Hallo Tallit
leider müssen wir alle damit leben, daß manche unserer Texte ohne Resonanz bleiben. Offenbar geht dir das sehr zu Herzen ;-) Sei nicht traurig. Vielleicht klappt es beim nächsten, wie es bei deinen vorangegangen ja auch schon war. Und wo ich schonmal hier bin, kann ich ja auch ein paar Worte dazu sagen.
Was ich nicht verstehe ist: der von den Augen fallende Schleier zieht die Erkenntnis nach sich, allein unter einem Baum zu sitzen. Vielleicht ein Indiz für empfundene Einsamkeit? Jedoch ein Traum, der in der 2. Strophe als eisig charakterisiert wird, ist gleichzeitg entschwunden. Das müßte doch als Erleichterung/ Befreiung empfunden werden? Das Ich in dem Text bevorzugt aber, auf die klarsichtige Erkenntnis zu verzichten und legt den Schleier wieder an. Damit kommt das Frösteln und der Traum zurück. Stellen sich mir folgende Fragen: Was ist schlimmer von beiden Zuständen? Und - wußte das Ich nicht, was damit wieder auf es zukommt oder zog es diesen Traumzustand freiwillig der "Wirklichkeit" vor? Wenn ja, warum? Die Antworten, auf diese Fragen finde ich in deinem Text nicht. Das macht ihn für mich schwer erschließbar.
>der Traum war weg wie warmer Schnee< ... für Metaphernfans eine echte Herausforderung ;-) Ein Paradoxon. Wenn du nur sagen wolltest, daß der Traum unwiderbringlich dahingeschmolzen ist, vielleicht eine Spur zu bildhaft. An solchen Metaphern hänge ich nämlich minutenlang und überlege, ob sich eine tiefere Symbolik darin verbirgt. Aber vielleicht geht das auch nur mir so.
Grüße Martin