Das Leben ist ein Tanz. Und wie jeder Tanz geht es auch einmal zuende.
Je älter ich werde, desto mehr verfliegt meine Angst vor dem Tod. Früher hatte ich schreckliche Angst - soviel könnte man ja verpassen, sovieles nicht sehen, sovieles nicht erleben.
Nun, jetzt habe ich etwas gesehen und auch etwas erlebt und seh die ganze Sache mit dem Tod und so schon was relaxter.
Zudem krieg ich so ein religöses Fünkchen Hoffnung nicht aus dem Kopf. Egal, wie sehr ich mich für Atheismus erwärmen könnte.
Angst vor Vergänglichkeit ist meiner Meinung nach sehr Körperbezogen. Ist man eher kopflastig, kratzt einen das älterwerden vielleicht weniger.
Der Körper - soviel ist ziemlich sicher - hat nach einer gewissen Zeit seine Schuldigkeit getan. Und kann somit Auslöser vieler Ängste sein.
Der Geist ist eigentlich stets auf Reisen...selbst im Wahn. Ein Geist ist auch allerhöchstens Abwesend. Er vergeht vielleicht. Er schwindet. Aber er stirbt nicht.
Die Grube, die du in deinem Text beschreibst, ist für den Körper. Das Kreuz ist für das Gedächtnis an den, der da wohl liegen mag. Gras ist was Gutes. Die Vorstellung, dass mein Grab einmal mit Gras und wilden Blumen bewachsen ist, finde ich tröstlich. Am besten noch zwei Kaninchen mit Frühlingsgefühlen, die an den Halmen knabbern.
Angst vor Vergänglichkeit muss nicht sein - auch wenn man sich des Todes bewusst ist. Es gibt nicht nur dumme Narren - es gibt auch Weise (wobei ich jetzt nicht als weise und so)
Liebe Grüße
Esah