Warum ich dichte

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Warum ich dichte
(2021)


Ein Dichter dichtet oft in Reimen.
Mitunter läßt er’s auch mal sein.
Grad so, wie’s ihm im Kämmerlein
Vor’m leeren Pergament will scheinen.

Der Kerzen Schein kann ich entsagen.
Auch Feder, Tinte und Streusand.
Was einst gebräuchlich in dem Stand,
Das ist dahin in unsern Tagen.

Heut sitzt man vor dem Monitore
Und tippt, was einem so einfällt.
Ob’s nur Lust bringt oder auch Geld;
Mitnichten steht das vor dem Tore.

Für mich persönlich ist’s wie Entlastung
Im täglich Ellenbogenspiel.
Was einem wenig, schätz ich viel,
Besonders frei von psychischer Belastung.

Und so genieß’ ich die Gedanken,
Die mir tagein, tagaus entsteh’n
Und die mich zwicken fast wie Weh ‘n,
Zu weisen abseits in die Schranken.

Dann ist das Leben wieder heiter.
Manch schwere Last fällt von mir ab.
Hackt aber ’s Schicksal wie ein Rab’,
Dann schreib ich eben lustig weiter.
 



 
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