Warum die Menschheit kriege führt

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helmut ganze

Mitglied
Warum die Menschheit Kriege führt

So lange wir Geschichte kennen
vergisst man nicht, sie zu benennen
nach Kriegen, die wir jetzt bedauern
der Punische, der Krieg der Bauern
der Dreißigjährige, lange her
den Siebenjährigen kennt man mehr
bis hin zum Weltkrieg eins und zwei
kaum ist der Schrecken nun vorbei
da wird schon wieder, man sieht rot
ein neuer Kriegszug angedroht
Karl May schreibt schon vor hundert Jahren
zu Völkermord und Kriegsgefahren
dass Rassen, Klassen, Religionen
verführ’n durch starke Emotionen
willst du an meinen Gott nicht glauben
werd’ ich dich töten und berauben
doch heute, ich bekomm die Krätze
geht es beim Krieg um Bodenschätze
was soll denn nur aus High-Tech werden
kommt man nicht ran an selt’ne Erden
denn überall, wo’s heute kracht
wird Krieg um dieses Zeugs gemacht
und Kohle, Öl und auch Uran
hat man zur Zeit fast abgetan
denn leider kann man, was man braucht
bei andern holen und das schlaucht
muss nur geschickt an allen Ecken
sich hinterm Pulverdampf verstecken.

Heidenau, den 12. 04. 2014
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Priamel

Soweit ich sehe, sind im europäischen Feld die meisten Instabilitäten solche, wo sich kleinere Gebiete aus größeren herauslösen wollen, wie etwa die überwiegend russischsprachigen in der Ukraine aus der Ukraine, früher die Baskenregion in Spanien und zur Zeit Katalonien gleichfalls aus Spanien, auch Schottland aus Großbritannien. Die von Dir genannten Ursachen wären entweder genauer auszuführen (sonst kann man ja gleich alles einsetzen, was einem so einfällt) oder treffen einfach nicht zu.

Die Hauptquelle für seltene Erden ist das Uigurengebiet in China. Die Preise sollen doch gerade erst stark angehoben worden sein - von der (natürlich nur stellvertretend für die Arbeiter und Bauern) herrschenden "Partei" in dem Einparteienstaat. Das Uigurengebiet ist eine Kolonie Chinas, wie Sibirien (wo unser Gas herkommt) das asiatische Kolonialgebiet Rußlands ist. Ich weiß nichts von einem Krieg in diesen Hinterländern Chinas und Rußlands. Oder kann man die Unruhe der Uiguren schon einen Separationskrieg nennen?

Aber in Bezug auf Afrika nennst Du schon wesentliche Gründe und Ursachen - nur viel zu allgemein, sporadisch hinbehauptet, drauflosgereimt, aus der allwissenden Sicht des überlegenen Europäers. Klar, es ist falsch, Unomissionen hinzuschicken, und es ist falsch, keine zu schicken. Rechthaben ist in dieser Lage sehr bequem, Priameln schreiben auch.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Mondnein,

erst einmal vielen Dank für deine Erwiderung zu meinem Gedicht.
Ich schreibe aber nicht, dass es dort, wo es seltene Erden gibt, wie bei den UIguren in China, Krieg gibt. Aber dort, wo Krieg herrscht wie in Teilen Afrikas, gibt es seltene Erden zu holen, man muss sie dort nicht kaufen. Das ist der kleine Unterschied zum Thema, warum dort Krieg als Nebelvorhang geführt wird. Keiner achtet dann auf die Ausbeutung der Bodenschätze durch fremde Mächte.

Liebe Grüße

Helmut
 
F

Fettauge

Gast
Lieber Helmut Ganze,

du hast, wie du schreibst, völlig recht mit deiner Ansicht, dass es bei Kriegen immer um Materielles geht. Natürlich können die Herrschenden den Völkern nicht so platt sagen: Wir wollen geopolitische Macht, wir wollen Bodenschätze, wir wollen billige Arbeitskräfte - da würden sie nicht mitmachen.
Weil zum Beispiel unser Ex-Bundespräsident kein Blatt vor den Mund genommen und die NATO-Doktrin seinen lieben deutschen Schäfchen zu ungeschminkt und zu voreilig bekannt gemacht hatte, war er für den Posten nicht mehr tragbar. Wohingegen unser gegenwärtiger Bundespräsident hervorragend kriegerisch von der Kanzel herabdonnern kann, dass die braven Deutschen schon mal ein bisschen erschrecken, denn sie sind diejenigen, die für Interessen, die nicht die ihren sind, Leib und Leben einsetzen sollen. Und das auch tun. Die Parole "Es gibt Krieg und keiner geht hin" ist schon lange entsorgt. Also braucht man Geschichten, die geglaubt werden. Sei es die "minderwertige Rasse", sei es die Religion oder sei es irgend anderes, ein Anlass wurde schon immer gefunden. Und wenn man keinen fand, dann hat sich die zutiefst wahrheitsliebende Obrigkeit einen zusammengelogen, um die Völker aufeinander zu hetzen. Dann läuft ein Riesenpropaganda-Apparat an, du kennst das Goebbels-Wort "Man muss es nur oft genug sagen, dann wird es geglaubt", und genau das ist es, was gegenwärtig passiert. Und du siehst, die Propaganda trägt ihre Früchte, noch nicht die erhofften saftigen, aber die Lügen werden geglaubt - gegen allen Menschenverstand. Das alles hatte schon Bertha von Suttner angeprangert, aber wir leben immer noch in harthörigen Zeiten, wir sollen uns an Kriege gewöhnen, man ist dabei, das Bewusstsein der deutschen Gesellschaft militärisch wieder auf Vordermann zu bringen. Es werden Helden gebraucht.

Dein Gedicht richtet sich genau gegen das von mir oben Gesagte. Geschickt vorgetragen, kann es meiner Ansicht nach gerappt werden, es ist also zum Vortrag gut geeignet. Ansonsten würde ich ab und zu mal Luft holen und einen Punkt setzen. Vers 1 schreib mal solange in einem Wort.

Gut geworden, Helmut! Von mir kriegst du die 10!

Liebe Grüße, Fettauge
 

helmut ganze

Mitglied
Warum die Menschheit Kriege führt

Solange wir Geschichte kennen
vergisst man nicht, sie zu benennen
nach Kriegen, die wir jetzt bedauern
der Punische, der Krieg der Bauern
der Dreißigjährige, lange her
den Siebenjährigen kennt man mehr
bis hin zum Weltkrieg eins und zwei
kaum ist der Schrecken nun vorbei
da wird schon wieder, man sieht rot
ein neuer Kriegszug angedroht
Karl May schreibt schon vor hundert Jahren
zu Völkermord und Kriegsgefahren
dass Rassen, Klassen, Religionen
verführ’n durch starke Emotionen
willst du an meinen Gott nicht glauben
werd’ ich dich töten und berauben
doch heute, ich bekomm die Krätze
geht es beim Krieg um Bodenschätze
was soll denn nur aus High-Tech werden
kommt man nicht ran an selt’ne Erden
denn überall, wo’s heute kracht
wird Krieg um dieses Zeugs gemacht
und Kohle, Öl und auch Uran
hat man zur Zeit fast abgetan
denn leider kann man, was man braucht
bei andern holen und das schlaucht
muss nur geschickt an allen Ecken
sich hinterm Pulverdampf verstecken.

Heidenau, den 12. 04. 2014
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Fettauge,

ich konnte es in meinem Gedicht nicht so klar und deutlich formulieren wie du es beschrieben hast.
Vielen Dank dafür und auch für die zehn.
Vielleicht macht einer auf Rapp, ich würde mich freuen.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 



 
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