Weihnachtslied

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Andri Vento

Mitglied
Weihnachtslied

Es hat etwas tödliches
dieser gelbe Kerzenschein
der Adventskranz was rötliches

Es ist dieses dunkle Licht
verzweifelt und glockenrein
wie des Grauens zweites Gesicht

Die Tür nur ein schwarzes Loch
ein Flüstern der Angst so ganz allein
und die Weihnacht noch und noch.

In Augenhöhlen stecken Kerzen
rinnt Wachs wie Tränen fein
blind für Qual und Schmerzen

Es hat etwas tödliches
dieser gelbe Kerzenschein
der Adventskranz was rötliches
 

Eumeline

Gast
Hallo Andri Vento,

dieser Text gefällt mir. Ich habe mich allerdings dabei ertappt, einzelne Teile umzustellen, zum Beispiel den das Rötliche des Adventskranzes vor das Tödliche des gelben Kerzenscheins zu ziehen. Das mag sinnvoll sein oder nicht; es zeigt aber, dass die Form für mich noch nicht ganz rund wirkt, ohne dass ich den Finger genau auf die Stelle legen könnte.

Eumeline
 

Andri Vento

Mitglied
Vielen Dank Eumeline für die Kritik,
und du hast gewiss sehr recht, es ist nicht rund und schon gar nicht die Zeile mit dem Adventskranz. Nur Tauschen will ich auch nicht. Dieses Gedicht soll sich nicht entwickeln, der erste Satz gleich so hingeknallt sein, so muss es bleiben. Ein wenig dachte ich auch, dass die zweite Zeile mit den anderen zweiten Zeilen eine gewisse Einheit bildet. Tatsächlich geht es mir meist so, dass ich mit ein paar Hammerschlägen ein Rohgedicht meißele ohne viel Beachtung der Form, das nicht mehr glatt bekomme und das Rohe der Arbeit den Kritikern dann als Qualität verkaufe;)
 

Schreibfan

Mitglied
Ich finde das Wechselspiel der friedlichen und bedrohlichen Atmosphäre in diesem Gedicht recht reizvoll. So wird Weihnachten ja auch oft empfunden. Einerseits als Fest der Liebe, andererseits als Quelle für Streit bei den Familienfestlichkeiten.
Gruß Schreibfan
 



 
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