Was ist ein Roman?

jon

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Ich bitte darum.
(Ja ich fand es auch seltsam, dass bluefin, der ja sonst mit seinem Wissen nicht hinterm Berg hält, eine so einfache Frage wie nach Beispielen  - ich wollte ja nicht die ganze Liste! – nicht beantworten wollte/konnte …)
 
wichtige formale Kriterien:

Traditioneller Roman: Der traditionelle Roman beinhaltet die Vielfältigkeit des Lebens. Merkbar wird das anhand des Protagonisten, der meistens von seiner Geburt bis zu seinem Tod begleitet wird. In dieser Zeit begegnet unser Held oder unsere Heldin einer Vielzahl von Personen und Ereignissen, welche verändernd auf sein Leben wirken. Kleine und große Erfolge sowie Niederlagen, können sein Wesen verändern, sodass am Ende vielleicht eine andere Person aus ihm geworden ist.
Da der Roman den Anspruch auf die Vielfältigkeit des Lebens hat, darf er prinzipiell alle Themen behandeln. Entsprechend groß ist die Menge der Romanformen. Der Roman ist das freieste Ausdrucksmittel, welches ein Autor verwenden kann.

Moderner Roman: Der moderne Roman hat grundsätzlich die gleichen Ansprüche wie der traditionelle Roman. Meistens verzichtet er aber auf eine zentrale Figur, ist auf mehrere Personen bezogen, die irgendetwas miteinander verbindet. Im modernen Roman wird mehr auf das Innenleben der Personen geachtet, als wie auf die Geschehnisse. Wichtig in diesen Romanformen ist, wie das Geschehene von der Figur empfunden und gedeutet wird.

gruß gernot
 

jon

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Das hat zwar mit FORMalen Kriterien (*) nicht viel zu tun und ist nicht auf den Roman beschränkt (das Gleiche gilt auch durchaus auch für manche Erzählung und u. U. sogar Kurzgeschichte bzw nicht für alles, wo heute Roman draufsteht), aber danke für die Mühe.

(* außer vielleicht das mit der von mir auch schon mal erwähnten "Entwicklung", aber das ist – wie im Thread ergänzt – wohl inzwischen kein allgemeingültiges Kriterium mehr. Im Ausland offenbar sowieso nicht, bei uns wohl auch immer seltener.)
 
bluefin:
einfach drauflosschreiben kann oder sollte man nicht, wenn man einen roman im sinn hat (eines seiner kennzeichen ist ja, wie schon gesagt, seine gewisse länge). meist scheitert ja schon ein aufsatz ohne vorherige stoffsammlung und gliederung.


Das ist wohl wahr. Andererseits: Die Stoffsammlung für einen Roman ist oft das Leben. Die eigenen Erfahrungen. Und die eigenen Analysen und Erkenntnisse daraus. Psychologische Hintergründe, die man sich "erlesen" oder erschlossen hat. Je älter man ist und je mehr Erfahrungen man hat, um so besser.

Und ob man einfach so drauflosschreibt oder lieber plant oder "plottet", das ist auch eine Frage der Persönlichkeitsstruktur des Autors. Ich langweile mich zu Tode, wenn ich schon vorher weiß, wie die Geschichte ablaufen wird. Ich habe zwar ein grobes Gerüst, aber alles andere ergibt sich beim Schreiben. Ich weiß am Anfang nicht, was alles im Roman vorkommen wird.

Auf diese Art habe ich immerhin schon ein paar Dutzend Romane geschrieben, und sie werden auch gern gelesen. Also unmöglich ist es nicht, so zu schreiben. Wobei ich allerdings glaube, daß es einfacher ist, wenn man vorausschauend plant. Nur leider kann ich das nicht. Auch sonst ist mir das eher fremd. Ich reagiere immer spontan, entscheide spontan, mein ganzes Leben ist so. Und da es ein recht erfolgreiches Leben ist, sehe ich auch keinen Grund, daran etwas zu ändern.

Somit kann man die Frage nur dahingehend beantworten: Folge Deinem eigenen Weg. Beim Schreiben wie im Leben. ;)
 

Ralf Langer

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Ich kann auch nicht sagen was ein Roman ist.

Aber ich glaube man kann sagen wann es den ersten Roman gab:

Für mich ist es
DON QUIJOTE von Cervantes

hier tritt für mich erstmalig
ein Ich in die Welt der Literatur
Lg
Ralf
 

Jarolep

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Liebes Theorieforum,

Kann mir jemand diesen Begriff genau definieren oder einen Tipp geben, wo ich im Netz weitere Infos bekommen kann. Was zeichnet einen Roman aus? Doch wohl nicht die Länge, oder? Eine durcgehende Handlung? Ich habe etwas von Episodenromanen gehört, was ist dann das? Die Anzahl der Charaktere? Kurzum, was ist es?
Wenn ich zum Beispiel etwas schreibe und schreibe, und schreibe, wie eine Endlosgeschichte, und diese Geschichte immer länger und länger wird, dann ist es doch noch kein Roman, denke ich. Also, wie schreibt man einen Roman, dass es auch einer wird?

VG
 



 
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