Wenn der Mond scheint / Für Kinder

Wenn der Mond scheint

Kämme deine wilden Locken,
schütze dich mit warmen Socken,
gehe dreimal um das Haus,
weiche dunklen Schatten aus.

Bleibe dabei niemals stehen,
stetig musst du weiter gehen.
Poche dreimal an die Wand,
kräftig, mit der flachen Hand.

Der Mond-Mann wird dich nie besuchen,
sagst du zum Schluss noch: „Pustekuchen.“

Monika Rieger

Hallo Molly,

jetzt hat meine Neugier mich auch mal zu Dir getrieben. Ich bin jemand, der am liebsten in der Rubrik "Gereimtes" unterwegs ist. Ich reime eigentlich selber nur, so dass ich mir von Dir jetzt auch Dein Reimwerk angeschaut habe.
Mir fällt auf, dass Du öfter für Kinder schreibst. Das finde ich eine große Herausforderung. Denn da muss man sich so richtig reindenken.
Dies hier gefällt mir, weil ich grundsätzlich den Mond und die Nacht in Themen mag.
Das ist ein typisches "Zu-Bett-Geh" Gedicht, wie ich sie als Kind geliebt hab. Sie haben einen irgendwie zuversichtlicher in die Nacht gleiten lassen. Ein schöner Ausflug in die Vergangenheit für mich.

Lieben Gruß

Pennywise

Wie schade, dass wir den Glauben an diese uns innewohnende Magie verlieren, wenn wir älter werden, liebe Monika!

Schutzmagie, Orakel, Wunschzauber...alles war möglich. Nichts zu bedrohlich, als dass wir nicht irgendwie damit fertig geworden wären.
Schön, wie es dein Gedicht ermöglicht, einen kurzen Blick durchs Zeitfenster zurück zu werfen und uns an unsere Allmacht damals zu erinnern. Danke!

Lieber Gruß,
Claudia

Vielen Dank, Claudia, für Dein positives Echo. Meine Mutter hat mir oft das Lied vom Mann im Mond vorgesungen, auf alemannisch:
"Lueg Müeterle, was isch im Mond?" "He siesch denn nit de Ma"...
Liebe Grüße
Monika