Weg zur Erinnerung

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Max Neumann

Mitglied
Kennst du den Weg zur Erinnerung?
Ich komme von einem weiten Ort
Aus einer völlig anderen Welt
Dort vergaß ich die Erinnerungen

Richte dich auf und komm zu mir
Es gibt keine Umleitung nach Hause
Nur den einen Pfad aus Sternen
Gestreut von den Dieben des Lichts

Finde die Wörter in meinen Augen
Ich habe sie früher aufgeschrieben
Verbuddelt in Jahren des Wartens
Damit du endlich zu mir kommst
 

sufnus

Mitglied
Hey Max,
dieses Gedicht finde ich jetzt etwas weniger gelungen.
Und paradoxerweise: Obwohl sich dieser Text mehrmals direkt an den Leser wendet, spricht er mich dennoch nicht an. Ich bin noch nicht ganz sicher, womit es zu tun hat, aber es könnte evlt. daran liegen, dass die verwendeten Wörter in diesem Gedicht beinahe alle relativ blass sind. In allen Strophen gibt es relativ viele eher etwas "blutleere" Verben (kennen, kommen, geben) und in Strophe 1 und 3 trifft das zusätzlich, finde ich, auch auf die Hauptwörter zu: Weg, Erinnerung, Ort, Welt (S1) bzw. Wörter, Jahre, Warten (S3).
Ich glaube, dass ist aber womöglich eher ein Symptom als das eigentliche "Problem" des Textes. Ich habe schon geschrieben, dass ich etwas unsicher bin, was hier dafür sorgt, dass zwischen mir und dem Text eine Art Isolierschicht entsteht, die verhindert, dass der Funke überspringt. Vielleicht sin die Gefühle, die in diesem Text drinstecken, einfach noch zu "unfertig", eher eine Art Proto-Emotion, so dass sie noch nicht so richtig ins Worthafte drängen konnten?
LG!
S.
 

Max Neumann

Mitglied
Hi sufnus,

danke für dein ausführliches Feedback.

Tatsächlich wirkt die 2. Person Einzahl in Lyrik unterschiedlich auf Lesende.

Wenn ich schreibe, dann zügig und völlig frei von der Außenwelt, demnach kann ich deine Frag, ob die "Gefühle" in diesem Text "unfertig" sind, leider nicht beantworten.

Viele Grüße
Max
 



 
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