was ich zum leben (nicht) brauche

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Perry

Mitglied
was ich zum leben (nicht) brauche

ein haus mit garten und einer mauer drum herum mit einem tor
das angenehmes einlässt und die unbill draußen hält dazu brot
wein und allzeit und ein weiches bett für dich und gute freunde

zusammen mit euch unter freiem himmel sitzen dabei über gott
und die welt reden sich dazu im takt der musik wiegen das alles
möglichst ohne krankheit und not bis zum allerletzten abendrot

zeit haben im kerzenlicht den schweigenden worten der rosen
zu lauschen die getrocknet im regal liegen begleitet vom beredten
gemurmel der bücher daneben und all den bildern an der wand


ein haus mit schusslöchern in den wänden eine mauer drum
herum in die granaten lücken gerissen haben gut und schlecht
sind in solchen zeiten wanderer ohne einen platz zum schlafen

eine gesellschaft die fremde ausgrenzt weil diese ihr den spiegel
des schlechten gewissens vorhalten die sie als gefahr für ihre
heile welt ansehen sie besser in lager gesperrt oder tot sähen

keine zeit zu haben über das jammertal anderer nachzudenken
darüber zu philosophieren ob unser gemeinwohl auch dann
über dem einzelner stehen würde wenn wir zu diesen gehörten
 
Lieber Manfred,
Deinem Text kann ich nur aus vollem Herzen und voller Überzeugung zustimmen, da er alle meine wesentlichen Wünsche enthält.
Gruß
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

es gäbe sicher noch das ein oder andere was man im Leben (nicht) braucht, aber das kann sich ja jeder selbst dazudenken.:)
Freut mich, dass wir ähnliche Gedanken zu dem Thema haben.
LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
was ich zum leben (nicht) brauche

ein haus mit garten und einer mauer drum herum mit einem tor
das angenehmes einlässt und die unbill draußen hält dazu brot
wein und allzeit und ein weiches bett für dich und gute freunde

zusammen mit euch unter freiem himmel sitzen dabei über gott
und die welt reden sich dazu im takt der musik wiegen das alles
möglichst ohne krankheit und not bis zum allerletzten abendrot

zeit haben im kerzenlicht den schweigenden worten der rosen
zu lauschen die getrocknet im regal liegen begleitet vom beredten
gemurmel der bücher daneben und all den bildern an der wand


ein haus mit schusslöchern in den wänden eine mauer drum
herum in die granaten lücken gerissen haben gut und schlecht
sind in solchen zeiten wanderer ohne einen platz zum schlafen

eine gesellschaft die fremde ausgrenzt weil diese ihr weltbild
stören könnten das sie mit bunten farben auf die fassade ihrer
heimat gemalt haben die eigenen versäumnisse zu übertünchen

keine zeit zu haben über das jammertal anderer nachzudenken
stattdessen darüber zu philosophieren ob gemeinwohl auch dann
über dem einzelner steht wenn diese dabei im meer ertrinken
 



 
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