Was ein Kuchen aus der Springform mit der schönen Nachbarin anstellte

Als ich in der Springform Kuchen buk,
und ihn in die Vorratskammer trug,
sprang er einfach aus der Form heraus
und er hüpfte bis zum Nachbarhaus.

Vor der Nachbarin
fiel er hin.

Als der Kuchen dann in Stücke brach
und in Krümeln auf der Straße lag,
bückte hungrig sich die Nachbarin,
und dann langte sie noch einmal hin.

In der Nachbarin
war er drin.

Kaum dass sie mit Essen fertig war,
fühlte sie sich alsbald sonderbar
und begann zu springen, hin und her,
vor, zurück, als ob's ein Tanzschritt wär.

Aus der Nachbarin
fiel das Kinn.

Hallo Bernd
Eine nette Idee
Allerding holpert der Text an manchen stellen noch ein wenig
Hier ein paar kleine Verbesserungsvorschläge, vielleicht gefällt dir ja etwas davon.

Als ich in der Springform Kuchen buk
Ihn in die Vorratskammer trug
Sprang er plötzlich aus der Form heraus
Und hüpfte bis zum Nachbarhaus

Vor die Nachbarin
Fiel er hin

Als der Kuchen so in Stücke brach
In Krümeln auf der Straße lag
Bückte sich die Nachbarin
Und langte hungrig hin

In der Nachbarin
War er drin

Kaum dass sie mit essen fertig war
Fühlte sie sich sonderbar
Begann zu springen, hin und her
Vor, zurück als obs ein tanzschritt wär

Danke, Patrick. Es kommt dann allerdings völlig aus dem Takt.
Viele Grüße von Bernd

Das Ende zündet nicht.
Kinn. Ich weiß nicht. Warum nicht Gin?

Mit der Nachbarin
rang der Gin

oder

In der Nachbarin
sprang/sang/klang der Gin


ohne Sinn
oder so.

Passt

Nein, hier holpert gar nichts,
das Metrum sitzt wie angegossen!

Aber der 5-hebige Trochäus ist schon gewöhnungsbedüftig, spätestens seit W. Busch sind wir hier 4 Hebungen gewohnt.

Effekt:
Der eigentlich humorvoll-flotte Trochäus liest sich mit dem 5. Rad am Vers nun mühsamer, der Rhythmus des kindlichen Abzählreims erzwingt Konzentration und verliert seine Leichtigkeit.

Das wäre nicht weiter schlimm, wenn der Inhalt etwas Komplizierteres zu bieten hätte, eine vetrackte Sache, die sprachlich ihren Reiz aus Wortspielereien schöpft, hier allerdings erlahmt die intendierte Komik bereits in der Springform, noch bevor die Krümel verteilt wurden.

Ich kürze es drastisch:

Als ich in der Springform Kuchen buk,
und ihn in die Vorratskammer trug,
sprang er einfach aus der Form heraus
und er hüpfte bis zum Nachbarhaus.

Vor der Nachbarin
fiel er hin.

Als der Kuchen dann in Stücke brach
und in Krümeln auf der Straße lag,
bückte hungrig sich die Nachbarin,
und dann langte sie noch einmal hin.

In der Nachbarin
war er drin.

Kaum dass sie mit Essen fertig war,
fühlte sie sich alsbald sonderbar
und begann zu springen, hin und her,
vor, zurück, als ob's ein Tanzschritt wär.

Aus der Nachbarin
fiel das Kinn.

Zum Vergrößern anklicken....

zu

Als ich in der Springform Kuchen buk,
und ihn in die Vorratskammer trug,
sprang er einfach aus der Form heraus
und er hüpfte bis zum Nachbarhaus.

Zum Vergrößern anklicken....

Als ich in der Springform Kuchen buk,
und ihn in die Vorratskammer trug,
sprang er einfach aus der Form heraus
und er hüpfte bis zum Nachbarhaus.

Backorgien

Lieber Bernd,

was soll ich nun davon halten?

Ich schrieb, die Verse sind zu lang (für den banalen Inhalt), und Du kürzt die Strophen! Beleidigt? Angefressen? Belustigt?

Wie auch immer: Dies soll ja ein Forum der konstruktiven Kritik und nicht der beleidigten Leberwürste sein, auch wenn hier beides scheinbar eng verknüpft ist.

Zur Verdeutlichung die 4-hebige Version meiner Backorgie:


Weil ich mit der Springform buk
hatte er wohl Kraft genug:
Kuchen sprang zur Form hinaus
hüpfte bis ans Nachbarhaus.

Vor der schönen Nachbarin
fiel er gleich ermattet hin.

Als er dann in Stücke brach,
krümelnd auf der Straße lag
bückte sich die Nachbarin.
O, da langte ich gleich hin.

Mit der schönen Nachbarin
wär vielleicht noch etwas drin.

Als sie voll bekrümelt war,
fühlte sie sich sonderbar,
sprang recht heftig hin und her:
Ob mir nicht nach Tanzen wär?

Auf der schönen Nachbarin
kam mir Popcorn in den Sinn.


Wie man sieht, habe ich viele Verse verkürzt, indem ich überflüssige Worte einfach weggelassen habe: ein deutliches Anzeichen, dass der 5-Heber aufgezwungen wurde.


Liebe Grüße
JB

Hallo, James,

ich bin nicht beleidigt, noch angefressen.
Ich danke aber für die Kritik.
Ich habe ja die Originalversion im Kommentar gelassen.

Aber ich habe alles durch den Kopf gehen lassen und meine erste Version (die unveröffentlicht war) wieder hergestellt. Sie bringt es am besten auf die Substanz. Vor allem kommt dann das Wortspiel zur Geltung, welches in der Langform überdeckt wurde.

Die ganze Nachbaringeschichte ist aufgesetzt - und das wirkte dann nicht mehr.

Liebe Grüße von Bernd
und Danke für Deine Version.

PS: Die Passage zur Beleidigung bringt mich auf eine hüsche Idee.

Prinzip:
B denkt, A sei beleidigt.
B ist beleidigt, weil er denkt, A sei beleidigt.
B ist beleidigt, weil er denkt A sei beleidigt, weil er denkt, B sei beleidigt ...

Wird eine Art Knüpflied, wenn ich es schaffe.

(Leider ist John B. Nash gestorben, an einem tragischen Verkehrsunfall, er fuhr zusammen mit seiner Frau mit dem Taxi vom Flughafen zurück, er war auf einer Konferenz in Norwegen, wo er den ABEL-Preis erhalten hatte. Er hat unter anderem solche Situationen untersucht.)

(Ist der Abel-Preis Norwegens Nobeltrostpreis für Mathematiker?

Vielleicht war ja Nash beleidigt ob solcher Tröstung und keiner sollte es erfahren, um nicht selbst in den Strudel der vermuteten Beleidigungen hineingerissen zu werden ...)

Aber auch auf die Gefahr hin, nun selbst einen solchen anzurühren, bleibe ich bei meiner Behauptung der Mühsamkeit, die durch die drastische Reduktion leider noch nicht aufgehoben wird.

Sicherlich: Jede pralle Kürze würzt auch Dichterfürze - dennoch bleibt der Humorgehalt hier weiterhin auf dem Niveau einer Schlaftablette. Ein Witz, dem man die Behandlung mit der Brechstange ansieht: Da löst sich etwas gaaaanz laaaangsam aus der Springform und pappt zusammen, bevor die getitelte Nachbarin auf den Plan tritt: flatsch!

Liebe Grüße
JB

P.S. Wie man mich beleidigt, steht hier unten:

ung ung ung
ung ung ung
ung ung ung

---

Stimmts?
Es ist natürlich ein Bilderrätsel (nicht von mir) und ich gebe einen Tipp:
ein REBUS-Typ

ung ung ung ung
ung ung ung ung

Dreiteilung gestrichen!




Achtung!

Gut getroffen

Und NICHTACHTUNG ist, was niemand mag, was gestrichen wurde.

Achtung war der Hinweis.

An meinem Gedicht werde ich weiterarbeiten.
Mein Grundprinzip ist Verlangsamung.