Weile nichts.
Auch Julia blieb stumm.
Dann räusperte sich Frank und meinte: „Damit haben wir einen neuen Tatverdächtigen.“
„Hat man den Halter schon ermittelt? Sind schon Polizisten unterwegs zu ihm?“
Frank sah seine Chefin an. „Das Nummernschild ist gefälscht, man kann es niemandem zuordnen.“


6. Wie Zufälle so sind, sie geschehen spontan. Als Frank ein paar Tage später von Zuhause aus zum Revier fuhr, folgte er einem schwarzen Benz. Erst hatte er ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt. Verschlafen war er noch, in der Nacht zweimal aufgestanden und lange nicht mehr eingeschlafen. Autos gab es zudem an so einem Morgen massenweise; wie sollte einem da ein Einzelnes auffallen.
Je länger er dem Wagen folgte, der offensichtlich den gleichen Weg nahm wie er, desto sicherer wurde Frank, dass es das gesuchte Auto war. Eine Frankfurter Nummer, aber nicht die, die im Polizeibericht stand. Frank hatte sich diese Nummer gemerkt, für so etwas hatte er ein Gedächtnis. Vermutlich wieder etwas Gefälschtes. Er nahm das Telefon, wählte und wartete auf Antwort. Das Handy mit der hoch gezogenen linken Schulter ans Ohr geklemmt, wie man es im Auto nicht tun sollte, wartete er auf Verbindung.
„Geh schon ran!“
Nach dem fünften Mal klingeln nahm Julia endlich ab.
„Ich verfolge den schwarzen Benz, der von unserem Parkplatz verschwunden ist. Er ist direkt vor mir.“
„Was? Wo bist du? Ich schicke dir eine Streife.“
Frank erklärte, dass er auf der Hauptstraße in Richtung Revier unterwegs war.
„Bist du sicher, dass das der Benz von Frau Leibold ist?“
„Ich weiß nicht – ich glaube schon.“
„Oh Gott - du glaubst?“
Julia holte tief Luft. „Bleib dran“, sagte sie dann. „Aber nicht stellen. Das sollen die Streifenpolizisten tun. Vorsicht – du weißt schon.“
„Okay, ich bleibe dran und warte bis die Streife mich einholt.“
Nach einer kurzen Weile schon tauchte der Streifenwagen im Rückspiegel auf. Über Funk meldete sich ein Polizist: „Frank, wir verfolgen ihn erst mal weiter. Ich halte Abstand zu dir, so dass der Polizeiwagen nicht gleich auffällt. Wir fahren ihm einfach hinterher und gucken wo´s hin geht.“
„Okay!“, gab Frank zurück. „Ich bleibe dran.“
Dann meldete sich Julia: „Ich bin in der Streife auf dem Rücksitz, nur damit du es weißt.“
„Okay, Julia.“ Frank grinste. Es war etwas ungewöhnlich, dass eine Kommissarin in einem Streifenwagen mitfuhr, aber er war froh, dass sie dabei war.

Der schwarze Benz wechselte die Richtung und fuhr auf einmal stadtauswärts. Frank und der Streifenwagen folgten ihm in gebührendem Abstand. Nach einer Weile schwante Frank wohin es gehen sollte. Es kam ihm komisch vor, aber sie waren wohl in dieser Richtung unterwegs.
„Der fährt zum Waldparkplatz.“
Frank nahm das Mikrophon des Funkgerätes: „Julia – daran habe ich auch gerade gedacht.“
Sie sahen, wie der schwarze Benz eine Weile später tatsächlich den Weg zum Waldparkplatz einschlug.
„Wir stoppen hier“, gab Julia durch, „stellen die Autos ab und laufen von da aus.“
„Okay“, antwortete Frank, „verstanden.“

Zwei Polizisten, Julia und Frank waren etwa 50 Meter vom Waldparkplatz entfernt und konnten sich hinter ein paar Büschen unsichtbar machen. Sie sahen, wie der schwarze Benz am Parkplatz an kam und hielt.
„Ist das nicht genau die Stelle“, flüsterte Frank Julia ins Ohr, „an der Frau Leibold ermor...“
Julia hielt Frank den Mund zu und nickte.
Ein Mann war ausgestiegen und hatte sich nach allen Richtungen umgesehen. Dann öffnete er den Kofferraum und zog mit beiden Händen ein in Plastik eingehülltes Bündel heraus. Der Form nach eindeutig die Silhouette eines Menschen.
„Jetzt müssen wir hin“, flüsterte Frank Julia ins Ohr.
Die beiden Polizisten nickten und zogen ihre Dienstwaffen.
Julia hielt sie mit einer abwehrenden Geste zurück. „Wir warten noch einen Moment“, flüsterte sie.

Der Mann hatte das Paket inzwischen neben dem Auto auf den Boden gelegt und war dabei, die Plastikhülle der Länge nach mit einem Messer aufzuschlitzen. Er betrachtete das vermeintliche Opfer eine Weile, holte aus und wollte …
Doch Julia hatte geahnt, was kommt und hatte kurz zuvor den Befehl „Zugriff!“ erteilt.
Zu viert stürmten sie mit gezogenen Waffen auf den Mann zu.
Der sah sich erst verwirrt nach ihnen um, sammelte sich dann und stach zu, bis die Polizisten bei ihm waren und ihn von dem vermeintlichen Opfer weg rissen. Merkwürdig war, dass man keine Schreie und keine Gegenwehr vernehmen konnte.
Die beiden Polizisten hatten den Mann gepackt, hochgerissen und mit Handschellen gefesselt, während Julia zum Opfer ging. Blut sah man auch keines.
Julia musste einen Moment ungläubigen Staunens überwinden, ehe sie heraus brachte: „Es ist eine Puppe!“
Frank und ein Polizist traten hinzu. Der andere Polizist blieb bei dem gefesselten Mann.
„Tatsächlich – er hat auf eine Puppe eingestochen“, stellte Frank fest.
Der gefesselte Mann nahm beide Hände mit den Handschellen hoch und riss sich den angeklebten Kinnbart vom Gesicht. „Ich bin kein ER“, sagte sie, „wollt ihr meine Titten sehen?“
Julia stellte sich der Frau gegenüber. „Eine Frau, die sich als Mann ausgibt und auf eine Puppe einsticht? Genau so, wie es mit Frau Leibold vor einer Weile geschehen ist?“
Die Frau nickte. „Ich habe es in der Zeitung gelesen. Aber ich habe, wie gesagt, auf eine Puppe eingestochen – das ist nicht strafbar.“
„Und der schwarze Benz von Frau Leibold“, fragte Frank, „wie kommen Sie zu dem?“
Die Frau lachte. „Der gehört mir – schwarze Benz gibt es viele.“


7. Das Auto war auf eine gewisse Laura Mertens angemeldet, die in Frankfurt ihren Wohnsitz hatte. Ein Blick in das Strafregister hatte nichts ergeben. Die Frau ging sogar einer geregelten Arbeit nach, war Angestellte in einer Firma im Stadtteil Oberrad. Sie wurde über Nacht in eine der Zellen gesperrt, die es im Revier gab. Am nächsten Morgen saß sie, bewacht von zwei Polizisten, im Verhörraum und wartete darauf, was weiter geschah.
Julia betrat den Raum und machte den Polizisten mit einer Kopfbewegung klar, dass sie gehen konnten. Dann setzte sie sich an den Tisch, der Frau gegenüber und musterte sie einen Moment. „Sie sind Frau Laura Mertens und wohnen in Frankfurt?“
Die Frau zögerte erst, dann nickte sie.
„Sie haben keine Vorstrafen und gehen einer geregelten Arbeit nach. Wie kommen sie dazu den Mord an Frau Leibold mit einer Puppe zu simulieren und sich als Mann zu verkleiden?“

Frank kam im nächsten Moment herein und hatte ein Tablett mit drei Tassen Kaffee dabei. Er stellte eine Tasse vor Julia hin und sah Frau Mertens an. Sie nickte und er stellte auch ihr einen Kaffee hin.
„Gibt es Zucker?“
Frank schob ihr die Zuckerdose rüber und sie bediente sich.
„Milch?“
Frau Mertens lehnte mit einer Handbewegung ab.
Julia trank ein paar Schlucke und beobachtete ihr gegenüber. Es war ein einschätzender Blick. In einer Psychatrie war die Frau nicht gewesen, dass war inzwischen auch recherchiert worden. Frau Mertens trank vorsichtig von dem noch heißen Kaffee. Julia ließ ihr Zeit ehe sie fragte: „Was sagen Sie dazu?“
Die Frau räusperte sich: „Auf eine Puppe einstechen ist kein Straftatbestand.“
Julia nickte. „Aber wozu der ganze Aufwand? Sie besorgen sich eine Puppe, wickeln sie in Plastik, tun sie den Kofferraum und fahren zu eben jenem Platz, wo der Mord geschehen ist und stechen wie wild zu? Warum tun sie das? Und dann fahren Sie auch noch einen schwarzen Benz. Und rein zufällig sind sie vor meinem Kollegen Frank, als dieser morgens zur Arbeit fährt.“
Die Frau grinste. „Zufall, würde ich sagen. Ansonsten wollte ich mal wissen, wie es so ist, wenn man ein vermeintliches Opfer im Kofferraum hat, um es dann im Wald zu ermorden.“
Julia und Frank, der sich auch an den Tisch gesetzt hatte, stand der Mund offen. „Für was wollten Sie das wissen?“
„Ich könnte Ihnen jetzt was vorlügen, sagen ich sei Hobby-Schriftstellerin und arbeite an einem Krimi – aber das wäre, wie schon erwähnt, gelogen.“
Julia und Frank sahen sich an. Sie hatten schon viel erlebt auf diesem Revier, mit ihrer kriminellen Kundschaft – aber das hier...

Es lag tatsächlich nichts gegen diese Frau vor. Julia überlegte eine Weile hin und her, ob sie einen Psychologen beauftragen sollte, der die Frau mal unter die Lupe nimmt. Aber sie kam davon ab. Es wäre ja kein Fortschritt in einer Sache, in der immer noch nach einem Mörder gesucht wird.
Am nächsten Morgen im Büro, sagte Frank: „Wenn wir nicht bald eine neue Spur haben, die es sich lohnt zu verfolgen, müssen wir die Akte schließen und im Keller im Regal ungelöst ablegen.“
Julia trank einen Schluck Kaffee und schien einen Moment zu überlegen, ehe sie sagte: „Käme die Akte wirklich in den Keller?“
Frank nickte. „Ich weiß warum du das fragst und anscheinend nicht weißt, wie das läuft.“
Julia grinste. „Tatsächlich?“
„Wir haben noch nie einen Fall gehabt, der als ungelöst abgelegt werden musste.“
Beide sahen sich einen Moment verwundert an, ehe sie schallend zu lachen begannen.
Es gab noch einen Akteneintrag bezüglich Frau Mertens, dann wurde sie frei gelassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sonja59

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Hallo Heinrich,

ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Wirklich gut geschrieben. Allerdings bin ich über ein paar Kleinigkeiten gestolpert. Nichts Weltbewegendes. Eher Flüchtigkeitsfehler, wie ich sie für gewöhnlich selbst zuhauf mache, nur bei mir immer wieder überlese, einfach nicht sehe.


Er hatte sich nieder gekniet niedergekniet und schlug mit der Faust

Gegen Morgen morgen, als sie erneut wach geworden war, kein Komma und nicht mehr einschlafen konnte, war sie kurzerhand aufgestanden

Die tollte herum, schnüffelte hier und da und fühlte sich bei diesem viel zu frühen Ausflug pudel wohl pudelwohl.

Da niemand zu sehen war, als sie daran vorbei lief vorbeilief, ging sie weiter.

Einen Moment stand sie da, wie in Gips gegossen. Gerade war sie ahnungslos an diesem Fahrzeug vorbei gelaufen vorbeigelaufen. Sie zog den Hund weg und leinte ihn an.

Sie drückte auf beendet Beenden. Ihren Tee ließ sie stehen, nahm aber das Croissant mit. Im Flur riss sie die Jacke vom Haken und saß eine Minute später im Auto.

„Nein Komma nicht. Eine Frau, die mit ihrem Hund hier spazieren ging, hat die Leiche gefunden.“

Der Mediziner schaute ihr kopfschüttelnd nach, als sie weg lief weglief.

Ein Mann machte auf (öffnete). Er trug einen Jogginganzug und war barfuß. Seinen ungekämmten Haaren nach, mußte musste er gerade aufgestanden sein - keine neue Zeile
was nicht weiter verwunderlich war, an einem Sonntagmorgen um 8 Uhr. Julia zeigte den Ausweis.

„Können wir vielleicht rein gehen reingehen?“
„Meine Frau Komma tot? Anna Komma nicht mehr am Leben?“ Die Stimme des Mannes klang fassungslos.

Die Kommissarin lehnte ab. Neu Zeile „Stimmt“, murmelte Leibold geistesabwesend, „Sie sind ja im Dienst.“
Als er noch einen Schluck nahm, sah Julia, dass seine Hand zitterte. Sie wartete einen angemessenen Moment, ehe sie weitere Fragen stellte:
Zum Beispiel, warum er seine Frau bis dato noch nicht vermisst habe -

Nächsten tags (Am nächsten Tag) war Frank wieder im Büro, Julia Berndts Mitarbeiter. Er war ein paar Tage krank geschrieben krankgeschrieben, wegen einer Grippe.
Jetzt schien es ihm wieder gut zu gehen gutzugehen. Er saß vor dem Computer und druckte gerade das Gutachten zur mutmaßlichen Identifizierung der Tatwaffe aus, keine neue Zeile
das die Gerichtsmedizin angefertigt hatte.

Sie saß hinter ihrem Schreibtisch und hatte die Füße hochliegen hochgelegt.

Sie überlegte einen Moment und sagte: „Frank, kriegen Sie als nächstes raus, ob in der Kaserne bei uns solche Messer benutzt werden. Lassen Sie sich in dem Fall keine neue Zeile
eins geben, die Gerichtsmedizin soll dann feststellen, ob es zu den Wunden passt. Und nach der Tatwaffe soll natürlich weiter gesucht werden.“

Die Kommissarin lief zum Kaffeeautomaten und ließ sich eine Tasse voll laufen (und füllte sich eine Tasse). Dann packte sie das mit gebrachte mitgebrachte Croissant aus und frühstückte im Stehen nach Polizistenart.

Hans Leibold hatte verlauten lassen, dass seine Frau ins Kosmetikstudio Mauerfeld wollte, am Tag vor ihrem Tod. Vielleicht konnte die Kosmetikerin etwas Wissenswertes berichten, wenn das zutraf.
Diesen Satz würde ich umstellen, siehe hier:
Hans Leibold hatte verlauten lassen, dass seine Frau am Tag vor ihrem Tod ins Kosmetikstudio Mauerfeld wollte. Vielleicht könnte die Kosmetikerin etwas Wissenswertes berichten, wenn das zutraf.


Ich hoffe, Du kannst einiges davon verwenden. Muss schließlich nicht alles richtig sein, was ich da so anders sehe.

Viele liebe Grüße und einen schönen Abend
Sonja
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo Sonja

ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Wirklich gut geschrieben. Allerdings bin ich über ein paar Kleinigkeiten gestolpert. Nichts Weltbewegendes. Eher Flüchtigkeitsfehler, wie ich sie für gewöhnlich selbst zuhauf mache, nur bei mir immer wieder überlese, einfach nicht sehe.
Danke für das Kompliment. Die Kleinigkeiten-Liste habe ich mir ausgedruckt und werde sie anhand meines Textes durchgehen.
Danke für deine Mühe und für dein scharfes Auge, dem nichts entgeht. :)

Ich hoffe, Du kannst einiges davon verwenden.
Da bin ich mir sicher - ;)

Muss schließlich nicht alles richtig sein, was ich da so anders sehe.
Das werde ich dann sehen, wenn ich verbessere.
Hat mit echt gefreut, dass du einen Kommentar hinterlassen hast und dass dir der Text gefallen hat.

Gruß, Heinrich
 

Sonja59

Mitglied
Hallo Heinrich,

ich habe soeben gesehen, dass bei dir hier neue Kapitel da sind. Schön.
Nur jetzt ist es kurz vor 3 Uhr morgens und mein Bett schreit laut nach mir.
Aber versprochen, spätestens morgen nehme ich mich dessen an.
Also gute Nacht und liebe Grüße
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo Heinrich,

ich habe soeben gesehen, dass bei dir hier neue Kapitel da sind. Schön.
Nur jetzt ist es kurz vor 3 Uhr morgens und mein Bett schreit laut nach mir.
Aber versprochen, spätestens morgen nehme ich mich dessen an.
Also gute Nacht und liebe Grüße
Ich bin gespannt, Sonja :)
 

Sonja59

Mitglied
Hallo Heinrich,
und hier wie versprochen:


„Moment, ich werde sofort…“ keine neue Zeile
Das Mädchen lief weg, ohne den Satz zu beenden. neue Zeile Eine Minute später,kein Komma sah die Kommissarin eine Frau auf sich zu kommen zukommen, die ihrem forschen Schritt nach,kein Komma die Chefin sein musste. keine neue Zeile
„Mauerfeld, ja bitte?“
Julia zeigte erneut ihren Ausweis.keine neue Zeile
„Ist es möglich, dass wir irgendwo ungestört reden?“

Die Kommissarin nickte. keine neue Zeile
„Sie ist ermordet worden.“

„Leider doch.“ keine neue Zeile
Julia wartete einen Moment. Frau Mauerfeld hatte nach ihrer Handtasche gegriffen, eine Packung Zigaretten hervor geholt hervorgeholt

Frau Mauerfeldt (vorher hattest Du Mauerfeld nicht mit dt geschrieben.) zögerte.

Die beiden sind dann immer zusammen weg gefahren weggefahren.“

Frau Mauerfeld zuckte mit den Schultern. keine neue Zeile
„Eine Frankfurter Nummer, denke ich.“ keine neue Zeile
Sie überlegte einen Augenblick. keine neue Zeile (denn sie spricht ja weiter)
„Etwas anderes fällt mir wieder ein: Sie hat sie ihn mal Heribert genannt. Ich hab´s zufällig gehört, als die Tür offen stand.“

Am nächsten Morgen war Frank bereits anwesend, als Julia Berndt ins Büro kam. Sie hatte ihn abends noch zuhause (die empfohlene Schreibweise lautet zu Hause, ist aber nicht zwingend) angerufen, er solle

Heribert Grohe war nicht zuhause (dito). Frank hatte erst unten geklingelt. Dann hatte Julia vor geschlagen vorgeschlagen, mal nach oben in den 17. Stock zu fahren.


Die Kommissarin klingelte erneut, diesmal dieses Mal Sturm. neue Zeile Dann klopfte Frank mit harter, energischer Faust gegen die

„Folgen!“, flüsterte die Kommissarin. kein Ausführungszeichen
Sie ließen ihm etwas Vorsprung und folgten. Der Mann schloß schloss, kein Komma wie vermutet Komma die 347 auf. neue Zeile Julia Berndt preschte vor, hielt den Ausweis hoch und fragte: keine neue Zeile
„Sind Sie Heribert Grohe?“

Heribert Grohe sah Julia einen Moment lang an. Dann ließ er die halboffene halb offene Tür im Stich, ließ sogar den Schlüssel stecken, drehte sich um und rannte in Richtung Treppenhaus. neue Zeile Die Kommissarin riss den Revolver heraus und verfolgte ihn. keine neue Zeile
„So bleiben sie doch stehen, hat doch keinen Zweck!“
Aber Grohe rannte weiter, erreichte die Treppen und hetzte Stockwerk um Stockwerk nach unten. Dort rannte er über den Hof, schaffte es bis zum Parkdeck, stieg in seinen Wagen und raste mit quietschenden Reifen davon. meue Zeile Julia Berndt konnte nur noch die kleiner werdende Rückfront des Autos sehen, mit dem Grohe die Straße runter jagte, als sie draußen ankam. Sie rang nach Luft. keine neue Zeile
„Scheiße!“ keine neue Zeile
Mit einer unwilligen Bewegung steckte sie den Revolver zurück ins Halfter.

Frank war im Haus geblieben, hatte sein Handy gezückt und sofort Verstärkung angefordert: „Zwei Streifenwagen, ja, in die Hafenlohrstraße 78. keine neue Zeile
Richtig, das Hochhaus.“

Es war nicht möglich gewesen, den Polizisten schon im Voraus zu melden, keine neue Zeile
wohin Heribert Grohe geflohen war. Es gab jede Menge Möglichkeiten Komma und er konnte jederzeit die Fahrt-Richtung ändern. Zeilenumbruch Julia deutete die Straße runter, keine neue Zeile
als die Polizisten vor ihr standen. Sie nickten, stiegen zurück in die Streifenwagen und fuhren mit Blaulicht und erheblichem Tempo ebenfalls diese Straße runter.

Julia sah Frank an: kein Doppelpunkt, nur Punkt „So ein verdammter Hurensohn.“
Frank nickte. „Ich verständige sofort die Zentrale: Ringfahndung!“ keine neue Zeile
Er zog sein Handy aus der Tasche und rief die Nummer des Reviers auf.


3.
Er tarnte das Auto. Sie finden es, das wußte wusste er. Aber nicht gleich, was ihm den nötigen Vorsprung verschaffte.

Die Wohnungsdurchsuchung bei Grohe hatte nichts Bedeutendes zutage gefördert: kein Doppelpunkt, nur Punkt Ein paar militärische Fachzeitschriften, ein paar abgetragene Armeestiefel und eine Kampfuniform. Das Interessanteste war ein uralter Zeitungsausschnitt über Grohe, kein Komma als überführter Heiratsschwindler.

Das abgestellte Auto Grohes wurde gefunden, lieferte aber keinerlei Hinweise. Grohe konnte inzwischen sonstwo sonst wo sein.

Hans Leibold, der Mann ihrer Schwester, habe diese Messersammlung, kein Komma in einer Vitrine in seinem Keller: Bajonette, Kampfmesser, lauter so Mordgerät, wie sie sich ausdrückte.

Blaue Flecken und Blessuren waren manchmal zu sehen gewesen, die Anna mit einer dunklen Brille und Make Bindestrich up zu vertuschen versucht hatte.

Die beiden Polizisten waren augenblicklich im Auto; nicht schon wieder sollte ihnen ein Verdächtiger durch die Lappen gehen. Julia saß am Steuer, hatte das Auto in einem Powerslide um 180 Grad herum gerissen herumgerissen und drückte aufs Gaspedal. neue Zeile Frank befestigte das Blinklicht auf dem Dach und ließ das Martinshorn heulen. Dann hängte er sich an den Funk: „Verfolgen flüchtigen Verdächtigen, Mainstraße, stadtauswärts. Erbitten Unterstützung!“
Es knackte im Funk …, dann sagte eine Stimme: „Verstanden, wir schicken zwei Streifenwagen zur Verstärkung.“

H. Leibold (wäre es nicht besser, das H. auszuschreiben. Also Hans Leibold ) wurde gestellt und in Handschellen aufs Revier verbracht.

„Das glaubt mir ja doch keiner. Ein Mann namens Heribert Grohe hatte mit Anna ein Verhältnis. Er wird sie ermordet haben, weil sie Streit bekamen keine neue Zeile
oder so was.“
Julia Berndt sah Leibold an: „Sie haben ihre Frau ermordet, weil sie fremd ging fremdging. Sie haben ein Motiv und es fehlt eine Waffe in ihrer Sammlung.“

Ein Fußgänger sah den Flüchtigen zufällig und erkannte ihn, als er sich auf eine Bank gesetzt hatte, um ein wenig auszuruhen. Grohe, der in der Nähe Holz sammelte, hatte ihn zunächst nicht bemerkt. Dann war es zu spät, er konnte nicht mehr unerkannt verschwinden. Zeilenumbruch Eine Kampfeinheit aus der nahen Kaserne wurde mobilisiert, die Grohe fand und aus einem mit Zweigen getarnten Erdloch zog.

Schließlich wurde die Tatwaffe gefunden, das Militärmesser. Zeilenumbruch Fingerabdrücke gab es keine, der Täter musste Handschuhe getragen haben.

„Es war sehr windig in der Mordnacht“, sagte Frank, „deshalb wurden die Sachen vermutlich überall hin überallhin verstreut.“
Die Kommissarin nickte. „Bis auf das Messer, das hat der Täter mit Sicherheit ins Gebüsch geworfen.“
Frank sah sie an: kein Doppelpunkt, nur Punkt „Wieso sprichst du ständig von einem Täter – immerhin haben wir die blonden langen Haare gefunden.“

Dann drehte sie sich um und sah, dass man von Julias Wohnung aus, kein Komma direkt rüber zu den Leibolds sehen konnte, die in einem schicken Haus mit Garten schräg gegenüber ihr Domizil hatten. Julia erinnerte sich daran, dass Silke, kein Komma damals am Fundort der Leiche gesagt hatte: „Frau Leibold wohnte bei mir in der Nähe. Gelnhausener Straße glaube ich, die Nummer weiß ich nicht mehr.“ (Ich glaube, hier sind die Anführungszeichen fehl am Platz. Denn es ist ja keine wörtliche Rede mehr, sondern Julia erinnert sich nur an das Gesagte. Demzufolge erfolgt danach auch kein Zeilenumbruch, weil Julie ja danach wirklich spricht.)
„Sehr merkwürdig“, murmelte Julia vor sich hin, Punktwohnt Wohnt schräg gegenüber, muss aber die Straße raten und weiß die Hausnummer nicht. Und blonde Komma lange Haare hatte Silke schließlich auch.Ausführungsstriche Sie ging zum Haus zurück und klingelte.

4.
Am nächsten Tag fuhr die Kommissarin nochmal noch einmal oder nochmals zu Silke´s Wohnung und klingelte.

Eine ältere Frau, die im Nachbarhaus aus den dem Fenster sah, rief: „Die Silke ist weg!“ Zeilenumbruch Die Kommissarin nickte und lief zu ihr. Sie zeigte den Ausweis und fragte, wo sie denn sei. Zeilenumbruch„Kommen Sie erst mal rein“, sagte die Frau, Punkt ich Ichmach Ihnen auf.“

Frank saß am Steuer. „Und du bist sicher, dass sie es ist?“
Julia Berndt nickte. „Sie ist momentan auf der Frankfurter Buchmesse, wie mir ihre Nachbarin erzählt hat, die ihren Hund so lange betreut. keine neue Zeile
Keine Anführungszeichen Will mal wieder in Sachen Buch machen, soll sie gesagt haben, wie jedes Jahr, sie ist Hobby-Schriftstellerin.“
Beide schwiegen einen nachdenlichen nachdenklichen Moment, ehe Silke sagte:

Frank drehte sich zu ihr, musterte sie, sah wieder nach vorne vorn und sagte: „Fehlt nur noch das Motiv.“

„Sozialneid! Die Müller´s lebten schon immer in dieser armseligen Hütte und wurden von den Leibold´s von oben herab behandelt, das hat mir die Nachbarin verraten. Die schicke Frau Leibold, die einen dicken Benz fährt Komma in einem schönen Haus wohnt, nicht arbeiten muss und sich den ganzen Tag um ihr Wohlergehen und ihre Schönheit kümmern konnte. Und Julia Müller sitzt von Montag bis Freitag in einem Supermarkt an der Kasse, kommt mit dem Geld nicht zu Rande (ist zwar auch richtig, aber empfohlen wird: zurande) – kann sich nicht Mal mal ein Auto leisten und hat immer diese wohlhabende Frau vor Augen.“

Frank gab keine Antwort. Zeilenumbruch Julia sagte: Die gefunden gefundenen Haare und die Fingerabdrücke sind die von Julia, das steht fest. Und die Klamotten, die sie beim Mord an hatte Komma sind vermutlich auch gefunden. Jedenfalls lagen blutverschmierte Frauenkleider in ihrer Mülltonne.“
„Und wie finden wir diese Silke Müller auf der Buchmesse?“
Julia Berndt lächelte. Anführungszeichen Ein Wagen mit vier zivilen Polizisten ist bereits unterwegs. Sie haben Funkgeräte dabei, auch für uns. Wir treffen uns keine neue Zeile
vor dem Messeturm.“ Keine neue Zeile
Die Kommissarin holte tief Luft und fügte hinzu: „Und diesen Grohe behalten wir auch gleich hinter Schloss und Riegel. Er hat Anna Leibold vermutlich im Streit geschlagen, sie ist ungünstig gefallen und er hat sie einfach liegen lassen, als sich Silke näherte.“
Anführungszeichen Und Silke hat dann das begonnene Werk zu Ende gebracht?Ausführungszeichen , fragte sich Frank.


So, das war es wieder von meiner Seite. Wie schon das erste Kapitel sehr fesselnd geschrieben. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende,
viele Grüße
Sonja
 

Heinrich VII

Mitglied
So, das war es wieder von meiner Seite. Wie schon das erste Kapitel sehr fesselnd geschrieben. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende,
viele Grüße
Sonja
Hallo Sonja,

werde mir die Liste kopieren und an meinem Text abarbeiten.
Danke für all deine Mühe - ich bin gespannt was da im Einzelnen alles zu verbessern ist.
Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat und dass du sie spannend findest.
Lass dich vom Ende überraschen - :)

Gruß, Heinrich
 

ahorn

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin Heinrich VII,

spannende Geschichte, weiter so. Allerdings überzeugt mich nicht der Anfang. Liest sich wie ein Zeitungsbericht. Mensch, der Typ, die Braut bringt jemanden um, da muss mehr Emotion hinein. Gibt dem Mörder mehr Raum. Kapitel 1 würde ich teilen: Silke und Julia trennen. Dafür mehr von Silke preisgeben. Sollte sie für die Geschichte unwichtig sein, bloß die, die die Leiche fand, würde ihre Befragung genügen. Daher scheint sie für den Leser wichtig, also biete es ihm an.

Gruß
Ahorn
 

Anhänge

Heinrich VII

Mitglied
Hallo ahorn,

spannende Geschichte, weiter so.
Das freut mich.

Allerdings überzeugt mich nicht der Anfang. Liest sich wie ein Zeitungsbericht. Mensch, der Typ, die Braut bringt jemanden um, da muss mehr Emotion hinein. Gibt dem Mörder mehr Raum.
Es liest sich wie ein Zeitungsbericht - mh, so sollte es auch sein. Wenn ich am Anfang gleich alles über den Mörder verrate,
was soll ich dann im weiteren Text noch schreiben? Dieser Anfang soll ja nur ein bisschen Vorgeschmack erzeugen. ;)

Kapitel 1 würde ich teilen: Silke und Julia trennen.
Meinst du das so, dass die keinen Kontakt haben sollten?

Dafür mehr von Silke preisgeben. Sollte sie für die Geschichte unwichtig sein, bloß die, die die Leiche fand, würde ihre Befragung genügen.
Daher scheint sie für den Leser wichtig, also biete es ihm an.
Ich denke darüber nach.
Danke für deinen Kommentar - freut mich, dass es dir im großen Ganzen zu gefallen scheint.

Gruß, Heinrich
 

Sonja59

Mitglied
Hallo Heinrich,

ja, auf das Ende hast Du mich mehr als nur neugierig gemacht. Kann es kaum erwarten, es zu lesen.

Liebe Grüße
 

Sonja59

Mitglied
Hallo Heinrich,

wie immer bleibt sie Spannung erhalten. Ich liebe Dein Spiel mit dem Spannungsbogen.
Ich bin schon auf die Auflösung gespannt.

Hier nun, was ich so an kleinen Fehlern gefunden habe.


5
Auf der Buch-Messe (kannst Du zusammenschreiben, also: Buchmesse) hatten die Polizisten die Räume in den verschiedenen Stockwerken durchkämmt, ohne Silke zu finden.

Julia brach die Aktion über Funk ab. neue Zeile Auf dem Rückweg zum Revier saß Frank auf dem Beifahrersitz. Er hatte sie auf der Messe begleitet. keine neue Zeile
„Was machen wir jetzt?“


Am nächsten Tag im Büro geschah zunächst nichts Komma außer ein paar Routineerledigungen. Julia war schon seit einer Stunde da und sah hin und wieder auf die Uhr.

Sie war gerade drauf und dran Komma ihn anzurufen, als die Tür auf ging aufging und ihr Partner herein kam hereinkam. Er setzte sich und sah Julia einen Moment an, als hätte er sie noch nie gesehen.

„Eben nicht“, antwortete Frank,Punktes Es ist nicht das Auto von Frau Leibold.“

Danach haben sie einen Abschleppdienst beauftragt, keine neue Zeile
das Auto auf dem Abstellplatz hinter dem Polizeirevier abgeladen und fertig.“

Das Auto ist nicht mehr da. Jemand von der KTU hat es mir gerade mit geteilt mitgeteilt. Ich habe nach gesehen nachgesehen keine neue Zeile
es war tatsächlich weg. Deshalb bin ich später dran.“

Julia schlug mit beiden Händen auf die Tischplatte. „Mein Gott – diletantischer dilettantischer geht es wohl kaum noch.

Frank sah seine Chefin an. „Das Nummerschild Nummernschild ist gefälscht, man kann es niemandem zuordnen.“


Viele liebe Grüße und noch einen schönen Sonntagabend.

Sonja
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo Sonja,

wie immer bleibt sie Spannung erhalten. Ich liebe Dein Spiel mit dem Spannungsbogen.
Ich bin schon auf die Auflösung gespannt.
Das ist ein schönes Kompliment. Über die Auflösung bin ich mir noch nicht endgültig schlüssig. Es existieren mehrere Versionen
in meinem Kopf. Mal sehen, wer der Mörder sein darf. :)

Hier nun, was ich so an kleinen Fehlern gefunden habe.
Danke für deine Mühe. Ich drucke mir die Liste aus und arbeite sie am Text ab.
Hat mich sehr gefreut, dass du dran geblieben bist und mir einen neuerlichen Kommentar
hinterlassen hast.

Gruß, Heinrich
 

ahorn

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin Heinrich VII,

ich hatte Zeit und sah mir das 2. Kapitel an.
Ich gebe Sonja59 bezüglich der Spannung recht. Aber das war es bereits.
Sicher, ich weiß, was du sagen willst, dennoch fehlt es an fast allem. Der Leser weiß weder wer noch wo es spielt. Nimm Fahrt heraus. Erkläre. Auch ein Kapitel hat eine Einleitung, einen Hauptteil, einen Schluss. Ich weiß nichts über den Protagonisten, dabei bist du erst am Anfang. Dann dieser blinde Aktionismus mit diesem Heribert.
Der Plot als solcher ist gut. Mache eine Geschichte daraus.

Gruß
Ahorn
 

Anhänge

Heinrich VII

Mitglied
Hallo ahorn,

ich hatte Zeit und sah mir das 2. Kapitel an.
Ich gebe Sonja59 bezüglich der Spannung recht. Aber das war es bereits.
Oh - das ist schon mal, wenn du es spannend findest. :)

Der Leser weiß weder wer noch wo es spielt.
Die Figuren sind alle namentlich bezeichnet und auch von ihrer Rolle her.
An einer Stelle erwähnt Frau Mauerfeld (Kosmetik Studio) ein Frankfurter Kennzeichen.

Nimm Fahrt heraus.
Ist das dein Ernst? In einem Krimi Fahrt heraus nehmen?

Der Plot als solcher ist gut. Mache eine Geschichte daraus.
Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Kapitel. Kapital zwei ist ja nur ein kleiner Teil davon.

Danke für dein Statement. Ich werde Kapitel 2 noch mal lesen und nach Stellen absuchen,
die man evtl. verbessern könnte.

Gruß, Heinrich
 

Sonja59

Mitglied
Hallo Heinrich,
endlich bin ich dazu gekommen, das sechste Kapitel zu lesen. Kurz aber würzig. Die Spannung bleibt erhalten.
Hier gleich wieder meine kleine Meckerliste.
Einmal habe ich das Auto gegen den Wagen ausgetauscht, um so etwas die kurz folgenden Wortwiederholungen mit dem Auto etwas aufzulockern. Du kannst auch noch ein weiteres Auto gegen ein Fahrzeug austauschen, um so die Wortdopplungen zu umgehen. Anstelle der Nummer vielleicht lieber den Begriff Kennzeichen verwenden. Wobei natürlich beides richtig ist.


6.
Verschlafen,kein Komma war er noch, in der Nacht zwei mal zweimal aufgestanden und lange nicht mehr eingeschlafen.

Je länger er dem Auto Wagen folgte, das der offensichtlich den gleichen Weg nahm wie er, desto sicherer wurde Frank, dass es das gesuchte Auto war.

Nach dem fünften mal Mal klingeln nahm Julia endlich ab.

Julia holte tief Luft Punkt „Bleib dran“, sagte sie dann. „Aber nicht stellen. Das sollen die Streifenpolizisten tun. Vorsicht – du weißt schon.“
„Okay, ich bleibe dran und warte Komma bis die Streife mich einholt.“
Nach einer kurzen Weile schon,kein Komma tauchte der Streifenwagen im Rückspiegel auf.

Wir fahren ihm einfach hinterher und gucken Komma wo´s hin geht hingeht.“
„Okay!“, gab Frank zurück,Punktich Ich bleibe dran.“
Dann meldete sich Julia: „Ich bin in der Streife auf dem Rücksitz, nur damit du es weisst weißt.“
„Okay, Julia.“ Frank grinste. Es war etwas ungewöhnlich, dass eine Kommissarin in einem Streifenwagen mit fuhr mitfuhr, aber er war froh, dass sie dabei war.

Sie sahen Komma wie der schwarze Benz eine Weile später tatsächlich den Weg zum Waldparkplatz einschlug.

Sie sahen Komma wie der schwarze Benz am Parkplatz an kam ankam und hielt.

Der Form nach eindeutig die Sillouette Silhouette eines Menschen.

Die beiden Polizisten nickten und zogen ihre Dienstwaffen. neue Zeile Julia hielt sie mit einer abwehrenden Geste zurück.
keine neue Zeile„Wir warten noch einen Moment“, flüsterte sie.

Er betrachtete das vermeintliche Opfer eine Weile, holte aus und wollte … neue Zeile Doch Julia hatte geahnt Komma was kommt und hatte kurz zuvor den Befehl „Zugriff!“ erteilt. neue Zeile Zu viert stürmten sie mit gezogenen Waffen auf den Mann zu.
Der sah sich erst verwirrt nach ihnen um, sammelte sich dann und stach zu, bis die Polizisten bei ihm waren und ihn von dem vermeintlichen Opfer weg rissen wegrissen. Merkwürdig war, dass man keine Schreie und keine Gegenwehr vernehmen konnte.
Die beiden Polizisten hatten den Mann gepackt, hoch gerissen hochgerissen und mit Handschellen gefesselt, während Julia zum Opfer ging. Blut sah man auch keines. neue Zeile Julia musste einen Moment ungläubigen Staunens überwinden, ehe sie heraus brachte herausbrachte: „Es ist eine Puppe!“

Der gefessellte gefesselte Mann nahm beide Hände mit den Handschellen hoch und riss sich den angeklebten Kinnbart vom Gesicht. „Ich bin kein ER“, sagte sie, „wollt ihr meine Titten sehen?“


Ich wünsche Dir einen schönen Abend.

Viele liebe Grüße
Sonja
 



 
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