warten auf ebbe

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Guten Abend, Perry!

Eine glänzende Strandperle - in ihr spiegeln sich schöne Bilder, Wortneuschöpfungen und Vergleiche. Vor allem gefallen mir die ungewöhnlich konstruierten maritimen Partizipien “muschelnde Bänke“ und “prielende Rinnsale“ sowie die Inuit-Allusion in Vers 3. Sehr gelungen auch die Wasserhahn-Metapher am Schluss!

Gerne gelesen!

Gruß,
Artbeck
 

Perry

Mitglied
Hallo Artbeck,

da maritime Themen bei mir sehr häufig sind, muss ich mir zwangsläufig "neue" Beschreibungen einfallen lassen, damit ich nicht immer die gleichen Worte wiederkäue. Freut mich, dass Dich die Bilder ansprechen konnten.
Danke für die "Strandperle", das Lob für die Wasserhahn-Metapher gebe ich gern an Anton G. Leitner weiter, den ich persönlich kenne und bei dem "Das Meer aus dem Hahn tropft." :)
LG
Manfred
 

anbas

Mitglied
Hallo Manfred,

es wird wohl noch dauern, bis ich mal wieder nach Amrum, meinem Lieblingsfleck an/in der Nordsee komme. Diese Zeilen schüren die Sehnsucht, die seit gut zwei Jahren immer weiter wächst ...
Je öfters ich dieses Gedicht lese, um so besser gefällt es mir.

Lediglich mit dem Schluss hadere ich ein wenig. Das "haben" stört mich irgendwie - auch, wenn sich so erstes und letztes Wort dieser Zeile reimen.
Ich kann mein Hadern auch nicht richtig begründen. Es ist aber mehr ein Bauchgefühl. Meine Gedanken gehen in verschiedene Richtungen:
graben uns wie würmer ins watt [strike]haben[/strike]
vergessen der flut den hahn abzudrehen
Oder
graben uns wie würmer ins watt [strike]haben[/strike] [blue]und[/blue]
vergessen der flut den hahn abzudrehen[/blue]
Oder
graben uns wie würmer ins watt [strike]haben[/strike] [blue]doch
vergaßen[/blue] [strike]vergessen[/strike] der flut den hahn abzudrehen
Es ist nur eine Kleinigkeit. Aber ich stolpere trotzdem jedes Mal erneut darüber. Solltest Du nichts ändern wollen, war es mir trotzdem ein Vergnügen, mir ein paar Gedanken über diese Stelle zu machen ;).

Liebe Grüße

Andreas
 
Guten Abend zusammen!

Ich persönlich würde es bei der Originalversion belassen. Es ist klanglich besser, knapper formuliert und inhaltlich stimmiger.

Die Wahl einer Präteritumform (“vergaßen“) nähme dem Gedicht das Augenblickliche und klänge zu narrativ aus einer zeitlichen Distanz...Aber das ist nur meine Wahrnehmung.

Viele Grüße,
Artbeck
 

Perry

Mitglied
Hallo Andreas,

freut mich, dass meine Bilder deine Sehnsucht nach dem Meer wecken konnte.
Deine Vorschläge könnte man sicher auch verwenden, aber wie Artbeck schrieb handelt es sich hier um eine "Augenblicksbeschreibung", die zudem eine Fiktion darstellt.
Danke fürs Interesse und LG
Manfred
 



 
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