Was ein Kind einen Seemann fragt

1,70 Stern(e) 6 Bewertungen
"Hast du ein Mädchen in jedem Hafen?
Gibt es - wie im Film - auf See manchmal Strafen?
Zeigen die Sterne dir den Weg jede Nacht?
Oder hat der Käpt'n einen Sextanten mitgebracht?"

"Wieviel ferne Länder hast du schon gesehen?
Kannst du nach zwei Flaschen Rum noch gerade stehen?
Wie sind die Menschen in Amsterdam und in Shanghai?
Laden sie dich ein: "Komm mal vorbei?"

"Ist dein Platz an der Reling auf offenem Meer?
Schwimmen manchmal Delfine neben euch her?
Ist es in einer Kajüte nicht ziemlich eng?
Und ist der Käpt'n manchmal sehr streng?"

"Papa, wann kommst du wieder zu mir?
Papa, ich wünschte, du wärest hier!"
 

Udogi-Sela

Mitglied
NIEMALS!

Hallo SilberneDelfine,

Otto Lenk hat mir quasi aus dem Herzen bewertet. In der Dichtung hat man ja immer eine gewisse Freiheit, der Phantasie Raum zu geben. Aber das, was du schreibst, soll ein KIND, dazu noch ein leibliches, seinen Vater fragen? NIEMALS!
Schon bei der ersten Frage: "Hast du ein Mädchen in jedem Hafen?“ im Zusammenhang mit dem Titel: „Was ein Kind einen Seemann fragt“ kommt bei mir Unwohlsein auf. Um es mal freundlich zu formulieren.

Vor den letzten beiden Fragen am Ende deines Werks muss es eigentlich zuvor nur Sätze mit Ausrufezeichen geben!

Ein Kind REAGIERT meistens mit Fragen auf etwas Bestimmtes; das fehlt hier.
Die Fragen, die du geschrieben hast, stellt ja kaum ein Erwachsener.

Liebe Grüße
Udo
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ringelnatz

Es ist offensichtlich eine Ringelnatz-Travestie, oder der Versuch, ein Kutteldaddeldu-Lied zu schreiben. Eine Fingerübung.
Die ersten Strophen nehmen den Begriff "Mädchen" in einer Art Slang für "Frau"; aber die letzten beiden Zeilen konventionell als "Kind". Das paßt schlecht zusammen.

Allerdings hat gerade Ringelnatz den "Kindern" eine gewisse Zerstörungslust und Gemeinheit unterstellt, offensichtlich völlig incorrect.

Travestien sind, was sie sind, der Leser sollte sie erkennen. Sie nicht zu erkennen ist Banausentum.
 

James Blond

Mitglied
Wieso Kuttel Daddeldu?

Ringelnatz dichtete über "Kuttel Daddeldu und die Kinder":

"Und um die Ruhe nicht länger zu stören,
Verläßt er leise Mutter und Göhren.
Denkt aber noch tagelang hinter Sizilien
An die traulichen Stunden in seinen Familien."
Seine Gedichte sind randvoll mit Ironie, Abseitigem und Hintersinn.

Doch nicht überall, wo in Gedichten ein Seemann auftaucht, geht es um Kuttel Daddeldu, bzw. auch um Ringelnatz. Dieses Gedicht bleibt viel zu sehr im Naiven, als dass sich irgendeinen Bezug zu Ringelnatz herstellen ließe.

JB
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
"irgendein Bezug" läßt sich zwischen allen Atomen dieses bunten Universums herstellen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
wieso schreibt ihr Euch an einer Autorin die Finger wund, die weder antwortet noch rückfragt?
Ich jedenfalls kümmer mich wieder um meine eigenen Lieder, die keiner kommentiert, wenn sie überhaupt einer liest.

bei bei
 
Ich bin gerade platt, dass so viele Antworten kamen ...

Mit den ersten beiden Kommentaren kann ich allerdings überhaupt nichts anfangen.

Ein Otto Lenk erscheint bei mir nicht, also weiß ich nicht, was er geschrieben haben soll.

Und ein Kind darf nicht fragen, ob ein Seemann in jedem Hafen ein Mädchen hat? Wer sagt, dass der Vater nicht Single bzw. mit der Mutter nicht mehr zusammen ist - falls das der Hintergrund des mir völlig unverständlichen "Unwohlseins" ist. Oder ist es einfach nur extreme Prüderie?

Ringelnatz hatte ich überhaupt nicht im Sinn.
Das Einzige, was zutrifft, es war eine Fingerübung zur Betonung (wollte nur im Trochaeus schreiben. Ich weiß, vermutlich nicht ganz gelungen).

Danke für euer Interesse und eure Kommentare.
 

James Blond

Mitglied
Also:

1. Die Finger habe ich mir bisher noch nicht wundgeschrieben.
2. Die Autorin antwortet auf Kommentare.
3. Es handelt sich um keinen Versuch eines Kuttel-Daddeldu-Liedes

Bisher hatte ich nur wenig zum Gedicht geschrieben. Jetzt möchte ich das gern nachholen, weil ich nun den Zweck der Übung verstehe. Der Trochäus passt hier allerdings selten, mir scheinen die Verse eher zum Daktylus zu streben ( —??), was auch der fragenden Betonung entgegenkommt: XxxXxxXxxX(x)


Hast du ein Mädchen, das wartet am Hafen?
Gibt es auf See manchmal saftige Strafen?
Zeigen die Sterne den Weg in der Nacht?
Hat euch der Käpt'n Sextanten gemacht?
Hast du schon zu viele Länder gesehen?
Kannst du nach zwei Flaschen Rum sicher gehen?
Wie sind die Menschen in Rio und Brest?
Wo kannst du feiern, gibt es mal ein Fest?
Schützt dich die Reling auf offenem Meer?
Schwimmen Delfine zum Spaß vor euch her?
Ist es in einer Kate nicht eng?
Ist euer Käpt'n nicht manchmal zu streng?

Papa, wann kommst du denn wieder zu mir?
Papa, ich wünschte, du bliebest dann hier!

Gern geschrieben!
JB
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Entschuldigung, Delfine: Ich hab Dein Lied zu hoch eingeschätzt.
Tut mir leid, kommt nicht wieder vor.
 

Udogi-Sela

Mitglied
Nachtrag

Hallo SilberneDelfine,

dass es sich bei deinem Gedicht um eine Übung von Reimen in Trochäenform handelt, war ja bei Veröffentlichung nicht zu erkennen.
Nachdem James Blond einen Versuch gestartet hat, das Gedicht in entsprechende Form zu bringen (und dabei den Sinn mancher Zeilen verändert hat, was aber zweitrangig ist, wenn es nur um die Form gehen soll…) will ich noch hinzufügen:
Otto Lenk hat keinen Kommentar abgegeben, sondern nur bewertet.
Im Rechteck unter deinem Gedicht „Bewerten Sie diesen Beitrag“ klickst du auf „bisher“, dann siehst du, wer wie bewertet hat.

Liebe Grüße
Udogi
 
@Mondnein

Wir machen alle mal Fehler.

Ich muss sagen, ich war über deinen ersten Kommentar schon hoch überrascht *schmunzel*, da ich von einer Gedicht-Travestie noch nie etwas gehört habe.
 



 
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