was wäre ich

ich werde wach
der morgen küsst mich nicht
dein kissen ist leer
die hausschuhe verwaist
wie ein trauriges kind

meine augen
möchten sich wieder schließen
denn sie verhungern
ohne deine schönheit
die rosen ersetzen dich nicht

ich beginne ungeduldig
an der zeit zu zerren
die minuten regelrecht
aus der uhr zu ziehen

verzeih dass ich kein dichter bin
ich würde deinen namen
mit versen schmücken
in den reimen
dein lächeln erahnen

doch all die strophen
wären nicht genug
auch nur dein flüstern zu erfassen
wie du ganz zärtlich zu mir sagst
„Bring endlich den Müll raus Mann“

was wäre ich
ohne dich

Im ersten Moment dachte ich, oh oh, da sind schon ganz andere Texte von Häuserwänden gekratzt worden ;-) aber dann gibt es ja einen dicken Zwinkerer.
Gerne gelesen.

Liebe Grüße
Petra

„Bring endlich den Müll raus, Mann.“ --- das ist die perfekte Kurve im Gedicht. Aber wenn Anführungszeichen, also doch Satzzeichen, dann eher alle. Oder vielleicht die ganze Zeile nur kursiv - ohne Anführungszeichen.

was wäre ich
ohne dich --- kann zärtlich und zynisch gelesen/verstanden werden. Gut so.

Liebe Grüße, Rachel

Vielen Dank für das Lesen und Bewerten.
Ja, man kann es so verstehen, wie man es gerne möchte. Das überlasse ich dem Leser.

Es kann auch die Beschreibung einer sehr großen Liebe sein, die alles andere überragt und bedeckt.

Liebe Grüße
Arcos

Zärtlicher wär:

"kümmerst du dich um den Müll?"

was wäre ich
ohne dein lächeln

LG