Was wär?

Was wär?


Was wär ein Haus ohne die Tür,
was wär die Pflicht ohne die Kür,
was wär Bad Birnbach ohne B,
was wäre Konstanz ohne See?

Was wär ein Auto ohne Heck,
was wär Hambüchen ohne Reck,
was wär der Mann ohne die Frau,
was wär der Eber ohne Sau?

Das wär wie Rock'n ohne Roll,
das wäre alles nicht so toll.

Was wären Locken ohne Kopf,
was wär der Schuhbeck ohne Topf,
was wäre Köln ohne den Dom
und ein Physikdi ohne -plom?

Was wär die Bratwurst ohne Senf,
was wär die Westschweiz ohne Genf,
was wär ne Harley ohne Chrom,
was wär ein Chromo ohne -som?

Das wär wie Rock'n ohne Roll,
das wäre alles nicht so toll.

Was wäre Tennis ohne Aus,
was wär die Sendung ohne Maus,
was wär Schneewittchen ohne Zwerg,
was wär der Under ohne -berg?

Was wär ein Sechseck ohne Eck,
was wär der Ed ohne von Schleck,
was wär der Brotauf ohne -strich,
was wär der Pfir denn ohne -sich?

Das wär wie Rock'n ohne Roll,
das wäre alles nicht so toll.

Was wäre Grönland ohne Eis,
was wär Risotto ohne Reis,
was wär ein Western ohne Schuss
und ein Gedicht ganz ohne Schluss?

Das wär wie Rock'n ohne Roll,
das wäre alles nicht so toll,
wär wie "Die Wies'n" ohne Bier,
drum endet dies Gedicht nun hier.

Hallo, Wittgenstein!

Ich finde diese Anhäufung persönlich eher ermüdend. Vielleicht solltest du etwas kürzen oder überlegen, was am ehesten zündet.
Manches klingt doch arg banal...("der Mann ohne Frau").

Oder ist mir eine satirische Absicht entgangen?

Gruß,
Artbeck

Lieber Artbeck,

Du hast Recht, das Gedicht ließe sich verdichten, also kürzen.

Der Grund, warum ich eine gewisse Länge hier allerdings für wichtig halte, ist der, dass ohne diese Länge die "Schlusspointe", nämlich, dass es nachteilig ist, wenn ein Gedicht nicht mehr aufhört, keine Wirkung mehr entfalten würde.

Das Paar "Mann ohne die Frau" ist grundsätzlich tatsächlich sehr banal, ich hoffe, hier durch das direkt folgende Paar "Eber ohne Sau" eine gewisse Reibung zu erzeugen.

Deine Rückmeldung zeigt mir, dass mir das hier u.U. noch nicht gelungen ist, und ist mir deshalb sehr wichtig.

Da muss ich vielleicht nochmal Grundsätzliches überdenken.

Herzlichen Dank für Deine Rückmeldung
und viele Grüße

Wittgenstein

Mich reizen, lieber Wittgen mit Stein,

besonders die aufgespaltenen Begriffe, der surrealen Apo-Strophen, Knacks und Kekse wegen, die sie zu Überraschungen aufbrechen. Die Sprachspiele.

grusz, hansz

Hallo Wittgenstein

Für mich ist es ein Song-Text, so etwa in Richtung Reinhard Mey (leichter Humor, aber auch wirklich gut, siehe Klempner, Annabel und viele andere).

Die Strophe mit dem Sechseck ist die beste, andere Stellen, da stimme ich zu, sind nicht unbedingt witzig.

und leider traurig, aber wahr:

... Grönland ohne Eis
nennt sich Zukunft, wie man weiß


LG
Tula

Alles nicht so toll


Was wär ein Haus ohne die Tür,
was wär die Pflicht ohne die Kür,
was wär Bad Birnbach ohne B,
was wäre Konstanz ohne See?

Was wär ein Auto ohne Heck,
was wär Hambüchen ohne Reck,
was wär der Mann ohne die Frau,
was wär der Eber ohne Sau?

Das wär wie Dur ganz ohne Moll,
das wäre alles nicht so toll.

Was wären Locken ohne Kopf,
was wär der Schuhbeck ohne Topf,
was wäre Köln ohne den Dom
und ein Physikdi ohne -Plom?

Was wär die Bratwurst ohne Senf,
was wär die Westschweiz ohne Genf,
was wär ne Harley ohne Chrom,
was wär ein Chromo ohne -Som?

Das wär wie Dur ganz ohne Moll,
das wäre alles nicht so toll.

Was wäre Tennis ohne Aus,
was wär die Sendung ohne Maus,
was wär Schneewittchen ohne Zwerg,
was wär der Under ohne -Berg?

Was wär Risotto ohne Reis,
und jetzt mal ehrlich, ohne Scheiß:
Was wär der Brotauf ohne -Strich,
was wär der Pfir denn ohne -Sich?

Das wär wie Dur ganz ohne Moll,
das wäre alles nicht so toll.

Was wär ein Sechseck ohne Eck,
was wär der Ed ohne von Schleck,
was wär ein Western ohne Schuss
und ein Gedicht ganz ohne Schluss?

Das wär wie Rock'n ohne Roll,
das wäre alles nicht so toll,
wär wie "Die Wies'n" ohne Bier,
drum endet dies Gedicht nun hier.