Es mag schon sein, dass man sich ein Gedicht selbst vorlesen muss, um es zu erfassen; ich tue es mit den Augen. Gut. Um erst einmal einen Teil der möglichen Einwände zu beantworten, beginne ich mit der Strophe drei. Hier handelt es sich scheinbar um eine schwer verständliche Konstruktion von Nebensätzen und einem Hauptsatz, wie sie in einem Lyrikforum gelegentlich vorkommt. Formt man jetzt die beiden Nebensätze zu Hauptsätzen um, und verändert auch den Hauptsatz, vereinfacht sie dann noch erheblich, käme folgendes heraus:
Die Stille und das Licht verlieren die Nacht.
(Oder: die Nacht kommt der Stille und dem Licht abhanden.)
Die Liebenden entschweben.
(Oder: die Verliebten gehen nach Hause.)
Das Lied war für sie gedacht.
(Oder: es war ihr Lied.)
Dabei geht natürlich die Poesie verloren. Dass es sich vielleicht um die eines anderen Jahrhunderts handelt, mag sein. Vielleicht ist Lyrik jetzt so und ich habe es nur noch nicht gemerkt. So.
Das lassen wir nun erst mal sacken. Zu dem Begriff „verschränkt“, der die Quantenmechanik streift, werde ich mich später äußern. Ob es dann auch für die Augen abstrus wird, muss sich zeigen.