wenn zauber flötet

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Perry

Mitglied
wenn zauber flötet

raunen erfüllt das hohe haus als die szene aufzieht
den blick auf eine fern lockende bergkette freigibt
die beinahe den stoffgebauschten himmel berührt

aus unsichtbaren kannen fällt regen auf die bühne
sträucher schieben sich aus dem boden in denen
vögeln nisten das orchester intoniert leises piepen

als der gestalter das licht dimmt steigen sie auf
bilden im schein der späten sonne einen schwarm
dessen spitze nach süden weist der vorhang fällt
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Hallo Manfred,

ob nicht das lyrisch Gewollte der beschriebenen Szene allzu schnell voranflog und dabei das hohe Haus und den stoffgebauschten himmel sorglos missachtete? Dass unsichtbare Kannen den Regen spenden, gefällt mir, aber...muss ich loswerden: Entweder vögeln nistet oder vögel nisten. Dann wieder die Eile mit dem gestalter des Lichts, in dem, wieder schön, im Bild alles richtig wird. Dennoch: Mozart...wo bleibt bleibt er nur?

Es grüßt
Dyrk
 
G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Das Gedicht ist grandios! Ich liebe die Verflechtung von Theater und Leben. Sie ist immer ästhetisch!

Dyrk: was meinst du mit "das lyrisch Gewollte der beschreibenen Szene"?

Gruß, Etma
 

Perry

Mitglied
wenn zauber flötet

raunen erfüllt das hohe haus als die szene aufzieht
den blick auf eine fern lockende bergkette freigibt
die beinahe den stoffgebauschten himmel berührt

aus unsichtbaren kannen fällt regen auf die bühne
sträucher schieben sich aus dem boden in denen
vögel nisten das orchester intoniert leises piepen

als der gestalter das licht dimmt steigen sie auf
bilden im schein der späten sonne einen schwarm
dessen spitze nach süden weist der vorhang fällt
 

Perry

Mitglied
Hallo Zusammen,

hallo Dyrk,
ja der versuchte Spagat von Mozarts Zauberflöte zu den abfliegenden Vögeln ist etwas gewagt, aber einen Versuch war es mir wert. Die Oper dient dabei lediglich als Kulisse mit Papageno, als leichter Brücke zu den Vögeln. Das Bild der nistenden und abfliegenden Vögel soll als Metapher für die Liebe von Pamina und Taminos stehen.
Danke für deine Sicht und den Fehlerhinweis.
LG
Manfred

Hallo Etma,
genau diese Verflechtung des märchenhaften Opernstoffs mit einer (prosa)lyrischen Zugvogelidylle hat mich gereizt.
Freut mich, dass das Ergebnis so gut bei Dir angekommen ist.
LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Zusammen,

hallo Ilceres,
Gelegenheit macht Diebe heißt bekanntlich oder ein einsamer Strand in einer warmen Vollmondnacht beflügelt schon mal die Fantasie. :)
LG
Manfred

Hallo Karl,
Ich denke, Mozart hätte mich solchen "Neuinzenierungen" wenig am Hut, wobei sich die Nähe zum Stück bewusst in Grenzen hält.
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Dyrk: was meinst du mit "das lyrisch Gewollte der beschreibenen Szene"?
Hallo Etma,

ein Gegenüber der beiden Gattungen Lyrik und Drama findet hier statt. Das Texten von Manfred wackelt ein wenig, das hohe haus und vornehmlich der stoffgebauschte himmel wollen mir nicht so recht gefallen, wiewohl erkennbar ist, was gemeint ist.
Die Verflechtung von Theater und Leben sei immer ästhetisch. Halt dich bloß fest, dass du nicht aus dem Fenster stürzt!

Gruß von Dyrk
 

Perry

Mitglied
Hallo Dyrk,

Du sprichst mich mit dem ReKomm für Etma zwar nur indirekt an, trotzdem möchte ich einiges davon kommentieren.
Wie kommst Du zu der Auffassung es ginge um "Lyrik und Drama",
die Oper von Mozart ist eher eine Zauberposse als ein Drama.
Dass mein "Texten wackelt" ist ebenso eine etwas seltsame Einschätzung, denn ein Theater als "hohes Haus" zu bezeichnen ist zwar ungewöhnlich durch den über mehrere Etagen offenen Zuschauerbereich und die dargebotene "hohe Kunst" durchaus vorstellbar.
Was den Vergleich der Wolken mit der gebauschten Stoffdekoration anbelangt, sehe ich keinerlei Unklarheiten.
Vielleicht solltest Du weniger "Werten", sondern wenn schon, eher konstruktive Vorschläge machen.
LG
Manfred
 



 
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