Walther Vogel will dichten
Walther Vogel plant im Urlaub heuer: Dichten!
Walther findet sonst zum Dichten selten Zeit.
Er sucht auf des stillen Waldes Einsamkeit
Fern von Alltagssorgen und von seinen Pflichten.
Walther Vogel sitzt im Wald auf einem Steine.
Er sinniert, philosophiert, vom Lauf der Welt.
Und er hofft, dass sich sein Geist im Tann erhellt.
Eine Eingebung ihm zuflög, eine kleine.
Doch es füllen seines Buches Seiten weder
Sich mit Verslein noch mit (sanft gebognem) Reim
Kein Sonett entquillt der widerborst´gen Feder.
So erstickt des Dichters Laufbahn schon im Keim.
Er erkennt bald, sich verdichten kann nicht jeder
Walther Vogel steigt ins Auto und fährt heim.
***
Walther Vogel kann das Dichten nicht lassen
Walther Vogel kann das Dichten doch nicht lassen.
Überwindet seine schöpferische Krise.
Statt im Wald will er nun auf der grünen Wiese
Was er denkt und was er fühlt in Worte fassen.
Walther Vogel sitzt im Gras auf einem Steine.
Sieht die Blumen, hört der Bienen ihr Gesumm.
Dort im Grünen bleibt sein Herz nicht länger stumm
Und es kommt mit des Poeten Geist ins Reine.
Aus der Feder fließt nun bald schon Spruch um Spruch
Quellen Verse, und des Schreibers Sinn wird lichter
Es füllt Seite rasch um Seite sich zum Buch.
Walther Vogel ist zufrieden und so spricht er:
Dieser zweite war ein lohnender Versuch.
Bin kein Wald- wohl, doch gewiss ein Wiesendichter!
***
Walther Vogel will noch mehr dichten
Walther Vogel will dem Anspruch voll genügen
Die gestrenge Literatenschaft ihm stellt.
Will ein Fixstern werden in der Dichterwelt -
Der Poet bricht auf zu neuen Höhenflügen.
Walther Vogel sitzt am Berg auf einem Steine.
Er blickt weit über das Land der Dichter hin.
„Wie begnadet ich als Lyriker doch bin!“
„Auf dem Gipfel“, träumt er, „steh ich bald alleine.“
Doch dem Aufstieg ist´s als Phänomen zu Eigen:
Immer dünner wird in lichten Höh´n die Luft.
Walther Vogel bringt die Atemnot zum Schweigen.
All zu schnell ist so der Gipfeltraum verpufft
Doch der Dichter tröstet sich im Niedersteigen:
„Ach, viel mehr lieb ich der grünen Wiese Duft!“
Walther Vogel plant im Urlaub heuer: Dichten!
Walther findet sonst zum Dichten selten Zeit.
Er sucht auf des stillen Waldes Einsamkeit
Fern von Alltagssorgen und von seinen Pflichten.
Walther Vogel sitzt im Wald auf einem Steine.
Er sinniert, philosophiert, vom Lauf der Welt.
Und er hofft, dass sich sein Geist im Tann erhellt.
Eine Eingebung ihm zuflög, eine kleine.
Doch es füllen seines Buches Seiten weder
Sich mit Verslein noch mit (sanft gebognem) Reim
Kein Sonett entquillt der widerborst´gen Feder.
So erstickt des Dichters Laufbahn schon im Keim.
Er erkennt bald, sich verdichten kann nicht jeder
Walther Vogel steigt ins Auto und fährt heim.
***
Walther Vogel kann das Dichten nicht lassen
Walther Vogel kann das Dichten doch nicht lassen.
Überwindet seine schöpferische Krise.
Statt im Wald will er nun auf der grünen Wiese
Was er denkt und was er fühlt in Worte fassen.
Walther Vogel sitzt im Gras auf einem Steine.
Sieht die Blumen, hört der Bienen ihr Gesumm.
Dort im Grünen bleibt sein Herz nicht länger stumm
Und es kommt mit des Poeten Geist ins Reine.
Aus der Feder fließt nun bald schon Spruch um Spruch
Quellen Verse, und des Schreibers Sinn wird lichter
Es füllt Seite rasch um Seite sich zum Buch.
Walther Vogel ist zufrieden und so spricht er:
Dieser zweite war ein lohnender Versuch.
Bin kein Wald- wohl, doch gewiss ein Wiesendichter!
***
Walther Vogel will noch mehr dichten
Walther Vogel will dem Anspruch voll genügen
Die gestrenge Literatenschaft ihm stellt.
Will ein Fixstern werden in der Dichterwelt -
Der Poet bricht auf zu neuen Höhenflügen.
Walther Vogel sitzt am Berg auf einem Steine.
Er blickt weit über das Land der Dichter hin.
„Wie begnadet ich als Lyriker doch bin!“
„Auf dem Gipfel“, träumt er, „steh ich bald alleine.“
Doch dem Aufstieg ist´s als Phänomen zu Eigen:
Immer dünner wird in lichten Höh´n die Luft.
Walther Vogel bringt die Atemnot zum Schweigen.
All zu schnell ist so der Gipfeltraum verpufft
Doch der Dichter tröstet sich im Niedersteigen:
„Ach, viel mehr lieb ich der grünen Wiese Duft!“