hallo armagan, ich konnte mich sehr gut in deinen
gedanken wiederfinden. ich glaube, jeder halbwegs
sensible mensch hat sie dann und wann, diese fragen,
die so unmöglich, ja, unheimlich scheinen.
wie ist das möglich, dass es mich gibt, dass ich funktioniere?
wer spricht da aus mir? wieso bin ich plötzlich so
ängstlich? warum möchte ich mich am liebsten verkriechen?
habe ich angst vor dem leben? vor der endlichkeit?
was ist das leben? das glück in der liebe?
ich verstehe mich selbst nicht. ich sehe einen menschen,
in dessen haut ich stecke. ich. ich? ich falle in diesen
menschen, in seinen körper, in seinen geist, in seine
gedärme, sein herz, seine arme und beine, seinen rumpf,
seinen kopf, sein gesicht, seine augen, seinen mund,
seine stimme, seine sprache, seine bewegungen, sein
denken, seinen alltag, seinen tätigkeiten, seinen sorgen,
sein leben, seinen launen, seinem glück und seinem
unglück ... . ich bin dieser mensch. ich bin er ganz und
gar. wie ist das möglich? und warum will ich mich am
liebsten verkriechen? woher kommt die angst? habe ich
angst, mich zu verlieren?
ich bin mir fremd. das leben ist fremd. die welt ist fremd.
dabei - das kann doch gar nicht sein, dass ich mich fremd
fühle. das geht doch gar nicht. werde ich verrückt?
ist mein geist verrückt? warum kann ich das letzte nicht
begreifen? bin ich nur eine denkende maschine?
ein roboter im alltag?
und in der liebe? und meine gefühle? mache ich mir nur
etwas vor?
...
armagan, so kann das endlos weiter gehen. ich liebe
texte wie deinen, wo menschen in sich abtauchen und mit
befremden sich und dem leben gewahr werden. absurd.
bon.