Im Grunde verherrlicht doch jeder, der von der einen oder anderen „bedeutenden Schlacht“ spricht, das Mittel des Krieges – oder er nimmt es zumindest als politisches Mittel hin.
Dass in den Schlachten tausendfach abgeschlachtet wurde, verschwindet dabei hinter der Glorie des Triumphes einer jeweiligen Konfliktpartei.
Das ist vielleicht spitzfindig; aber in einer Zeit, in der das Schlachtfeld und der militärische Triumph schon wieder gängiges Mittel der Politik zu werden scheint, ist es vielleicht notwendig, derart feinspürig zurückzuschauen.
Eben, um besseren Mitteln den Vortritt zu geben und um aus der blutigen Geschichte die heilsamen Lehren zu ziehen.
Bei dem, was Bertha von Suttner in ihrem Roman schreibt, tritt die jeweilige Schlacht in der Bedeutungsebene ja auch ebendarum zurück: Um den Blick freizugeben auf das unerhört Grausame, das Krieg für die Beteiligten nun mal effektiv bedeutet.
Wohl auch darum hat sie die Romanform gewählt, meine ich.
Mit dem Problemfeld KI habe ich mich grad auch ein bisschen beschäftigt (wenn auch in anderer Hinsicht).
Ihrerseits Produkt einer kapitalistischen Realität, die auf konfrontatives Wachstum getrimmt ist, wird sie wohl kaum diese Realität in friedlich-kooperative Zustände überführen können. Wenn man davon ausgeht, dass sie doch nur mit menschlich eingespeisten Daten operiert, wird sie vermutlich viel eher zu Schlüssen wie diesen kommen: Krieg gehört zu den Menschen, Krieg ist menschlich normal, Krieg ist immer auch lukrativ, Krieg kann Machtgewinn bedeuten und Schlachten waren immer schon „bedeutsam“…
Auf die KI würde ich mich nicht verlassen.
Soweit meine Gedanken zum Thema, jedenfalls für heute.
Liebe Grüße an alle, die sich mit dem Text beschäftigen,
Erdling