Welt. Theater. - Sonett

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Walther

Mitglied
Welt. Theater.

Die Welt hängt nur an einem seidnen Faden:
Sie dreht sich um sich selbst, sie schwankt und tänzelt,
So wie das Sonnen-Halo allseits schwänzelt,
Den Sonnenwind am Hacken und den Waden.

Ein müder Mond müht sich durch schwere Schwaden,
Die aus dem Wasser steigen. Ob er kränkelt?
Die Nacht ist voll mit Glitzerstein gesprenkelt.
Der letzte Weg kurvt sich stets in Geraden.

Ein Hutband weht in scharfen kalten Winden,
Und Augen tränen – aber nicht vor Glück.
Selbst wenn sich Hoffnungen um Ängste winden,

Bleibt selten mehr als Wunsch und Traum zurück.
Wer in die Sonne schaut, droht zu erblinden:
Die Heldin jedoch eilt rasch aus dem Stück.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Bei der Schlußverspointe, lieber Walther,

bleibe ich etwas hängen, wie es den Pointen ja durchaus dienlich ist.
1. die Betonung von "jedoch": Da das Wort endbetont ist, wäre möglich gewesen:
Die Heldin eilt jedoch rasch aus dem Stück.
Du hast aber das Adverb "jedoch" näher an der "Heldin" gelassen, durch die leichte Verzögerung bekommt das Eilen mehr Gewicht. Die leichte Um-Betonung hält das Eilen kurz in der Schwebe, sinnvoll.
2. Wer ist "Die Heldin"? Natürlich die "Sonne" des vorletzten Verses. Ein retardierendes Moment auch in dieser Reflexion, Rückbezüglichkeit auf dem vorherigen Vers.

(Aber natürlich lohnt es sich immer, ein Sonett insgesamt reflexiv auszuloten, kurz: es noch mal, mehrmals zu lesen. Gerade bei diesem gewinnt das Gedicht, und der Leser, durch Aufarbeitung und Gesamtschau des Zusammenhangs.)

grusz, hans
 

Walther

Mitglied
Bei der Schlußverspointe, lieber Walther,

bleibe ich etwas hängen, wie es den Pointen ja durchaus dienlich ist.
1. die Betonung von "jedoch": Da das Wort endbetont ist, wäre möglich gewesen:

Du hast aber das Adverb "jedoch" näher an der "Heldin" gelassen, durch die leichte Verzögerung bekommt das Eilen mehr Gewicht. Die leichte Um-Betonung hält das Eilen kurz in der Schwebe, sinnvoll.
2. Wer ist "Die Heldin"? Natürlich die "Sonne" des vorletzten Verses. Ein retardierendes Moment auch in dieser Reflexion, Rückbezüglichkeit auf dem vorherigen Vers.

(Aber natürlich lohnt es sich immer, ein Sonett insgesamt reflexiv auszuloten, kurz: es noch mal, mehrmals zu lesen. Gerade bei diesem gewinnt das Gedicht, und der Leser, durch Aufarbeitung und Gesamtschau des Zusammenhangs.)

grusz, hans
lb Hansz,
danke fürs lesen. unterm hutband muss eine jemandin sein, der die augen tränen (s3V1&v2). das beantwortet die frage.
in der tat ist v14 nicht ganz im takt. eilen im kalten wind mit tränenden augen macht das auch nicht leicht, nicht wahr?
lg W.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Peter, bleibe bitte beim Thema des Forums. Es geht hier um Lyrik, nicht um Befindlichkeiten. Es fällt mir schwer, immer hinterherräumen zu müssen.
Es führt letztlich dazu, dass die Atmosphäre vergiftet wird.
Ich betrachte dabei immer das aktuelle Werk, nicht Animositäten über das Forum hinweg.
Die anderen bitte ich, nicht darauf anzuspringen. Ich weiß, das fällt schwer.
Beachtet bitte: Kommentare sind Spiegelbilder seines Selbst.
 

Peter155

Mitglied
Guten Tag Bernd,

Ja, es geht um Lyrik! Und das ist eine der Besten nun mal in Hollywood!

Und auch in Deutschland!

Und Verglichen wird in der Weltliteratur am Meisten!

Gute Grüße

Peter
 

Walther

Mitglied
Walther, ich bin begeistert. Wenn du was machst, dann machst du es richtig. Toll!

Liebe Grüße
Hera
lieber Hera Klit,
der dichter dankt gerade überschwänglich. er wird es wieder tun - zu deiner großen freude.
lg W.
Guten Tag Bernd,

Ja, es geht um Lyrik! Und das ist eine der Besten nun mal in Hollywood!

Und auch in Deutschland!

Und Verglichen wird in der Weltliteratur am Meisten!

Gute Grüße

Peter
hi Peter,
dafür kannst du sternchen regnen lassen. lobhudeleien aller art sind überflüssig. sie stören den diskussionsfluss. danke.
lg W.
@Bernd
 



 
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