Weissagung

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Eine Weissagung. Aus purer naiver Hoffnung.





Der Frieden im Nahen Osten kommt und die Menschen halten ihn fest.

Mit aller Vehemenz, wie in den Jahren des Krieges, mühen sich Menschen
der ganzen Welt darum, nun ein neues Palästina zu bauen. Ohne Tunnel
für sich versteckende Krieger, ohne Werkstätten für Raketen und Bomben
und Minen. Dafür mit weißen Wohnhaus-Landschaften, die Künstler von
den umliegenden Hügeln betrachten und schwelgerisch im Licht der
Morgensonne malen. Dafür mit wunderbaren Schulen, in denen das
Lernen wie von selbst geht, dafür mit Krankenhäusern, in denen Ärztinnen
und Ärzte ohne Schwermut in den Augen Kranke heilen. Dafür mit Galerien
und Bibliotheken, in denen die Bewohnerinnen der Städte Freude finden
und ihre Horizonte erweitern. Dafür mit Cafés und Clubs wohin man an den
Wochenenden geht, um zu tanzen. Dafür mit Gemeindehäusern all der
Religionen, die den Frieden heiligen und das Morden verabscheuen.
Die kleinen Teestuben der alten Männer werden von selbst wie Hirse aus
dem Boden wachsen. Und gelegentlich werden Hochzeiten palästinensische
und israelitische Familien verbinden.
 
Manchmal werden Orakel wahr und was könnte schöner sein. Ich wage es kaum zu hoffen.
Du sagst es. Und wenn der Preis dafür wäre, dass der Oberspinner aus den USA dafür
in einem Jahr den Friedensnobelpreis bekäme, ich - ganz tief Luft holen - ich würde es
ertragen. Nur unter Protest und mit Humor und vielleicht irgendwelchen Drogen, aber
ja, besser so als gar nicht.
 

Aniella

Mitglied
Das ist ein frommer Wunsch, dem auch ich mich anschließen wollte. Aber ich befürchte, dass der ebensogut funktionieren würde, wie in Deutschland die Wiedervereinigung. Die Menschen müssten das auch nachhaltig wollen, aber irgendwann kommen wieder die "anderen/alten Wünsche" durch, die das vergiften werden. Man kann eine Wunde desinfizieren und verbinden, aber wenn die Bakterien noch drin sitzen, wird es nicht heilen. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren und eine Alternative zum Krieg wäre es auf jeden Fall.
 

das_Ali

Mitglied
Es erinnern sich zu viele Menschen, um daran zu glauben. Als ich jung war, war der Krieg schon alt. Und damals waren die Bedingungen besser. Aber schöner Gedanke, danke.
 

jon

Mitglied
Zum Inhalt sage ich mal nichts (das hier ist ja nicht das Forum Lupanum), dafür zum Schreibhandwerk:
Das ist waschechte Prosa – warum also diese Umbrüche mitten im Satz?
Israelitisch ist was anderes als israelisch. Das erste bezieht sich auf eine Religion, das andere auf das Land Israel.
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Jon,

erst, als Du es anmerktest, fiel es mir auf: Der Text kommt daher wie eine Mauer - eine Schutzmauer, hinter der die Hoffnung geschützt wird ... ?
Aber vielleicht ist es auch Zufall ...

Liebe Grüße
Petra
 
Guten Tag Aniella

ein frommer Wunsch
Na klar, mehr kann ich nicht beitragen.


Guten Tag das_Ali

Wenn es doch dort, vor Ort , viele für einen schönen und guten Gedanken hielten,
und für eine erstrebenswerte Zukunft.
Danke, Ali

Guten Tag jon




Das ist waschechte Prosa – warum also diese Umbrüche mitten im Satz?
Na klar, es soll auch nichts anderes sein.
Die Umbrüche mache ich, um für mich lesbare Zeilenlängen zu produzieren.
Ohne meine Bastelei habe ich Zeilen mit fast 150 Zeichen, dazu enge Zeilenabstände
auf dem Bildschirm - da versagt meine Konzentration beim Lesen und der Sinn geht
mir verloren.

Israelitisch ist was anderes als israelisch. Das erste bezieht sich auf eine Religion, das andere auf das Land Israel.
Darüber habe ich natürlichbeim Schreiben nachgedacht, weiß aber trotz deiner
Selbstsicherheit nicht, ob das so absolut richtig ist.

In den 90ern lernte ich, dass Jüdinnen und Juden Menschen jüdischen Glaubens sind.
Bewohner*innen Israels können es sein, sind es aber nicht zwingend. So weit alles
klar, denke ich.
Nun kann ich mich aber an ein Gespräch in meiner Heimatstadt erinnern, da wurde
jemand aus der jüdischen Gemeinde gefragt, weshalb an ihrer Friedhofsmauer
nicht "Jüdischer Friedhof" stehe, sondern "Israelitischer Friedhof". Der Fragende
bekam zur Antwort, dass auf dem Friedhof nicht nur jüdisch Glaubende begraben
sind, sondern auch nichtgläubige Menschen mit israel. Abstammung. Davon habe ich
mich nun in der Wortwahl leiten lassen. Aber ich werde das nochmal erörtern, sobald
ich einem entsprechenden Gesprächspartner begegne.

Guten Tag petrasmiles
Auch wenn du dich mehr an jon wandtest, bin ich doch neugierig. Meintest du mit:
Der Text kommt daher wie eine Mauer - eine Schutzmauer, hinter der die Hoffnung geschützt wird ... ?
... den optischen Eindruck oder den Inhalt? Beides würde ich als Absicht verneinen,
wobei ich aber prinzipiell die Hoffnung auf Frieden und Schönheit für etwas Beschützens-
wertes halte, klar.


Danke euch allen für die bereichernden und weiterführenden Gedanken!

der Clown
 

jon

Mitglied
Die Umbrüche mache ich, um für mich lesbare Zeilenlängen zu produzieren.
Ohne meine Bastelei habe ich Zeilen mit fast 150 Zeichen, dazu enge Zeilenabstände
auf dem Bildschirm - da versagt meine Konzentration beim Lesen und der Sinn geht
mir verloren.
A: Das heißt aber nicht, dass man das so auch dem Leser vor die Füße werfen sollte.
B: Man kann mit dem Ändern von Bildschirm-/Fensterbreiten und/oder Formatierungen die Optik stark beeinflussen.
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Clown,

ich meinte nicht inhaltlich, sondern optisch, aber ich stimme Dir zu - Hoffnung sollte man nicht verbergen.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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