Wenn es trägt

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ENachtigall

Mitglied
Wenn es trägt


Jetzt gehen wir
Auf dem See
Badet die Mondsichel
Ihr Licht im Schnee
Spuren eishungriger Füße
Schlinderbahnen lang
Wie herausgestreckte Zungen
Lecken nach der Lust
Den Boden rutschen
Zu spüren der eine
Oder andere Radfahrer
Zieht ganz große Kreise
Aufgeregte Nasen
Sind ganz Hund
Sieh nur sogar Sirius
Spielt seine seltensten
Farben aus und fast
Ein Jeder Wünscht
Dem Anderen
Dem Fremden sogar
Den Abend
Gut


© Elke Nachtigall, Januar 2009
 

ENachtigall

Mitglied
Wenn es trägt


Jetzt gehen wir
Auf dem See
Badet die Mondsichel
Ihr Licht im Schnee
Spuren eishungriger Füße
Schlinderbahnen lang
Wie herausgestreckte Zungen
Lecken nach der Lust
Den Boden rutschen
Zu spüren der eine
Oder andere Radfahrer
Zieht ganz große Kreise
Aufgeregte Nasen
Sind ganz Hund
Sieh nur sogar Sirius
Spielt seine seltenen
Farben aus und fast
Ein Jeder wünscht
Dem Anderen
Dem Fremden sogar
Den Abend
Gut


© Elke Nachtigall, Januar 2009
 

ENachtigall

Mitglied
Wenn es trägt


Jetzt aber gehen wir
Auf dem See
Badet die Mondsichel ihr Licht
Im Schnee Spuren eishungriger Füße
Schlinderbahnen lang
Wie herausgestreckte Zungen
Lecken nach der Lust
Den Boden rutschen zu spüren
Der eine oder andere
Radfahrer zieht ganz große Kreise
Aufgeregte Nasen sind ganz Hund
Sieh nur sogar Sirius
Spielt seine seltenen
Farben aus und fast ein Jeder
Wünscht dem Anderen
Dem Fremden sogar
Den Abend
Gut


© Elke Nachtigall, Januar 2009
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Elke,

im Vergleich zu deinen anderen Gedichten erscheint dieses schlicht und ist gleichwohl bezaubernd.

Es erinnert mich an Kindliches, an Märchen, an ungebrochenen Glauben an das Glück
wenn es denn trägt
Besonders entzücken mich die Schlinderbahnen und die aufgeregten Nasen (die so ganz Hund sind). Gerade durch die Darstellung grenzenlosen tierischen Lustempfindens betonst du die Vollkommenheit des Augenblicks.

Heidrun
 

revilo

Mitglied
Hallo, mein schöner Vogel,
beim Lesen dieses Gedichts denke ich an den gestrigen Tag. Ich war mit meinen Kindern 4 Stunden im Schnee.Wir sind gerodelt und geschlittert, was das Zeug hält. Auf dem Rückweg haben wir uns verlaufen und mussten müde und durchnässt durch einen stockdunkelen Wald gehen. Ich rief meine Frau an und bat sie,uns abzuholen. Zu Hause gab es Pfannkuchen und noch eine extra Gutenachtgeschichte. Ich fühlte mich getragen...... und dann diese Zeilen. Wie für mich gemacht! Danke von revilo
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe Heidrun,

schön, wie du den Zauber in der Schlichtheit dieses Gedichtes findest und das "tierische Lustempfinden" interpretierst. Danke für deinen ermutigenden Kommentar!

Grüße von Elke
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo revilo,

bin wohl eher komischer als schöner Vogel - wenngleich deine Anrede natürlich sehr schmeichelhaft klingt!

Ja, dieser winterliche Ausnahmezustand taugt dazu, die Welt neu zu erleben. Wohl dem, der Kind genug geblieben ist, sich einfach hineinzustürzen in das kalte Wunder und dann auffangen/tragen zu lassen, wenn es nötig ist. Daran war mir gelegen, diese Besonderheit des Eises auf das menschliche Miteinander zurück zu beziehen.
Habe deine Schilderung des Schneeabenteuers gerne gelesen.

Grüße von Elke
 
I

inken

Gast
gar nicht mal schlecht :), zum schluss könnte es noch ein bisschen kräftiger tragen, da wirkts mir wieder ein bisschen zu modernistisch, maniriert "den Abend (Absatz) Gut" hmhmhmmm...nicht grad super gelungen. Am besten natürlich "aufgeregte Nasen sind ganz Hund"...smile...

lg inken
 

ENachtigall

Mitglied
Wenn es trägt


Jetzt aber gehen wir
Auf dem See
Badet die Mondsichel ihr Licht
Im Schnee Spuren eishungriger Füße
Schlinderbahnen lang
Wie herausgestreckte Zungen
Lecken nach der Lust
Den Boden rutschen zu spüren
Der eine oder andere
Radfahrer zieht ganz große Kreise
Aufgeregte Nasen sind ganz Hund
Sieh nur selbst Sirius
Spielt seltene Farben aus
Fast ein Jeder wünscht
Dem Anderen dem Fremden sogar
Den Abend gut



© Elke Nachtigall, Januar 2009
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo inken,

danke für´s Lesen und die kritischen Anmerkungen; ich habe mir den Schluss noch mal vorgenommen und geändert, da ich an der Stelle zuvor schon selbst unschlüssig war.

Einen ruhigen Abend und Grüße,

Elke
 
I

inken

Gast
liebe elke, ja, das ist ist jetzt besser - finde ich jedenfalls.

Das klingt dann so sanft aus und passt in die Winterstimmung.

...wobei ich mich immer noch frage, ob eine Mondsichel wirklich ihr Licht im Schnee baden kann...meines Wissens ist die Mondsichel dafür zu schmal und soweit ich das von hier oben in den Bergen beobachte, wirft eine Mondsichel gar kein Licht irgendwohin sondern leuchtet nur eben recht matt am Himmel...oder?

Einen guten Abend auch dir - inken
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe Inken,

in solchen Detailfragen, wie der nach dem Licht der Mondsichel, nehme ich mir die Freiheit, die Lyrik um das Moment der Fiktion zu bereichern. So wie wir alle es tun, wenn wir vermeintlich Erinnertes erzählen; ohne betrügerische Absicht und aus Liebe zu den Geschichten. Da dimme ich den Mond etwas heller als die Lichtemissionen der angrenzenden Stadt. Solange es plausibel erscheint, ist es recht so.

Elke
 

ENachtigall

Mitglied
Wenn es trägt


Jetzt aber gehen wir
Auf dem See
Badet die Mondsichel
Ihr Licht im Schnee
Spuren eishungriger Füße
Schlinderbahnen lang
Wie herausgestreckte Zungen
Lecken nach der Lust
Den Boden rutschen
Zu spüren der eine
Oder andere Radfahrer
Zieht ganz große Kreise
Aufgeregte Nasen
Sind ganz Hund
Sieh nur selbst
Sirius spielt seltene Farben
Aus fast ein Jeder
Wünscht dem Anderen
Dem Fremden sogar
Den Abend gut



© Elke Nachtigall, Januar 2009
 



 
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