Hey James,
obwohl Dir ja Lobbehudeligungen ein Gräuel sind, muss ich mich doch leider zu meinem großen Bedauern dem Chor der Jubilanten anschließen.

Ganz besonders gut mundet mir die gewählte Form eines kopfstehenden Sonetts (oder Sonnet Tatin, wie der Franzose beiderlei Geschlechts zu sagen pflegt).
Ansonsten … ja … Hansz hat einen kleinen Punkt (ah - jetzt kann ich ein Tröpfchen Wermut in den überschäumenden Begeisterungs-Schampus pipettieren): Die treibende Mauer, die ihren Ursprung letztlich der Klangverliebtheit der vorangehenden Zeile verdankt (tragisch - treibt - tiefste - Trauer), ist noch nicht ganz optimal. Je nun. Bei einem komischen Lied nicht weiter schlimm oder sogar gerade bewusst in Kauf genommen.
Falls doch Abhilfe andenkbar wäre:
Tragisch treibt die tiefe Trauer
eines Helden Klageschauer
tränentrüb zur Leidensgrenze
Letztlich Geschmackssache. Ich würds wahrscheinlich sogar so lassen, wie es ist.
LG!
S.
P.S.:
Widersprechen muss ich aber SD's Eindruck, die komische Lyrik sei aktuell auf der Lupe einem so drastischen Verdrängungsprozess durch ernst-tragische Gesänge unterworfen, dass man die lustigen Gedichte bereits - hah! - mit der Lupe suchen müsse.
Aktuell sind neben James noch mindestens anbas, Stavanger und Klaus Kukuck aktiv, die mit scheinbar großer (großer scheinbarer?) Leichtigkeit humoristische Kabinettstückchen aus dem Fünfsternehimmel zum Allerbesten geben. Desweiteren liefern eine Reihe anderer Stammuser zwar nicht ausschließlich, aber doch immer wieder in schöner Regelmäßigkeit humorvolle Lyrikbeiträge - ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Tula, Bernd, Klaatu, die Fee und meine Wenigkeit (sorry an alle, die ich jetzt ad hoc vergessen habe). Die Art des Humors unterscheidet sich dabei sicher deutlich - so soll es ja auch sein - aber gerade das vergrößert doch sogar die Chance, hier auf der Lupe mit Lachanregendem gut bedient zu werden.