weltreise

weltreise

weit bist du gekommen - und ich
blieb dir zu sehr zurück
ein eremit in seiner klause (ganz


aus himmelsahnung) frag
ich nur nach dir
wenn ich sehr leise bin

am scheitelpunkt des längsten tags:
wer steht dann noch
im nachtraum sagt

uns alle dunklen wörter auf
die fremden träume? wie
finden die schamanenaugen

für uns das licht der neuen welt?

wow, gefällt mir sehr.

das ist mir zu lang/ dick:

uns alle dunklen wörter auf
die fremden träume? wie
finden die schamanenaugen

meine idee wäre:

uns dunkle wörter auf
fremden träume? wie
finden die schamanenaugen

ist so ein charlotteding und marginal.
liebe grüße
charlotte

Hey charlotte!
Lieben Dank für die Gefallensbekundung!
Insgesamt ist dieser Text eher auf der Pathosseite unterwegs, insofern kann ich das "zu lang/dick" gut nachvollziehen.
Ich muss noch ein bisschen drüber nachdenken, ob ich es hier gerade so pathetisch mag oder nochmal etwas nachverschlanke...
LG!
S.

Hallo sufnus,

es gibt ein ganz grandioses Buch von Helmut Böttiger über die Liebesgeschichte von Paul Celan und Ingeborg Bachmann: Wir sagen uns Dunkles.
Daran und an meine beiden Lieblingslyriker erinnert mich dein Gedicht.

Danke und liebe Grüße
Manfred

Hi Manfred!
Da bringst Du natürlich zwei Namen ins Spiel...
Ein paar Wendungen erinnern wohl tatsächlich ein bisschen an Celan bzw. Bachmann... die "dunklen Worte" sind hier sicher an erster Stelle zu nennen.... und vielleicht hab ich bei der Szenerie mit Schamane auch etwas an "Liebe: Dunkler Erdteil" gedacht... also... das hast Du wirklich sehr genau herausgehört.
LG!
S.

Hallo Sufnus,

als würdest Du einen der zahlreichen Orte unserer inneren Landschaftenwelt, einen besonderen, sensibel befragend ins Sprechen hineinformen (wie auf einer Almwiese sitzend, bei Dämmerung) .
Eine wunderbare Komposition, Dein Reisebericht.

LG
Scal

Hi Scal!
Ganz vielen Dank für Deinen überaus freundlichen Lese-Angang. Ich finde es klingt nach einem Gedicht, das mir durchaus besser gefällt als das tatsächliche Objekt Deiner Rezeption. Oder bin ich zu selbstkritisch? Charlottes (schnuff!) Hinweis, dass da vielleicht ein bisschen viel Dickigkeit/Länglichkeit hineingeraten ist, scheint mir bedenkenswert.
Wobei.... der Wille zu einer Schönheit, wie Du sie wahrnimmst, lieber Scal, war sicher vorhanden. Vielleicht hast Du ja in gewisser Weise das Angestrebte stärker wahrgenommen als das Erreichte...
Jedenfalls freut mich Dein Kommentar sehr!
LG!
S.