Wasser fließt unbeherrschbar bergab (gelöscht)

La Noche

Mitglied
Lieber Raul,

Ich weiß nicht recht, als was ich die Geschichte lieber lesen würde: Lyrik oder Prosa. Irgendwie schwankst du zwischen den beiden Formen.
Du fängst sehr lyrisch an, die erste Strophe allein wäre schon ein Gedicht.

Dann aber kommt der Bruch, du schwenkst über zu einer konkreten Geschichte. Deine Sprache wird nüchterner und zum Teil auch ungalanter.
Vom Tonfall her finde ich das gar nicht schlecht, und der erzählten Situation ganz angemessen. Dann aber versuchst du wieder lyrischere Elemente einzuflechten. Wieso ist es plötzlich wichtig, dass es ein wunderbarer Frühlingsmorgen war, als sie das LyrIch anschreit? Das wirkt mir etwas arg gezwungen.

Für mich würde der Text sehr gewinnen, wenn du dich entscheiden würdest: Willst du ein ganz nüchternes Gedicht, konzentriere dich nur auf die Geschehnisse und lasse Assoziationen wie die erste Strophe weg. Willst du in deinem Plot mehr Reflexionen, mehr Ausschweifungen, solltest du ganz zur Prosa wechseln. Dann hättest du mehr Raum.
Willst du eher ein Gedicht im Stil der ersten bzw. der drittletzten Strophe, solltest du versuchen, deine Sprache noch mehr zu verdichten, und mehr als einen bloßen Ablauf im Sinne von erst passierte das, dann das, danach das ... zu beschreiben.

Die letzte Strophe würde ich übrigens ganz weglassen. Sie schwächt die Fragen und die Traurigkeit des LyrIch über ihr Verschwinden nur ab.

Mit besten Grüßen,
La Noche
 



 
Oben Unten