„Was möchtest du?“ fragt sie

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Sturm

Mitglied
... mich mit freundlichen Augen. Sie möchte nichts Böses mit der Frage, nur eine Antwort. Und doch hat sie mir das größte Wort in den Mund gelegt. Ich bringe es nicht über mich, meinen Mund zu öffnen und egal, wie sehr ich mich anstrenge, ich bekomme nichts in den Sinn.

Denn ich bin zerrissen zwischen den Welten.

Ich weiß nicht mehr, wo ich stehe, wer ich wirklich bin. Mit einem Bein stehe ich oben im Gebirge, kühle Luft weht um meine Beine, während laute Musik zu rosafarbenen Tönen läuft. Das Mofa-geräusch unter mir beruhigt mich und die engen Kurven lassen mich verwegen erscheinen. Mit dem anderen stehe ich auf lauten Partys, aber nicht ich selbst, sondern als stiller Genießer. Höre deine Welt, deine Leute. Ohne ein Gesicht vor Augen zu haben, werde ich in deine Seele eingeführt. Befremdliches Verhalten, unbekannte Mischungen, Oberflächlichkeit stoßen mir vorm Kopf. Und ich genieße es. Alles erzählt zu bekommen, ohne dabei gewesen sein zu müssen.

Ich rieche weite Felder und fremde Wälder. Bienenvölker umsummen mich und du schwirrst auch mit herum. Erzählst noch mehr von anderen Menschen, die ich nicht kenne und ich versuche begeistert von deinen Geschichten zu sein. Oder von deinem fremden Leben. Doch, unter all den fremden erkenne ich mich selbst manchmal nicht mehr. Höre mit halben Ohr fremden Märchen zu und denke dabei an die bittere Realität. Während deine Finger mich liebkosen, verliere ich den Verstand und deine Haut brennt auf meiner Haut, wie Feuer, hinterlässt feuerrote Male. Meine und deine eigene Welt, sie bringt mich um den Verstand.
 

Vitelli

Mitglied
Hallo Sturm,

das Thema finde ich sehr interessant, da ich, sagen wir, selbst betroffen bin, besser gesagt war. Mit deinen Sprachbildern tue ich mich hingegen schwer. Denn:

Mit einem Bein stehe ich oben im Gebirge, kühle Luft weht um meine Beine, während laute Musik zu rosafarbenen Tönen läuft.
Hab keinen Plan, was rosafarbene Töne sind.

Das Mofa-geräusch unter mir beruhigt mich und die engen Kurven lassen mich verwegen erscheinen.
Schnall ich auch nicht, mag aber an mir liegen. Btw: "Mofa-geräusch" schreibt man: Mofageräusch. Wenn schon den Deppenstrich, dann: Mofa-Geräusch.

Mit dem anderen stehe ich auf lauten Partys, aber nicht ich selbst, sondern als stiller Genießer. Höre deine Welt, deine Leute. Ohne ein Gesicht vor Augen zu haben, werde ich in deine Seele eingeführt. Befremdliches Verhalten, unbekannte Mischungen, Oberflächlichkeit stoßen mir vorm Kopf. Und ich genieße es. Alles erzählt zu bekommen, ohne dabei gewesen sein zu müssen.
Das ist sehr anschaulich, wenn teils auch etwas umständlich formuliert. Und man sagt "jemanden vor den Kopf stoßen", es müsste also, wenn schon, "vorn Kopf" heißen. Und du wolltest vermutlich Oberflächlichkeiten schreiben.

Doch, unter all den fremden erkenne ich mich selbst manchmal nicht mehr.
Was wolltest du hier genau schreiben? "Unter all den fremden (Leuten)"? Oder "unter all de(m) (F)remden"?

Höre mit halben Ohr fremden Märchen zu und denke dabei an die bittere Realität. Während deine Finger mich liebkosen, verliere ich den Verstand und deine Haut brennt auf meiner Haut, wie Feuer, hinterlässt feuerrote Male. Meine und deine eigene Welt, sie bringt mich um den Verstand.
Insbesondere der letzte Satz ist wieder sehr umständlich formuliert. Und: Wenn du von Welten sprichst, bringen sie sie dich um den Verstand. "(D)eine eigene Welt" ist doppelt gemoppelt (= Pleonasmus).

Ansonsten gerne gelesen.

Viele Grüße,
Vitelli
 
Zuletzt bearbeitet:

Mimi

Mitglied
Hallo Sturm,
Vitelli hat hier schon viele gute Anmerkungen und Anregungen aufgeführt, denen ich mich anschließe.

Ich würde den Text überarbeiten... in seiner jetzigen Fassung, finde ich ihn leider auch nur eher mittelmäßig...

Gruß
Mimi
 

Sturm

Mitglied
Hallo Vitelli und Mimi,
Sorry, dass ich jetzt erst antworte, bin nicht mehr so oft hier. Vielen Dank für deine ausführliche Kritik, in der ich dir auch vollständig zustimme. Übersehe immer recht viel, wenn ich im Schreibfluss bin. Ich hoffe, dass es euch jetzt vielleicht mehr erfreut meinen Text zu lesen :)
Liebe Grüße
 



 
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