Weihnachtszeit

3,00 Stern(e) 3 Bewertungen

Kitty-Blue

Mitglied
Weihnachtszeit

Das Leben will nur selten Freude schenken,
die Welt ist voller Sorgen und voll Leid,
ein jeder scheint nur an sich selbst zu denken,
kein Mensch hat heut noch für den Andern Zeit.

Doch wenn es dann Dezember wird auf Erden,
und wenn die erste Kerze brennt am Kranz,
dann fängt die Welt an langsam still zu werden,
und jedes Herz erfreut sich wieder ganz.

Wenn weiße Flocken auf die Erde fallen,
und in den Fenstern brennt ein kleines Licht,
wenn Kirchenglocken aus der Ferne schallen,
dann kriegt die Welt ein friedliches Gesicht.

Dann gibt es Plätzchen, Wein und gutes Essen,
und plötzlich sind die Menschen sich so nah,
und jeder kann die Sorgen mal vergessen,
ein Zauber, den man lang schon nicht mehr sah.

Die Menschen werden plötzlich wieder leise,
die Freude kehrt still ein in jedes Haus,
ein jeder spürt es wohl auf seine Weise,
und alle sehn so froh und glücklich aus.

Und sind auch die Gedanken so verschieden,
so spürt man plötzlich, was man sonst vermisst,
die Welt ist voller Wärme und voll Frieden,
und alles nur, weil wieder Weihnacht ist.
 

Lord-Barde

Mitglied
Nicht wirklich....

Irgentwie ganz schön.
Aber längst nicht mehr zeitgemäss.
Ausserdem völlig an der Realität vorbei.
So etwas gibt es, leider Gottes, nicht!
Wenn es als 'Weihnachtsmärchen' betitelt wäre,
machte es wohl, ein klein wenig Sinn.
Mit Hochachtung
der
Lord-Barde
 

Lord-Barde

Mitglied
Werter Sta.tor,
schön das es noch Menschen gibt, die an dieses glauben.
Ich selbst singe jedes Jahr, als Barde unseres Lord,
in der Kirche:
vom hohen Himmel ein leuchtendes Schweigen
erfüllt die Herzen mit Seligkeit.​
Erlebe aber nur Weihnachtlichen Komerz,
Ausser bei ganz wenigen.
Es sollte immer mehr Menschen geben, die sich auf den weihnachtlichen Grundgedanken besinnen.
Darüber wäre ich, über alle Maßen, erfeut
Gesegnete Weihnachten
der
Lord-Barde
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Ich finde, dass die Frage der Realität in diesem Gedicht nicht entscheidend ist. Entscheidend ist, wie jeder für sich selbst die Weihnachtszeit begeht, und es ist schön, wenn man die Freude mit andern teilen kann.

Meiner Meinung nach ist dieses Gedicht fehl interpretiert worden. Es wird hier von den Menschen gesprochen, was als allgemeines Mittelmaß verstanden worden ist, also uns Menschen.

Es gibt jedoch einige Hinweise, dass hier ein Nicht-Mensch spricht, der aus dieser Perspektive auch einen bestimmten Kreis oder eine bestimmte Gruppe meinen kann. Dieses Gedicht wird von dem Teufel vorgetragen.
„Und alles nur, weil wieder Weihnacht ist“ ; also so ein Mist! Jetzt ist schon wieder Weihnachten! Es behagt dem Sprecher wohl nicht, dass nicht der gewöhnliche Zustand herrscht, der in der ersten Strophe beschrieben wird.

Zudem wird mehrmals die Umschreibung „auf Erden“ verwendet; also nicht im Himmel oder in der Hölle.

An vielen Stellen hatte ich den Eindruck, dass die Worte „wir“ und „uns“ vermieden worden sind. Und zu guter Letzt muss man noch sagen, dass hier der sozialkritische Zeigefinger nicht erhoben wird, obgleich der Inhalt gradezu danach schreit.

Eher subtil kann der geübte Lyrikfreund die Botschaft lesen, die da lautet: Wenn wir nicht nur zur Weihnachtszeit Nächstenliebe üben würden, dann würde es dem Teufel nicht gefallen. Nun wollen wir ja dem Teufel(als Sinnbild der Versuchung) aus dem Wege gehen.
 



 
Oben Unten